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CO² - Mangel
Re: CO² - Mangel
Gepostet von DarkAngel1984, 12.06.14, 16:29
Hallo Johannes,(auch als Info für Hugo ),
habe leider überlesen, dass es sich um
diese spezielle Schneckenart handelt.
Sorry!
Ich hatte und habe auch jetzt diese ganz
typischen Schnecken,die man sich mit neuen Pflanzen einschleppt.
Und mit den Zwergkugelfische:
Wäre natürlich optimal wie schon beschrieben
sich welche auszuleihen.
Was kann ich denn sonst dagegen machen ?
LG
Melanie
_________________ Sind wir nicht alle ein bisschen BLUNA !!!
Re: CO² - Mangel
Gepostet von glbhart, 12.06.14, 16:36
Wahrscheinlich hast Du Recht, obwohl die Prachtschmerlen die Alles- und Vielfresser sind speziell in der Dämmerung wenn nur noch Zimmerbeleuchtung an ist.
Gruß Hugo
_________________ gilbhart
Re: CO² - Mangel
Gepostet von glbhart, 12.06.14, 16:40
Hallo Melanie,
ich habe für mich die beschriebene Entscheidung getroffen. Lies doch bitte mal, was Thoms Busch heute dazu geschrieben hat.
Gruß Hugo
_________________ gilbhart
Re: CO² - Mangel
Gepostet von 4sindgenug, 12.06.14, 17:06
Hallo zusammen,
also eins ist Fakt, keine Schnecke kann sich so stark vermehren, das selbst bei stark mit Schneckenlaich behafteten Pflanzen nach 3 Monaten so viele Schnecken da sind. 50:50 beim Volumen würde ja bedeuten, dass dein Bodengrund sich seit dem um mindestens 3 cm gehoben haben müsste.
Selbst wenn du das von der Stückzahl her meinst, und ne 2mm lange TDS mit nem 5mm Kiesel gleich setzt, ist das Wahnsinn.
Interessieren euch Zahlen?
Wie der Zufall so spielt...
Ich hab mal als Beschäftigungstherapie bei ner Jugendgruppe schätzen und später zählen lassen wie viele Steine bei ner Körnung von 3-5mm in einem dm³ (= ein Liter) Aquarienkies enthalten sind.
Bei den 5 Gruppen kamen Zähl-Ergebnisse zwischen 16.680 und 17.130 Steinchen raus. Der Schnitt lag bei knapp 17.000 Steinchen. (Die Schätzwerte lagen bei etwa einem Achtel davon )
Wenn Hugo jetzt in seinem 450l AQ etwa 30l Kies hat wären das so über den Daumen gepeilt mal eben ne halbe Million Schnecken
Unabhängig von diesem erschreckenden Ergebnis kann man aber folgendes feststellen.
Schnecken vermehren sich nur dann stark, wenn von der notwendigen Nahrung übermäßig viel vorhanden ist.
Diese Nahrungsquelle sollte man auf jeden Fall lokalisieren und eindämmen (nicht unbedingt komplett beseitigen). Dann werden auch die Schnecken von allein weniger.
Kufis oder Schmerlen zu kaufen um die Schnecken zu reduzieren wäre absolut der falsche Weg.
Das ist wie Schafe kaufen, wenn man zu faul ist den Rasen zu mähen.
Was machste mit den Schafen wenn das Gras ab ist?
Wer jetzt schreibt "Döner", der hat nicht verstanden worum es geht.
Außerdem hat Johannes absolut Recht. Die Schnecken sind alles andere als Schädlinge, und wenn die nicht so massenhaft auftreten würden hätte Hugo jede Menge von irgendeinem "Dreck" im Becken der sicher schädlicher wäre als die Schnecken. Die Schneckenplage ist also in Wirklichkeit ein Schneckensegen. Eine Reaktion der Natur auf ein Ungleichgewicht, und für den Aquarianer ein Warnsignal, dass etwas in seinem Biotop falsch läuft.
