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Auf die Störmung kommt es an

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Pfad zum Thread: Forum-Übersicht » Pflanzen » Thread #26065

Auf die Störmung kommt es an

 Gepostet von fischbock, 22.07.13, 23:14

Hallo zusammen,

eins vorab, mir ist bewusst, dass ich hiermit keine neuen Erkenntnisse in der Aquaristik kund tue, denn das ein gut durchstörmtes Becken eine positive Wirkung auf den Pflanzenwachstum hat, ist alt bekannt.

Genau so wenig wird dieser Thread wohl eine breite Diskussionsbasis bieten, allerdings ist es für mich als interessierter Neuling ein schönes Beispiel für den Unterschied zw. theoretischem Wissen und der Umsetzung/Erfahrung in der Praxis.

Wann ist es wirklich gut durchströmt, und wie bemerke ich es ohne große Erfahrung ?


Wie komme ich überhaupt auf das Thema ?

Nach dem ich mein 54l Komplettset mit der Zeit in Bezug auf Beleuchtung, CO2-Versorgung und Düngung sukzessive aufgerüstet habe -auch mit dem Thema "Geringfilterung" habe ich mich dabei beschäftigt und umgesetzt- war vor ein paar Wochen der Punkt erreicht, bei dem ich mit dem Gesamtzustand zufrieden war.

Der Pflanzenwuchs war teilweise schon mehr als zufrieden stellend, dass Aussehen und Erscheinungsbild ebenfalls. Und vor allem, ich hatte mein persönliches Primärziel erreicht, der eh vorhandene Stoffwechsel der Pflanzen wurde durch die schönen kleinen aufsteigenden Gasbläßchen sichtbar.

Auf dem Weg zu dem Ergebnis habe ich mich durchaus auch mit dem Thema Strömung und deren Bedeutung beschäftigt, also kein mitgeliefertes Ausstrahlrohr benutzt, darauf geachtet, dass es keinen Mulmsammelpunkt gibt, etc..

Da alles sauber lief, habe ich in Bezug auf die Strömung im Becken eigentlich nur noch auf die Oberflächenbewegung des Wassers geachtet, damit eine ausreichende Sauerstoffversorgung gewährleistet ist.

Mittlerweile hatten aber auch ein paar Trichopsis pumila Einzug gehalten, die mich auf Grund ihres Aussehens und Verhaltens sofort in ihren Bann gezogen haben.

Natürlich wusste ich, dass sie strömungsarme bis freie Regionen bevorzugen, und spätestens nach ihrem ersten Ablaichakt habe ich nicht weiter darüber nach gedacht, dass sich mittlerweile auf Grund der Pflanzenmasse und deren Struktur hinten links und vorne rechts zumindest zwei größere Zonen gebildet haben, die zusammen ca. 30% des Beckenvolumens ausmachten, in denen es so gut wie gar keine Wasserbewegung mehr gab.

Warum auch, Pflanzen und Besatz ging es ja gut ?

Mit der Zeit (drei bis vier Wochen) musste ich aber feststellen, dass die Menge der produzierten Gasbläßchen immer weiter gegen Null tendierte, und gleichzeigt vor allem die in den strömungsarmen Zonen stehenden Cryptos "schlaffe" bis sich auflösende Blätter bekamen.

Da ich auf regelmäßige Wassertests in der Zwischenzeit verzichtet hatte, weil ich ja den Nährstoffverbrauch inzwischen kannte, und die darauf abgestimmte Düngung zum Ziel führte, und ferner weitere Mangelerscheinungen -außer Cryptos und fehlende Blasen- für mich nicht zu sehen waren, dachte ich zuerst, dass an der Düngung etwas nicht stimmen könnte.

Vielleicht gab es ja trotz wöchentl. WW von ca. 50% hier etwas zu viel, oder dort doch etwas zu wenig.
Eine Kontrolle ergab nichts ungewöhnliches und da ich Kalium nicht testen kann, war das mein erster Kandidat. Also wurde hier die tägliche Düngung langsam erhöht. Ohne Veränderung.
Zu viel ist auch nicht gut, also machte ich einen großen WW und verzichtete zwei Wochen lang auf jegliche K-Düngung. Ohne Veränderung.

Da ich parallel wieder eine regelmäßige Messung der Wasserwerte aufgenommen hatte, konnte ich gleichzeitig fest stellen, dass der der Nährstoffverbrach um ca. 30-40% zurück gegangen ist.

Passt ja zum Bild, aber warum ?

