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Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von Mopani, 08.04.13, 16:44

Hallo!

Denken wir uns einmal in einen Anfänger hinein: ich habe damals mich *eigenlob* sehr gewissenhaft vorinformiert, indem ich drei Jahre lang Bücher gewälzt und das I-net durchforscht habe. Aber eher, um auszutesten, ob dieses Hoby etwas für mich wäre. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass es ein anderer Anfänger nicht so macht: er geht eben so in den Laden wie in den Supermarkt oder zur Tankstelle. Das Bewusstsein, dass Tiere sensible lebende Organismen sind, muss erst noch wachsen. Bei vielen von uns ist es durch jahrelange Tierhaltung entsprechend geschult. Doch wie kann der Anfänger darauf kommen, dass Wasser verschieden beschaffen sein kann und dass es die Fische interessiert, welche GH ihr Wasser hat?

Darauf hinweisen könnte wer besser als der Zoohändler. À la:
"Soso, sie wollen die Roten da kaufen? Aber ist Ihnen klar, dass sie da gut auf die Wasserpflege aufpassen müssen? Sonst haben Sie da nicht lange Spaß dran. Wie wäre es, erst mal ein Buch darüber zu lesen?"

Und dann, natürlich, ist es am Käufer gelegen, ob er sich diesen Rat zu Herzen nimmt. Den Rat! Also berät der Händler doch bzw. sollte es.
Ja, juristisch gesehen muss er das nicht. Aber wieso werde ich Tierhändler, wenn nicht, um mir und den Kunden und den Tieren Freude am Hobby zu bringen?
Ich finde, zumindest das sollte Teil des Berufsethos sein. Und zur Not eben auch der Satz "Tut mir leid, da weiß ich zu wenig drüber. Vielleicht schauen sie vorher mal zwei, drei Internetseiten an."

Viele Zoohändler haben zu kleine Buchabteilungen...:)
vg


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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von woody2011, 08.04.13, 20:55

Mopani schrieb am 08.04.13, 16:44:
...Aber wieso werde ich Tierhändler, wenn nicht, um mir und den Kunden und den Tieren Freude am Hobby zu bringen?...
vg



Hy Mopani · Hier stellst Du das Ganze aber leider ein wenig zu romantisch dar... :wink:

Du vergleichst einen Händler, der neben den lfd. Kosten des Landens auch noch sich und seine Familie ernähren muss, mit uns, die wir das nasse Hobby aus Leidenschaft und möglichst zum Wohle der Tiere betreiben. Vielleicht haben viele der kleinen Händler aus ebendiesen Beweggründen ihre Profession gewählt, aber ich befürchte, ein großer Teil ist nach und nach der harten Realität des schnöden Mammons erlegen. Sicherlich gibt es immer noch solche Individualisten, die ihren Laden mit Herzensblut und nach den Grundsätzen der ordnungsgemäßen Zierfischhaltung betreiben, die den Verkauf eines Fisches bei offensichtlichen Haltungsmissständen auch verweigern und eine gute Beratung hinlegen, in Zeiten der Konkurrenz durch Baumärkte, Internethändler und Tierfutterketten ist es aber sicherlich nicht leicht, seinen Idealen treu zu bleiben.

Aber ich gebe Euch allen recht, dass es sicherlich das Ideal wäre, wenn Fachhändler von dem, was sie verkaufen, auch wirklich Ahnung hätten. Da uns jedoch allen mehr oder weniger bewusst ist, dass dem nicht so ist (welche Verkäuferin an der Wursttheke kennt schon alle Inhaltsstoffe jeglicher Wurstwaren / welcher Gebrauchtwagenhändler kennt alle technischen Details aller gebrauchten Pkw / welcher Steuerberater kann sich noch rühmen, sämtliche Paragraphen aller Steuergesetzt zu kennen und ordnungsgemäß anwenden zu können), müssen wir uns - ob es uns gefällt oder nicht - im Vorhinein schlau machen. Ist halt nicht nur bei teueren, technischen Geräten so, über die wir uns vor dem Kauf schlau machen und die wir vor dem Kauf mit ähnlichen, in Frage kommenden Geräten vergleichen, sondern halt auch mit unseren fischigen und wirbellosen AQ-Bewohnern, bei denen wir ja die Verantwortung für deren (hoffentlich) gutes Leben übernehmen.