Da Hugo wegen des schadhaften Unterschranks eh keine andere Möglichkeit hat, als das Becken leer zu räumen da sonst irgendwann alles im Wohnzimmer liegt, wäre das eine gute Möglichkeit Ursachenforschung zu betreiben.
LG
Tom
_________________ Nicht jeder der aus dem Rahmen fällt war auch vorher im Bilde.
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Zuletzt geändert von 4sindgenug (12.06.14, 17:32)
Re: CO² - Mangel
Gepostet von glbhart, 12.06.14, 17:37
Allen, die mit mit Tipps zur Seite stehen vielen Dank. Jetzt hab ich über 'ne Menge nachzudenken. Vor allem, ob's an einer Überfütterung liegen kann. Abends bei Dämmerung gebe ich Bodentabletten speziell für die dämmerungs- und nachtaktiven Bodenbewohner hinein und sehe, wie sie sich darüber hermachen bis zum vollständigen Verzehr. Durch die oberste Schicht Sand kann nichts davon in den Bodengrund für die Schnecken eindringen.
Nochmals vielen Dank und
Gruß
Hugo
_________________ gilbhart
Re: CO² - Mangel
Gepostet von Johannes.Busch, 12.06.14, 18:57
N'abend Hugo,
glbhart schrieb am 12.06.14, 17:37:
Allen, die mit mit Tipps zur Seite stehen vielen Dank. Jetzt hab ich über \'ne Menge nachzudenken. Vor allem, ob\'s an einer Überfütterung liegen kann.
Danke für die Rückantwort. Es freut mich und andere hier, wenn sich mal jemand positiv zurückmeldet. Offenbar bist zu ja auch bereit von anderen Aquaristen dazu zu lernen, was man leider auch nicht von allen sagen kann.
Abends bei Dämmerung gebe ich Bodentabletten speziell für die dämmerungs- und nachtaktiven Bodenbewohner hinein und sehe, wie sie sich darüber hermachen bis zum vollständigen Verzehr. Durch die oberste Schicht Sand kann nichts davon in den Bodengrund für die Schnecken eindringen.
Denkste! Daß das ein Denkfehler ist, mußte ich auch erst lernen. Übrig bleiben Ministückchen, für die ein größerer Bodenbewohner sich zu schade ist - vor allem wenn reichlich Futter da ist. Die Schnecken nehmen das gerne.
Obendrein hast du noch größere Kiesflächen in dem Becken, oder? Anders als auf dem Sand fallen ganz kleine Futterreste durch die Kieslücken. Genau da kommen dann ganz prima die TDS dran.
Oder hast du die Sandschicht auf dem Kies? Falls ja, wird du hier eine Menge Beiträge bekommen, die dann erklären, warum das gar nicht gut ist...
Gruß
Johannes
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Re: CO² - Mangel
Gepostet von 4sindgenug, 12.06.14, 20:26
Ich nochmal...
mit dem letzten Satz hat Johannes wiedermal Recht (mit den anderen natürlich auch).
Ich habe das bisher nicht aufgeführt, weil meine Zeit begrenzt ist und ich nicht gerade der schnellste tipseler bin.
Wenn du mal an die deutsche Nordseeküste fährst, und da bei Ebbe im Watt mit der Hand oder einer Schaufel ein weinig von der obersten Sandschicht entfernst, wirst du feststellen, darunter is alles schwarz.
Feiner Sandboden ist in sich regelrecht dicht. Er verhindert die Wasserzirkulation in der Schicht darunter.
Also alles was irgendwie durch den Sand nach unten in den Kies gelangt, bleibt da und modert vor sich hin.
Das ist so wie Dreck unter den Teppich kehren .
Manche Bodenbewohner lieben Sandboden, aber der sollte nicht den Kies bedecken, sondern in Teilbereichen des Beckens, die zugänglich sind als alleiniger Bodengrund eingebracht werden. Dieser Bereich sollte dann regelmäßig mal mit der Mulmglocke durchgemischt werden.