So langsam kam mir die Bedeutung der Strömung wieder in den Sinn, konnte es doch selbst ein generell zu geringer CO2-Wert nicht sein, weil der Dauerstest genau in der "Todzone" steht und immer zw. grün und hellgrün zeigt.

Also spielte ich ein wenig mit der Position des Filterauslaufs, bis ich wieder eine leichte Pflanzenbewegung in einer der Totzonen erkennen konnte, auch wenn dadurch die Oberflächenbewegung etwas nachließ, weil er dafür ca. 2cm tiefer lag.
Und siehe da, es dauerte kaum eine Stunde, bis sich wieder meine "geliebten" Blasen eingestellt haben.
Innerhalb weniger Tage hatten die Blätter der Cryptos auch wieder ihr gewohnt fleischiges oder glänzendes Aussehen, und der Nährstoffverbrauch war wieder im alt bekannten Rahmen, die CO2-Blasenanzahl konnte sogar um ca. 1/3 reduziert werden, um auf die angestrebten 25 ml/l zu kommen.

Einzig das starke "Wedeln" der Blätter im direkten Strömungsbereich hat mir nicht gefallen, in manchen Büchern liest man sogar von mechn. Streß für die Pflanzen.

Verwunderlich war das aber auch nicht, ist der Eheim Classic 150 nur noch knapp zur Hälfte mit groben Schwamm und Filterwatte gefüllt, und trat das Wasser nur durch einen kurzen "Stutzen" aus einem Stück 9/12-Schlauch ein.

Also habe ich mir angeschaut, wie die "Profis" in ihren Pflanzenaquarien den Wassereinlauf händeln.

Das Prinzip der vergrößerten Auslauföffnung [link] fand ich einleuchtend, um eine Verringerung der Auslaufgeschwindigkeit zu erreichen und gleichzeitig den Strömungskegel zu vergrößern. Nun ist Geiz zwar nicht immer geil, aber der Preis war mir dann doch zu hoch.

Aber auf einen 09/12 passt ja auch ein 12/16.
Also habe ich ein Stück abgeschnitten und aufgesteckt. Das Ergebnis war schon besser -geringere Ausströmgeschwindigkeit weil breiterer Strahl, aber optimierungfähig.

Ergo habe ich mit Hitze und entsprechendem "Werkzeug" eine ähnliche Auslaufgeometrie geformt, so dass ich nach ein paar weiteren Testeinstellungen zu einem völlig zufriedenstellenden Zustand gekommen bin.

Selbt die Pumilas haben noch eine Ecke für ihr Schaumnest.

Warum nun dieser ausführliche Erfahrungsbericht ?

Primär wohl, weil es für mich ein Erfolgserlebnis war, über das ich mich sehr gefreut habe, und ich gerne schreibe. :-)

Zweitens, weil es für mich ein prototypisches Beispiel dafür war, dass persönliche Erfahrung gerade in der Aquaristik durch nichts zu ersetzen ist. Ganz egal, wie viel man gelesen hat, und das es immer nur Sinn macht, einen Parameter zur gleichen Zeit zu verändern, wenn man die Ursache eines Problem heraus finden will.

Und drittens, weil "man kann auch zwei Schläuche übereinander stecken, und das Ende über einer Kerze ein wenig verformen, um die Beckendurchstörmung zu verbessern", eine klägliche Threaderöffnung gewesen wäre. ;-)

_________________
Gruß,

Dirk.

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Zuletzt geändert von fischbock (22.07.13, 23:25)

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Re: Auf die Störmung kommt es an

 Gepostet von cooki1984, 23.07.13, 14:42

Hi,also ich finds Super,was und wie Du es geschrieben hast
*Daumen Hoch*

_________________
Gruß cooki

Bitte Bewerten :-)
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Re: Auf die Störmung kommt es an

 Gepostet von fischbock, 23.07.13, 18:17

Hallo cooki,

vielen Dank für das Feedback.

_________________
Gruß,

Dirk.

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Re: Auf die Störmung kommt es an

 Gepostet von Mopani, 23.07.13, 23:12

Hallo!
Für mich ist das ein weiteres Beispiel dafür, dass jedes Aquarium eigen ist. Ich hatte schon in Becken mit und ohne Strömung Algen.
Gut finde ich, dass Du den Mut hast, da herumzuexperimentieren.
vg


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Re: Auf die Störmung kommt es an

 Gepostet von Peter-Paul, 24.07.13, 08:22

Hallo fischbock,
manchmal wundert man sich, dass es im Aquarium nicht optimal "läuft", obwohl alles in Ordnung scheint. Wenn man deinen Beitrag über die Strömung im Aquarium im Hinterkopf behält, denkt man dann vielleicht auch daran, dass das die Ursache sein könnte.
Im Prinzip kann man einen kleinen Haushaltstrichter auf die Ausströmöffnung des Filters setzen (kleben), nur sieht das furchbar aus. Ich werde mir aus einer kleinen durchsichtigen Mulmglocke was basteln.
Vielen Dank für die Anregung.