Ich finde, zumindest das sollte Teil des Berufsethos sein.



...wieder diese Romantik :wink: - sollte sicherlich so sein, ist sicherlich teilweise bei einigen - insbesondere Kleineren - auch so, aber in den größeren Läden und Ketten, die die Rentabilität ihrer Waren per Kostenstellenrechnung permanent prüfen, für einen Verkäufer, der schlimmstenfalls noch Angst um Job und Existenz hat nicht einfach umzusetzen...

Und zur Not eben auch der Satz \"Tut mir leid, da weiß ich zu wenig drüber. Vielleicht schauen sie vorher mal zwei, drei Internetseiten an.\"



Habe ich persönlich selten erlebt, wäre wohl das Ideal für jegliche beratenden Berufe, damit würde ein Verkäufer jedoch das eigene Unwissen dokumentieren, was bei so mancher Kundschaft leider nicht so gut ankommen würde ( a'la ...der hat ja keine Ahnung, da kaufe ich auch nichts mehr... ). Viele der rookies hatten noch nie mit unserer Materie zu tun und wissen zu Anfang garnicht, wie komplex das nasse Hobby ist. Um eine solche Händleraussage richtig deuten zu können, muss man erst einmal aquaristisches Grundwissen haben... es dreht sich wieder einmal im Kreis.

Langer post und kurzer Sinn - leider gibt es den "Idealen" Aquaristik-Fachverkäufer viel zu selten und zum Glück gibt es in Zeiten des Internet solcherlei Foren wie unseres, in dem man sich - idealerweise vorab - hinreichend informieren (lassen) kann. Daher sage ich auch immer, lieber einmal zuviel fragen, als einmal zu wenig... :wink:
LG

_________________
8-)


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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von Steiniline, 08.04.13, 21:30

Hallo,

jetzt muss ich aber auch nochmal meinen Senf dazu geben.

Wie schon erwähnt, ich komme je selber aus dem Verkauf(allerdings im Bereich Telekommunikation).

Typisches Verkaufsgespräch......

Kunde kommt in den Laden und sagt: "Ich brauche einen Telefonanschluss."

Ok. Nun ist es an mir als Verkäufer erst einmal die Bedürfnisse des Kunden zu hinterfragen, wie z. B. Wieviele Personen nutzen den Anschluss, möchte der Kunde ins Internet etc.

Hat sich herauskristallisiert, das er mit einem ISDN und DSL Anschluss am besten bedient wäre, werde ich ihm keinen analog Anschluss andrehen nur weil den heutzutage keiner mehr haben will........

Sobald das geklärt ist, muss ich als Verkäufer erstmal prüfen, ob DSL beim Kunden überhaupt verfügbar ist. Dann geht es um die entsprechenden Endgeräte......... Auch dazu brauche ich Angaben vom Kunden. Wo ist die Telefondose, wie ist die Verkabelung etc.
Da kann ich auch nicht sagen, jetzt gehen sie mal nach Hause und lesen erstmal Bücher, oder im Internet nach..........

Was ich damit sagen will, der Verkäufer kommt nicht drum herum Informationen vom Kunden einzuholen. In unserem Fall Beckengröße, derzeitiger Besatz etc.

Bei Neueinrichtungen eines AQ sollten der Verkäufer schon dem Kunden mitteilen wieviel Pflanzen in ein Becken sollten, welche Deko man kombinieren kann und vor allem welche Fische in welcher Anzahl passen würden.

Ich kann ja auch dem Kunden für seinen DSL Anschluss kein analoges Modem mitgeben.

LG
Katja


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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von Eri, 09.04.13, 12:25

Hallo!