Ich habe mir zu dem Zweck einen eigenen "Staubsauger" gebaut:
Man nehme einen alten kleinen Außenfilter, z.B. Eheim classic 150, bestücke diesen nur mit einem feinen Schwammfilter, befestige am Ansaugschlauch eine Mulmglocke, und am Druckschlauch den standardmäßigen Einlaufbogen. Mulmglocke ins Wasser, am Einlaufbogen kurz ansaugen, damit der Filter vollläuft. Dann den Einlaufbogen an den Beckenrand hängen und Filter einschalten. Ich stecke dazu das Kabel des Filters in einen Verteilerstecker mit Schalter. Dann kann ich bequem mit dem Fuß ein und ausschalten.
LG Tom
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Zuletzt geändert von 4sindgenug (12.06.14, 20:27)
Re: CO² - Mangel
Gepostet von glbhart, 12.06.14, 20:34
Hallo,
nein, die gesamte obere Schicht ist 3-cm-hoher Sand, erst darunter ist eine 6-cm-Schicht Kies in 2 bis 4 mm Körnung.
Gruß Hugo
_________________ gilbhart
Re: CO² - Mangel
Gepostet von glbhart, 12.06.14, 21:01
Hallo Tom,
klingt als "wäre der Wurm drin"!!!
Wenn die ganze Aktion abgeschlossen ist, werde ich Bericht erstatten, aber ohne nachzuzählen. Oder ich mache vorher nochmal 'nen Test.
LG Hugo
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Re: CO² - Mangel
Gepostet von Johannes.Busch, 12.06.14, 21:53
glbhart schrieb am 12.06.14, 20:34:
Hallo,
nein, die gesamte obere Schicht ist 3-cm-hoher Sand, erst darunter ist eine 6-cm-Schicht Kies in 2 bis 4 mm Körnung.
Gruß Hugo
Gut, keine weiteren Fragen, euer Ehren. Das Wort hat die Verteidigung...
Die Konstruktion ist eine erstklassige Schadstoff-Fabrik. Tom erwehnte schon oben das Wattenmeer und wie es unter dem Sand aussieht.
Er schreibt, darunter sei bloß dunkler Moder. Ne, nee. Das stimmt nicht. Darunter in dem Schlick sind tonnenweise dicke, fette Wattwürmer und da sind Flundern und Aale - teils auf Futtersuche, teils im Versteck. Und da ist dann noch was, was tief im Binnenland lebende Menschen partout nicht richtig begreifen. Da ist die Tide, die Ebbe und die Flut, die alles am Grund stets wieder durchwühlen. Bei Niedrigwasser wirkt das alles ruhig, der trockende Sand wirkt hell (noch dazu wenn der Kiepsand über die Nässe weht). Aber bei auflaufendem Wasser ist das halt nicht mehr alles ruhig. Eher nicht, glaubt es mir.
Ohne Ebbe und Flut und ohne all die buddelnden Lebewesen wäre unter dem Sand nur eine faulige, stickende Pampe noch da, von der allerlei toxische Stoffe ausströmen würden. Ein absterbendes Meer.
Und wenn Hugo nicht zum Glück und ohne jedes Zutun seine Schneckenarmee im Becken hätte, dann wäre da nur ein... naja, Ihr wißt schon.
Gruß
Johannes
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Zuletzt geändert von Johannes.Busch (12.06.14, 21:55)
Re: CO² - Mangel
Gepostet von glbhart, 13.06.14, 11:30
Hallo Tom, Hallo Johannes,
nur noch eine kurze Stellungnahme.
Dadurch dass beide Filteransaugkörbe direkt auf dem Sandboden aufsitzen, habe ich nie Mulm.
Das Einsinken von Futterresten durch den Sand in den Kies kann weitestgehend ausgeschlossen werden.