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Re: Auf die Störmung kommt es an

 Gepostet von Eri, 24.07.13, 10:11

Hallo!

Habe vor einigen Monaten mein Kardinälchen-Becken verändert. Ich wollte zum einen eine längere Strecke für die Bande, zum anderen mäßige Strömung im oberen Bereich der Frontscheibe erzeugen. Der Innenfilter sollte in der linken hinteren Ecke bleiben, die Strömung von links vorne nach rechts vorne gehen. Anschlüsse sind am Tetratech nicht vorgesehen, nur ein drehbarer Kopf.

Ich hatte vorher die mir zu heftige Strömung in einen Schaumstoffsack (ca 20cm lang) abgebremst, der mit Nähgummi (eingehängt in die Saugnäpfe hinten) am Ausströmer gehalten wurde. Den habe ich auf 5cm abgeschnitten und am Rand ein Gummi eingezogen. Aus einer alten Spüliflasche (gut gewässert, zum Schluß im Garneleneimer) habe ich ein Teil gebastelt, das mir die Strömung nach vorne und dann sanft um die Kurve leitet. Das habe ich in den Schaumstoff gesteckt.

Bild
naja, ich muss doch nochmal eine Detailaufnahme machen. Und auch das Becken neu vorstellen...

Geklebt habe ich mit Klebeband von 3M. Zum Teil haben sich die Klebungen gelöst, einige halten aber noch. Geschadet hat der Kleber nicht, die Fische, Garnelen und Schnecken sind wie immer.

Gruß vom bekennenden Bastler

_________________
Eri

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Habe immer Pflanzen abzugeben, einfach nachfragen!


Zuletzt geändert von Eri (24.07.13, 10:13)

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Re: Auf die Störmung kommt es an

 Gepostet von fischbock, 24.07.13, 16:27

Hallo,

hätte gar nicht gedacht, dass es so eine Resonanz gibt.

Im ersten Ansatz ging es mir primär darum, wie schnell man -ich in dem Fall- das Wesentliche (und Einfache) aus dem Blick verlieren kann, gerade wenn man sich vorher mit der "höheren Wissenschaft" der Pflanzenpflege beschäftigt hat.
Wäre ich gedanklich nicht noch bei dem Feintuning des Düngeplans gewesen,

brauche ich nicht doch ein Photometer, ist ein Kaliumtest nicht doch unentbehrlich, kann ich damit leben, dass ich nicht sicher weiß, ob mein Ca zu Mg Verhältnis wirklich bei 4:1 liegt, und wie kann ich ohne Osmoseanlage überhaupt leben,

wäre ich wohl als erstes auf die Strömung als Ursache gestoßen, weil sich der Faktor ja am deutlichsten, und am einfachsten zu bemerken, geändert hat. Das hatte ich ja täglich vor Augen, im wahrsten Sinne.

Nichtsdestotrotz hätte ich nicht unbedingt damit gerechnet, dass selbst kleinere Veränderungen in der Strömung gerade in so einem kleinen Becken so viel ausmachen können.

Und letztendlich hat es mir persönlich recht eindrucksvoll gezeigt, wie wenig ein subjektiver Eindruck ohne praktische Erfahrung wert ist.
Hätte ich ein Thread zur Hilfe aufgemacht und wäre dabei nach der Strömung gefragt worden, hätte ich steif und fest behauptet, dass die völlig in Ordnung ist,und hätte den Rat sie noch zu verbessern, schlicht ignoriert.

Ein Punkt, über den vielleicht auch manch anderer Anfänger insbesondere dann nachdenken sollte, wenn er der Meinung ist, erkennen zu können, dass es seinem Besatz -trotz fragwürdiger Bedingungen- "prima" geht.



Aber kurz nochmal zurück zum Thema Strömung und weiteren Tipps, wie man sie verbessern kann.
Hätte bei mir der Ansatz mit Schlauch-auf-Schlauch nicht auf Anhieb funktioniert, es soll auch Leute geben, die sich mit Erfolg aus dem oberen Teil einer PET-Flasche einen trichterähnlichen Aufsatz gebastelt haben.
Und mit etwas Geschick und Feingefühl lässt sie wohl auch so manches aus Plexiglas und einen Heißluftbläser machen.


_________________
Gruß,

Dirk.

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