Kürzlich erlebt: Besuch im Futterhaus Wedel (Hamburg), wollte nur mal kurz gucken. Verkäufer packt Panzerwelse für einen Mann ein. In einem Becken schwimmt noch ein einsamer Wels, meines Erachtens ein Panzerwels einer anderen Art. Am Becken steht "Harnischwels". Verkäufer packt den Wels als Harnischwels noch dazu.

Da fiel mir nichts mehr ein...

Gruß

_________________
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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von Mopani, 09.04.13, 20:55

Hallo!
Ja, da mögt Ihr Recht haben. Ich wäre vermutlich aus wirtschaftlicher Sicht kein guter Zoohändler...:D
Aber es geht ja auch darum, was die Aufgaben eines Zoohändlers sein SOLLTEN, zumindest habe ich es so aufgefasst.
Im Übrigen bezweifle ich gar nicht, dass der Kunde sich nicht aus der Primärverantwortung stehlen darf.
Aber, und das ist der "Kanckpunkt" bei allen Vergleichen: im Gegensatz zum Auto oder dem Salatkopf (tot) handelt es sich um lebende Wesen. Da kann man, wie ich finde, einfach nicht mehr nur mit Wirtschaftlichkeit und Rechtsprechung kommen, sondern muss auch eine ethisch-philosophische Komponente heranziehen...und die spricht eindeutig auch dem Händler Pflichten zu. Allein schon, weil ja auch er die Tiere, wenn auch nur vorübergehend hält, hat er die Bedürfnisse ebenso zu kennen wie ich als Endabnehmer.
vg


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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von fischbock, 09.04.13, 21:43

Hallo,

ich denke, der Knackpunkt ist häufig, dass es sich zu erst einmal auch nur um Ware handelt, nicht nur aus Sicht eines Händlers, auch rein juristisch.

Alles andere ist die persönliche Sicht. Die steht natürlich jedem zu, kann aber nicht so weit gehen, dass man sich als Käufer damit von seinen def. Pflichten befreit sieht.

Wenn ich meine ethisch-philosophische Komponente heranziehe, muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich mich über die "Möchtegertierhalter", die sich im wahrsten Sinne jeden Mist verkaufen lassen, wesentlich mehr aufregen kann, denn wer Tiere nicht leichtfertig wie einen Salat kauft, dem kann man sie auch nicht so verkaufen.

Welche Rolle spielt die ethisch-philosophische Komponente, wenn man an die ganzen Ausfälle beim Transport denkt, ohne die wir beim Händler in vielen Fällen aber eine wesentlich geringere Auswahl hätten ?

Davon das mache Arten in der Natur gar nicht mehr vorkommen sollen, ganz abgesehen.

Welche Preise müsste ein Händler für die Tiere nehmen, wenn er gänzlich und konsequent auf zweifelhafte Verkäufe verzichten würde, und wer wäre bereit wie viel dafür mehr zu bezahlen ?

Ist ein Händler ethisch-philosophische noch haltbar, wenn er die so genannten Qualzuchten im Angebot hat, schlich weil sie nach gefragt werden ?

Alles Ansichtsache, oder ?

Und zw. er muss sie kennen, und er muss mich lückenlos damit versorgen, ist immer noch ein riesen Unterschied.


Gruß,

Dirk.




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Gruß,

Dirk.

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Zuletzt geändert von fischbock (09.04.13, 21:45)

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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von Wasserfisch, 09.04.13, 23:44

Hi,

kein Mensch erwartet vom Tabakhändler, dass er vom ungesunden Rauchen abrät.
Niemand verlangt vom Kellner, dass er ungern Alkohol serviert und zu Wasser oder Apfelsaft rät.
Die Kassiererin wird moralisch nicht belangt, wenn sie übergewichtigen Süßigkeiten verkauft und der Metzger rät nicht von Fleischkonsum ab, wegen der armen Tiere.
Der Tankwart verkauft den Treibhauseffekt, der Lehrer lehrt nach Lehrplan anstatt nach seinem Verstand.
Der Krankenpfleger pflegt den Patienten ungenügend, weil ihm nicht mehr Zeit zur verfügung steht und der Müllmann berät den Kunden nicht im Punkto Mülleinsparung.
Jeder mit etwas im Kopf kann schnell bei sich selbst entdecken, wie wenig moralisch er in seinem täglichen Leben, insbesondere im Beruf ist.