Bei Panzerwelsen, siam. Saudschmerlen, Zebra- und Prachtschmerlen und Antennenwelsen konnte ich beobachten, dass sie, wenn ich keine Futterreste mehr sehen kann, 1 bis ca. 3 Millimeter tief den Sand quasi reinigen.
Viele Grüße
Hugo
_________________ gilbhart
Re: CO² - Mangel
Gepostet von Johannes.Busch, 13.06.14, 15:28
glbhart schrieb am 13.06.14, 11:30:
Hallo Tom, Hallo Johannes,
nur noch eine kurze Stellungnahme.
Dadurch dass beide Filteransaugkörbe direkt auf dem Sandboden aufsitzen, habe ich nie Mulm.
Das Einsinken von Futterresten durch den Sand in den Kies kann weitestgehend ausgeschlossen werden.
Bei Panzerwelsen, siam. Saudschmerlen, Zebra- und Prachtschmerlen und Antennenwelsen konnte ich beobachten, dass sie, wenn ich keine Futterreste mehr sehen kann, 1 bis ca. 3 Millimeter tief den Sand quasi reinigen.
Viele Grüße
Hugo
Ja und? Sandhöhe gleich 30mm , Reinigungstiefe 1 bis 3 mm (alles nach Eigenangaben). Übersetzt, im Klartext: Ein 30tel bis ein 10tel werden von Fischen gereinigt. Und der Rest? Wird durchgewühlt, z.B. von den Ancistrus. Und der runtergewühlte Dreck fällt in den Kies, wo er dank Luftabschluß durch Sand anaerob verfault.
Sagte ich doch.
Gruß
Johannes
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Re: CO² - Mangel
Gepostet von DarkAngel1984, 13.06.14, 19:00
Hallo Hugo,
Veronika sucht Schnecken aller Art!!!
Ich denke mal, dass Du da ein bissel aushelfen kannst )
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Re: CO² - Mangel
Gepostet von glbhart, 14.06.14, 10:54
Guten Morgen Johannes,
danke für den "Anpfiff", zumindest hat er mich nachdenklich gemacht, obwohl ich diese Art des Bodenaufbaus schon beim vorherigen 120er-Becken hatte ohne irgendwelche Probleme und mit gutem Pflanzenwuchs. Ich werde den Sand dann wohl mit 25% Kies in der Körnung 2 bis 3mm mischen. Übrigens habe ich keine einzige "Wühlmaus" unter meinen Fischen. Sie gehen alle mit dem Sand wie beschrieben vor.
Viele Grüße und schönes Wochennde
Hugo
_________________ gilbhart
Re: CO² - Mangel
Gepostet von Johannes.Busch, 14.06.14, 11:51
glbhart schrieb am 14.06.14, 10:54:
Guten Morgen Johannes,
danke für den \"Anpfiff\", zumindest hat er mich nachdenklich gemacht, obwohl ich diese Art des Bodenaufbaus schon beim vorherigen 120er-Becken hatte ohne irgendwelche Probleme und mit gutem Pflanzenwuchs. Ich werde den Sand dann wohl mit 25% Kies in der Körnung 2 bis 3mm mischen. Übrigens habe ich keine einzige \"Wühlmaus\" unter meinen Fischen. Sie gehen alle mit dem Sand wie beschrieben vor.
Viele Grüße und schönes Wochennde
Hugo
Moin Hugo,
nach meinen Erfahrungen bringt das alles nichts, Viel Sand im Becken verdichtet sich (zumindest teilsweise) über dem Kies oder er fällt duch den Kies, wo er den Fischen auch nichts nützt. Insoweit ist das das beste, man entscheidet sich klipp und klar zwischen Sand oder Kies.
Du willst dein Becken doch eh ausräumen, oder ist der Plan vom Tisch? Was hälst Du davon zwei Bereiche abzuteilen, einen mit Kies und einen mit Sand? Das Becken ist dafür allemal groß genug.
