Plötzliches Garnelensterben

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 Gepostet von chrissi38, 15.02.16, 12:03

Hallo,

ich hatte gestern ein recht trauriges Erlebnis:
In mein Nano-Aquarium, welches 10 Amano-Garnelen und 2 rote Garnelen bewohnten, habe ich 5 rote Garnelen dazugesetzt, dazu noch eine neue Wasserpflanze.
5 Stunden später waren alle roten, neuen Garnelen tot, nach und nach verhielten sich auch zuerst die anderen roten, später auch die Amanos komisch und verendeten ziemlich schnell, bis auf 2 Stück...
Wasserwerte waren in Ordnung.
Nun bin ich etwas ratlos....wenn nur die neu gekauften gestorben wären, hätte ich gesagt, ihnen hätten eben die Wasserwerte in meinem Aqua nicht gepasst, aber dass auch die Amanos so plötzlich verendet sind.
Aber eine Krankheit, die sich so schnell innerhalb von Stunden ausbreitet??? Oder war was an der neuen Pflanze?????
Hat jemand sowas schon erlebt?

LG Chrissi

 Gepostet von Peter-Paul, 15.02.16, 12:43

Hallo Chrisse,
eine mögliche Ursache wären die neuen Pflanzen. Die sind häufig Nitrat- und Nitrit-belastet, weil in den Wasserpflanzengärtnereien mit maximalen Düngergaben gefahren wird. Die Garnelen sind da wesentlich empfindlicher als die herkömmlichen Wassertests, besonders auf Nitrit. Womit hast Du denn getestet?
Deshalb soll man neue Pflanzen erst einige Tage Wässern, es sei denn, die Pflanzen stammen aus einer Zoohandlung, in der die Pflanzen garantiert schon mindestens einige Tage gewässert wurden (solide Händler machen das so).
Ich habe das auch schon mal erlebt, nachdem ich nur ein paar Hemianthus callitrichoides cuba aus einem Wasserpflanzenversand eingesetzt hatte. Glücklicherweise habe ich gleich gesehen, dass die Garnelen regelrecht "abstürzten". Nach Entfernen der Hemianthus und vollständigem Wasserwechsel konnte ich die meisten Garnelen noch retten.
Das ist aber wie gesagt nur eine mögliche Ursache.
MfG
Peter-Paul

 Gepostet von Johannes.Busch, 15.02.16, 15:54

Peter-Paul schrieb am 15.02.16, 12:43:
Hallo Chrisse,
eine mögliche Ursache wären die neuen Pflanzen. Die sind häufig Nitrat- und Nitrit-belastet, weil in den Wasserpflanzengärtnereien mit maximalen Düngergaben gefahren wird. Die Garnelen sind da wesentlich empfindlicher als die herkömmlichen Wassertests, besonders auf Nitrit. Womit hast Du denn getestet?
Deshalb soll man neue Pflanzen erst einige Tage Wässern, es sei denn, die Pflanzen stammen aus einer Zoohandlung, in der die Pflanzen garantiert schon mindestens einige Tage gewässert wurden (solide Händler machen das so).
Ich habe das auch schon mal erlebt, nachdem ich nur ein paar Hemianthus callitrichoides cuba aus einem Wasserpflanzenversand eingesetzt hatte. Glücklicherweise habe ich gleich gesehen, dass die Garnelen regelrecht \"abstürzten\". Nach Entfernen der Hemianthus und vollständigem Wasserwechsel konnte ich die meisten Garnelen noch retten.
Das ist aber wie gesagt nur eine mögliche Ursache.
MfG
Peter-Paul

Ja, das ist eine Möglichkeit. Aber tausendmal empfindlicher als auf NOx reagieren Garnelen auf Kupfer. Das sollte man wohl mal testen, mag sein, daß die Pflanze kräftig mit kupferhaltigem Dünger "versorgt" wurde...

Johannes

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 Gepostet von chrissi38, 15.02.16, 17:31

Hallo,

erstmal danke für die Antworten! Also ich habe nur einen Standardtest mit PH, Härte, Nitrit, Nitrat gemacht, Kupfer war da nicht dabei.
Ich hatte die Wasserpflanze aus der Aquaristik-Abteilung von Dehner....ich schätze doch auch, dass es die Pflanze war.

Gruß

Chrissi

 Gepostet von 4sindgenug, 15.02.16, 18:34

Hi Chrissi,

bei Dehner sollte man eigentlich davon ausgehen, dass die Pflanzen gut gewässert sind.
Auf jeden Fall haben Johannes und Peter-Paul Recht, dass es sich hier nicht um eine Krankheit sondern eine Vergiftung handelt.
Du solltest die Pflanze wieder rausnehmen, möglichst viel Wasser wechseln, und dann mal zu Dehner gehen. Vielleicht auch noch ne Wasserprobe mitnehmen.
Denen erzählst du die Geschichte. Meist sind die sehr kulant und geben dir Ersatz.

Allerdings....
Du hast nicht zufällig unmittelbar vorher noch einen Wasserwechsel gemacht?
Denn manchmal passieren auch dabei solche Dinge.
Verursacher sind dann zusätzliche Chlorgaben vom Wasserversorger, oder Arbeiten an Kupfer-Wasserleitungen im Haus. Aber oft auch einfach weil irgendwelche Reinigungsmittel oder andere Dinge in den Eimer reingekommen sind mit dem du den Wasserwechsel machst.
Und an diese Dinge denkt wenn neue Tiere und/oder Pflanzen ins AQ gekommen sind meist keiner.

LG
Tom

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Zuletzt geändert von 4sindgenug (15.02.16, 18:37)

 Gepostet von 4sindgenug, 15.02.16, 18:39

@ Johannes:

Kupferhaltige Dünger?
Ich war bisher der Meinung, dass Kupfer Pflanzen schädigt.

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 Gepostet von Peter-Paul, 15.02.16, 19:20

@Tom
Ich bin zwar nicht der Adressat, aber trotzdem:
Kupfer wird als Spurenelement von Pflanzen gebraucht und ist auch in handelsüblichen Aquariendüngern enthalten, aber eben sehr wenig, z.B. [link]
Den kann man auch für Garnelenaquarien verwenden.
MfG
Peter-Paul

 Gepostet von Johannes.Busch, 15.02.16, 20:05

N'Abeend,

eben. Ich weiß nicht, ob sich Cu an/in Pflanzen anreichern kann. Aber bei einem jäh auftretenden Garnelensterben, ist Cu einer der Hauptverdächtigen.

Hauptsächlich wollte ich darauf hinweisen. Tut mir leid, wenn meine Formulierung für Verwirrung sorgte. Und Tom hat selbstredend recht, wenn er darauf hinweist, daß Cu auch aus Leitungsrohren stammen kann.

Gruß
Johannes

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 Gepostet von Peter-Paul, 17.02.16, 19:33

Hallo,
ich habe noch einen recht interessanten und, soweit ich das beurteilen kann, fundierten Artikel zu Kupfer im Aquarium gefunden: [link]
Da wird auch beschrieben, wie es zu eierr plötzlichen Erhöhung des Kupfergehaltes im Aquariumwasser kommen kann.
Besonders in Mietshäusern mit zentraler Warmwasserversorgung ist ratsam, kein Wasser aus der Warmwasserleitung zu verwenden, weil man ja meist nicht weiß, ob da gerade gebastelt wurde.
Wenn die Pflanzen von Dehner stammen, sollte Nitrat/Nitrit eigentlich nicht das Problem sein. Zumindest in der Dehner-Filiale, wo ich manchmal einkaufe, werden die Pflanzen gewässert, da hätte ich keine Bedenken.
MfG
Peter-Paul

 Gepostet von 4sindgenug, 17.02.16, 21:16

Hallo Peter-Paul,

wenn Garnelen in so kurzer Zeit hintereinander wegsterben, dann muss da eine Vergiftung vorliegen die weit über dem liegt was Nitrat oder Nitrit selbst in höheren Dosen zu leisten in der Lage sind.
Bei dieser schnellen aggressiven Wirkung denke ich eher an Kupfer aus Leitungen, Chlor in größeren Mengen oder Reinigungsmittel.