Abteilen kann man auf zwei Methoden (von den vielen, ich meine die beiden, die auch dauerhaft funktionieren! ): Entweder man klebt einen Trennstriefn* mit Silikon ein (kann man nie wieder völlig rückstandslos entfernen) oder man geht zum Glaser und läßt sich ein Flachbecken basteln mit vorgebenen Maßen und Seitenhöhen. Das muß dann aber auf Tonplatten gestellt werden (vier mal außen, einmal mittig darunter) - sonst kann es selbst darunter faulen. Beide Methoden befreien dich komplett vor der Sorgen vor Bodenverdichtung.
Gruß
Johannes
PS: Als "Anpiff" war das gar nicht gemeint, bloß als Klartext. Ich habe mir aus Unwissenheit durch solche Fehler mal ein komplettes Becken mit einer schweren Cyano-Epidemie fast zerschossen. Wie durch ein Wunder überlebten alle Fische, aber von den Pflanzen nur robuste Echinodorus-Arten. Man muß soetwas ja nicht auch noch provozieren...
*Norddeutsch in Lautschrift
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Zuletzt geändert von Johannes.Busch (14.06.14, 11:54)
Re: CO² - Mangel
Gepostet von neomot, 14.06.14, 12:19
Hallo Johannes,
das mit den Cyano ist so eine Sache.
Zwar können sie auch anaerob existieren (sind glaube ich die einzigen Bakterien die aerob und anaerob existieren) aber was sie auch jeden Fall benötigen ist Licht.
Der Grund hierfür liegt darin das sie Photosynthese betreiben.
Sie sind also im Bodengrund selbst nicht zu finden.
Nur zwischen Bodengrund und Scheibe fühlen sie sich wohl und bilden dort den schönen blaugrünen Rand den man häufig sieht.
Deswegen kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen was Bodenfäule und Cyanos miteinander zu tun haben.
Oder meinst Du das sie erst als Folge einer Bodenfäule wegen der erhöhten Phosphat und Stickstoffwerte vermehrt auftreten?
LG
Thomas
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Update 10.10.2013
Rio Tahuayo (Vorstellung folgt)
Zuletzt geändert von neomot (14.06.14, 12:20)
Re: CO² - Mangel
Gepostet von glbhart, 14.06.14, 12:51
Hallo Johannes,
danke für Deinen Tip, da ich aber mit meiner Methode über viele Jahre gute Erfahung habe, werde ich dabei bleiben.
Gruß Hugo
_________________ gilbhart
Re: CO² - Mangel
Gepostet von Johannes.Busch, 14.06.14, 12:55
Moin Thomas,
uah ha! Da werde ich schwer befordert.
neomot schrieb am 14.06.14, 12:19:
Hallo Johannes,
das mit den Cyano ist so eine Sache.
Zwar können sie auch anaerob existieren (sind glaube ich die einzigen Bakterien die aerob und anaerob existieren) aber was sie auch jeden Fall benötigen ist Licht.
Der Grund hierfür liegt darin das sie Photosynthese betreiben.
Sie sind also im Bodengrund selbst nicht zu finden.
Nur zwischen Bodengrund und Scheibe fühlen sie sich wohl und bilden dort den schönen blaugrünen Rand den man häufig sieht.
Deswegen kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen was Bodenfäule und Cyanos miteinander zu tun haben.
Oder meinst Du das sie erst als Folge einer Bodenfäule wegen der erhöhten Phosphat und Stickstoffwerte vermehrt auftreten?
LG
Thomas
Da hilft leider nur ein tieferer Einstieg. Und zwar in die Lymnologie, die Lehre von der Oekologie der Binnengewässer.
Cyano-Bakterien (i.F.: CB) gibt es(nach Meinung der modernen Wissenschaft) seit etwa 4,5 Milliarden Jahren auf diesem Planeten. Da sie auch Photosynthese beherrschen udn zwar als älteste uns (bislang!) bekannte Lebensform, gelten sie evolutionär als Urmutter aller Pflanzen.
CB befinden sich in jedem natürlichen Wasser, ob einem das paßt oder auch nicht. Das ist zunächst unproblematisch, weil sie in einem ausgewogenen Biotop nicht dominant werden.
Gefährlich werden CB, wenn das Biotop unausgewogen wird (dazu gleich mehr). Was die CB gefährlich macht, ist zum einen der Umstand, daß sie bei massenhafter Vermehrung gewässertoxisch wirken und daß sie eben nicht nur die Photosynthse beherrschen, sondern komplett auf Stoffstoff-Fixierung umschalten können.
Wo und wann werden CB gefährlich? Dann und dort, wo ihre Nahrungskonkurrenten schwächeln oder ganz fehlen. Und genau das passiert, wenn a. massenhaft Nährstoffe vorhanden sind und eben andere Pflanzen diese nicht rechtzeitig verbrauchen. Solche Situation kann recht schlagartig oder aber schleichend entstehen. Was genau passiert, hängt von dem Verhältnis zwischen bereits erreichter Cyano-Konzentration, Nährstoffen und anderen Verbrauchern ab.
Hugos Becken ist zumindest grenzwertig gefährdet (das halte ich zumindenst für eien plausible Arbeitshypothese - und das Grund genug, entschieden zu handeln).
Ich möchte das einmal an einem allgemein bekannten (aber deshalb noch lange nicht verstandenen) Vorgang erklären, dem Umkippen von Binnengewässern und den unbeliebten "Blaualgen-Teppichen" ).
Das läuft immer im Sommer ab (und zwar in jedem, bloß unterschiedlich intensiv): es kommt zu einer "Algen-Blüte", also einer sprunghaften Vermehrung von Grünalgen. Die sind zunächst einal komplett ungefährlich. Wird der Prozeß jetzt durch Wind und/oder Regen durchbrochen passiert gar nichts, weil die Blüte weggeblasen und weggespült wird. Thema durch.
Hält der Prozeß aber an, wird es schnell dramatisch. Die Grünalgen verbrauchen Sauerstoff (und zwar viel), unter ihnen beginnt der Sauerstoff knapper zu werden (das tat er schon vor der Blüte, weil warmes Wasser weniger Sauerstoff bindet als kaltes). Nun beginnt die nächste Phase: Die Grünalgen bedecken die Wasseroberfläche, es gelangt weniger Sonnenlicht an die unteren Pflanzen. Schon klar, oder?
Nun kommt durch Lichtmangel unten die Photosynthese langsam in Not, es wird weniger Sauerstoff produziert - und es werden weniger Nährstoffe verbraucht. Wenig Nahrungskonkurrenz und reichlich Nährstoffe, das ist die Stunde der CB. Jetzt kippt das Biotop langsam um, falls kein Wind und Regen kommt.
Die CB breiten sich rasant schnell aus und ummanteln die submersen Pflanzen, die daraufhin eingehen. Aufgrund von Sauerstoffmangel und den toxischen Ausscheidungen der CB verenden die Fische - das Ergebnis riecht man und die Behörden erlassen (zu Recht!) Badeverbote.
Nun gut, so viele Worte und das an einem Vormittag. Ãœbrigens wer nach alledem Dargelegten noch glaubt, gegen eine CB-Epidemie helfe eine Dunkelkur, sollte den Text noch einmal lesen.
Gruß
Johannes
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Re: CO² - Mangel
Gepostet von neomot, 14.06.14, 13:56
Hi Johannes,
gut gekontert.
Aber Obwohl Cyanos auch andere Wellenlängen nutzen können als Grünpflanzen oder Grünalgen betreiben sie Photosynthese.
Das heißt die sind auf Licht angewiesen wenn sie auch mit wesentlich weniger klar kommen.
Grade deswegen treten sie ja vermehrt in Folge von Algenblüten, dem daraus resultieren Lichtmangel der zum Absterben der Pflanzen und dem daraus resultierenden Nährstoffüberschuss auf.