Gruß
Tom

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 Gepostet von Peter-Paul, 17.02.16, 21:41

Hallo Tom,
dass Kupfer eine Ursache sein kann, bestreite ich doch gar nicht. Aber Nitrit wirkt auch tödlich, auch wenn die Wasserwerte noch normal scheinen (Die Tests sind ja nicht so sensibel, insbesondere mit den Stäbchen - deshalb hatte ich nach der Messmethode gefragt). Garnelen reagieren da viel empfindlicher als Fische - dazu gibt es aber zugegeben unterschiedliche Erfahrungsberichte. Und einen Nitriteintrag kann durchaus durch neue Pflanzen bedingt sein - freilich auch hohe Kupfer-Werte.
Was aber immer auch die Vergiftung hervorgerufen hat, die Gegenmaßnahme ist sowieso die gleiche: Wasserwechsel mit nicht belastetem Wasser, also auch nicht aus der Warmwasserleitung.
Mir fiel Nitrit als erstes ein, aber andere Schadstoffe kommen natürlich mindestens genauso in Betracht, da hast Du schon recht.
Da sich Chrissi nicht mehr meldet, wird sich das Problem sicher inzwischen sowieso erledigt haben.
MfG
Peter-Paul

 Gepostet von 4sindgenug, 17.02.16, 21:44

Chrissi wird sich schon wieder melden.
Mit dem Wasserwechsel hast du Recht.
Stellt sich jetzt nur die Frage, wo sie das Wasser herholen soll, wenn nicht aus der Leitung...das ist gar nicht so einfach.

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 Gepostet von 4sindgenug, 17.02.16, 21:48

Die nächste Frage, die nach wie vor im Raum steht ist die, was die vermeintliche Vergiftung hervorgerufen hat.
Wie helfen wir Chrissi jetzt herauszufinden was die tatsächliche Ursache ist?
Schließlich wollen wir ja nicht, dass noch mehr Tiere sterben.

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 Gepostet von Johannes.Busch, 17.02.16, 22:27

4sindgenug schrieb am 17.02.16, 21:48:
Die nächste Frage, die nach wie vor im Raum steht ist die, was die vermeintliche Vergiftung hervorgerufen hat.
Wie helfen wir Chrissi jetzt herauszufinden was die tatsächliche Ursache ist?
Schließlich wollen wir ja nicht, dass noch mehr Tiere sterben.

Hallo Tom,

wem nützt es eigentlich irgendetwas, wenn hier jetzt wild herumspekuliert wird? Niemandem, oder?
Eigentlich ist die Sache recht einfach. Chrissie hat Tips, was gemessen werden muss. Natürlich dumm gelaufen, wenn das Wasser erst einmal gewechselt wurde und nun im Klo ist. Ansonsten sollte das AQ-Wasser *und* das erste Leitungswasser eines Tages auf NO₂, NO₃, Cu und Blei getestet werden (nicht, daß das alle Kandidaten wären, aber doch die wahrscheinlichsten). Wenn das erst einmal getan ist und wir Ergebnisse kennen, dann erst ergibt es Sinn, sich damit weiter zu befassen.

Gruß
Johannes

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 Gepostet von chrissi38, 18.02.16, 08:34

Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Also Nitrit habe ich ja gemessen, das war nicht nachweisbar.
Nachdem ich die neue Pflanze aus dem Aquarium genommen hab, sind keine Garnelen mehr gestorben. Ich habe aber noch ein paar verendete Amanos gefunden und die waren komisch rötlich gefärbt (also es waren eindeutig die Amanos)...könnte also vielleicht doch für die Kupfer-Theorie sprechen?

Nächstes Mal wässere ich meine Pflanzen vorher besser und beobachte noch intensiver in der Anfangsphase.

LG chrissi

 Gepostet von Peter-Paul, 18.02.16, 11:17

@Chrissi
Tote Garnelen verfärben sich immer rot, egeal welche Ursache.
@Johannes
Genau so ist es.
Man kann sicher jetzt nichts mehr messen. Aber das nächste Mal läuft alles besser.
MfG
Peter-Paul

 Gepostet von chrissi38, 18.02.16, 18:09

O.k., das wusste ich nicht....