Sogar die Abbauprodukte der anaerob verrottenden Pflanzen und Algen machen sie sich zu nutze da sie in der Lage sind eine anoxygene Photosynthese mit Schwefelwasserstoff als Katalysator zu betreiben.
Aber auch hier ist das Stichwort wieder Photosynthese
Kein Licht = keine Cyanos.
Warum eine Dunkelkur allein gegen Cyanos selten erfolgreich ist liegt auf der Hand.
Sie kommen mit sehr wenig Licht klar und eine 100ige Abdunklung ist kaum zu erreichen.
Und selbst wenn gehen dabei alle Pflanzen ein oder werden geschädigt was den Cyanos wieder zu gute kommt die selbst wenn man das Aquarium mit Decken ect. behängt unter Umständen immer noch Licht genug haben.
Gibt es dann wieder Licht finden die Cyanos durch die die Geschädigten Pflanzen optimale Bedingungen und sind sofort wieder da.
Aber genug abgeschweift.
Cyanos sind an einer Bodenfäule nicht beteiligt sondern treten, unter anderem, als Folge einer solchen auf weil die Produkte (u.A. Phosphat, Schwefelwasserstoff, Stickstoff N2) der Bodenfäule zu ihren Nahrungsquellen zählen.
Hauptbeteiligte einer Bodenfäule sind beispielsweise Subtilus und Clostridium botulinum.
Die Hauptgefahr einer unbemerkten Bodenfäule sehe ich im Schwefelwasserstoff der schon in geringen Dosen toxisch auf Fische wirken kann.
Ich habe aufgrund des Besatzes (Panzerwelse, Bratpfannewelse ect.) in einigen meiner Becken Sand und sehr feinen Kies als Bodengrund und muss deshalb zwangsweise immer ein Auge auf mögliche Bodenfäule haben.
Deswegen bin auch froh einen gesunden Bestand an Thiara winteri und Melanoides tuberculata zu haben die den Bodengrund recht effizient auf Vordermann halten.
Bei der regelmäßigen Suche nach möglichen Faulnestern finde ich die übrigens bis zu 5cm tief im Bodengrund.
Vor allem die Thiara scheinen doch ziemlich tief zu graben solange sie noch etwas kleiner sind.
LG
Thomas
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Re: CO² - Mangel
Gepostet von Johannes.Busch, 14.06.14, 16:57
Hallo Thomas,
Cyanos sind an einer Bodenfäule nicht beteiligt sondern treten, unter anderem, als Folge einer solchen auf
Tja, ähm.. Steht das zu meinen Ausführungen jetzt im Widerspruch? Der Duktus deines Textes(speziell das "aber" am Anfang lassen vermuten, daß du deine Ausführungen als Einspruch verstanden wissen wollest. Deine Ausführungen dagegen sehe ich eher als gute, fachkundige Ergänzungen.
Einig sind wir uns doch, falls ich das nicht falsch verstehe, daß die Bedingungen in Hugos Becken gefährlich sind sowie das sie speziell eine Cyano-Epidemie begünstigen, oder?
Es geht hier (für mich) nicht um einen Wettbewerb, wer am allermeisten weiß und am allerschnellsten niederschreiben kann, sondern schlicht darum, anderen AQ-Betreibern zu helfen und dabei auf Fallstricke hinzuweisen.
Hugo scheint einfach an einem bestimmten Punkt abzuschalten und auf ein "Weiter so!" durchzustellen (wieso muß gerade an Berlin denken, schon merkwürdig).
Ich denke, wir beide und andere haben hier mehr Input als genug gegeben. Nun warten wir mal ab, ob und wenn was es denn bewirkt.
Gruß
Johannes
PS: Segeln muß wegen Starkwind-Warnung verschoben werden, sagt der weibliche Teil der Crew. Son Schiet!
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Re: CO² - Mangel
Gepostet von Johannes.Busch, 14.06.14, 18:47
Hallo Thomas,
Starkwind? Son Quatsch. War alles nur Panik. Keine 4 Bft. ...
neomot schrieb am 14.06.14, 17:24:
Hi Johannes,
nein, das steht nicht im Widerspruch zu Deiner Aussage.
Aber der Passus [Quote]
........ Ich habe mir aus Unwissenheit durch solche Fehler mal ein komplettes Becken mit einer schweren Cyano-Epidemie fast zerschossen. Wie durch ein Wunder....... [/Quote] liest sich im ersten Moment (aber so als seien Cyanos ursächlich oder beteiligt an einer Bodenfäule und nicht eine der möglichen Folgen.
Naja, wie auch immer. Das gab es auch noch einen submersen Komposthaufen in einer höhlenartigen Mangrowenwurzel und halt Bodenfäule (im Kies). Der ganze Schietkrams zusammen erwies sich als Cyano-Brutanlage. Seitdem ich bin in solchen Dingen ganz, ganz wachsam geworden. Wenn Katastrophen für igrendetwas gut sein sollen, dann doch wohl dazu, daraus zu lernen.
"Denken ist etwas, das auf Schwierigkeiten folgt, und dem Handeln vorausgeht." (Meti-Buch der Wendungen, Bert Brecht)
Wir haben beide scheinbar das selbe Ziel. Austausch und Bereitstellung von Informationen.
Ich versuche nur das Ganze etwas mit Leben zu füllen. Das funktioniert erfahrungsgemäß recht gut wenn man widerspricht ohne eigentlich zu widersprechen.
Aber auch das Interesse der Leser hate eine Sättigungsgrenze. Irgendwann ist halt mal Schluß - zumal unserer Debatte nur noch abnehmende Menge an Leute zu folgen vermag. Es ist ja auch anfangs schwerer Stoff, n'est pas?
Gruß
Johannes
PS: Apropros Sättigungsgrenze. Nu lockt mich das Essen...
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Zuletzt geändert von Johannes.Busch (14.06.14, 18:48)
Re: CO² - Mangel
Gepostet von 4sindgenug, 14.06.14, 22:20
Hallo Johannes,
Aber auch das Interesse der Leser hate eine Sättigungsgrenze. Irgendwann ist halt mal Schluß - zumal unserer Debatte nur noch abnehmende Menge an Leute zu folgen vermag. Es ist ja auch anfangs schwerer Stoff, n'est pas?
das ist der völlig falsche Ansatz. Wenn es zu einem Thema noch was zu sagen gibt, sollte man das tun. Und wenn das dann nur einer liest, der was dabei lernt, dann hat sich die Mühe gelohnt.
Vor allem....selbst wenn es jetzt keiner mehr liest, dann enthält vielleicht gerade dieser Post einen Hinweis, der später jemandem auf der Suche nach einer Antwort hilft.
Also immer schön weiter texten....
Ich werds schon lesen
LG Tom
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Re: CO² - Mangel
Gepostet von DarkAngel1984, 15.06.14, 00:06
das ist der völlig falsche Ansatz. Wenn es zu einem Thema noch was zu sagen gibt, sollte man das tun. Und wenn das dann nur einer liest, der was dabei lernt, dann hat sich die Mühe gelohnt.
Vor allem....selbst wenn es jetzt keiner mehr liest, dann enthält vielleicht gerade dieser Post einen Hinweis, der später jemandem auf der Suche nach einer Antwort hilft.
Hallo Johannes,
ist jetzt nicht böse gemeint oder so, aber
sorry, da muss ich Tom Recht geben!!!
Gerade um dieses Diskutieren geht es meiner Meinung nach.
Manchmal dauert so etwas halt etwas länger,
gerade wenn es komplizierte Themen oder Themen sind, bei dehnen man einfach etwas weiter ausholen muss.
Nur so können wir alle von einander auch was dazu lernen!!!
Und wie auch erwähnt lesen diesen Text ja auch andere. Vielleicht nicht jetzt, aber irgendwann,
wenn sie Hilfe bei diesem Thema suchen.
LG
Melanie
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