Als Schüler und Student sieht das schon wieder anders aus, da ist es einfacher, eine Moralfahne vor sich her zu tragen, weil man noch gar nicht in der Pflicht steht, sich zwischen Moral und Geld entscheiden zu müssen.

Wenn man als Fischkunde sich ja sowieso schon dazu bereit erklärt, Fische einzusperren und deren Zucht samt Transportverlusten zu unterstützen (denn nichts anderes macht man durch den Kauf), nur damit man sich die Fische aus rein egoistischer Motivation anschauen kann....
Nicht etwa aus Liebe zum Tier, nein, aus Egoismus- denn wer ein Tier liebt, sperrt es nicht ein und fördert nicht durch den Kauf dessen Zucht mit allem drum und dran.........
......wie kann man es dann wagen, dem Verkäufer jegliche Schuld zu geben?
Warum soll der Verkäufer mit Moral aufwarten, die der Käufer letzlich ebenfalls nicht bringt.
Die erbrachte Moral ist meines Erachtens eine Scheinmoral, es ist Heuchelei.

Wieviel ist der einzelne bereit, mit weniger Geld klar zu kommen der Umwelt zu liebe?
Wer ist bereit, nur deutsche Produkte zu kaufen, dafür dann halt weniger Dinge, anstatt Masse? Wer verzichtet auf billige Fernostprodukte um die Umwelt zu schonen?
Wohl kaum jemand.
Seltsamerweise soll aber der Tierhändler ganz anders handeln. Und warum? Weil duie Folgen seines Tuns direkter erkennbar sind, das ist alles.

Ich liebe Fische nicht.
Es macht mir aber Spaß, sie zu halten.
Aus Egoismus.

Wer von sich sagt, dass er die Tiere, die er hält "liebt", der meint damit doch eigentlich höchstens: er mag sie. Sonst würde er sie nicht halten.

_________________
Gruß, Rich


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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von Destrux, 10.04.13, 00:09

Auch wenn der Vergleich zwischen Tier und Produkt ein wenig hinkt, kann ich Rich's Text nur blind unterschreiben.

Ich mag meine Fische auch, deswegen versuche ich sie ordentlich zu halten, immerhin will ich schöne Tiere halten und viele Fische zeigen ihre Pracht nun einmal nur unter guten Lebensbedingungen. Vernünftig ist es dennoch nicht. Spaß macht es mir trotzdem.


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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von Steiniline, 10.04.13, 19:16

Also natürlich wird der Tabakverkäufer den Kunden der eine Schachtel Kippen kauft nicht davon abhalten. Aber man wird durch den Hersteller auf jeder Schachtel darauf hingewiesen, das Rauchen schädlich ist........
Außerdem wird jemand der in einen Tabakladen geht nicht den Verkäufer fragen, ob er das Rauchen empfehlen kann.......

Letztendlich ist es mir persönlich auch wurscht, ob der Zoohändler die Tiere, die er verkauft, gern hat oder liebt oder ob sie ihm scheißegal sind........aber in jedem Fall habe ich als "Endverbraucher" doch das Recht zu erwarten, das ich eine fachlich korrekte Auskunft bekomme.

Und wenn ich frage, was ich in eine 60L AQ setzen kann und mir wird dann unter anderem 1 Antennenwels verkauft wird, weiß ich nicht ob das fachlich korrekt ist.......


Gruß
Katja


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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von fischbock, 10.04.13, 21:37

Hallo,

selbstverständlich hast Du das Recht, Dir etwas zu erwarten.

Das tue ich auch ! Wird sie nicht erfüllt, suche ich mir einen anderen Händler.


Nur für das Recht auf Erwartung können wir uns beide sonst nichts kaufen.

Noch weniger befreit es von der Pflicht, die man als Käufer von Tieren hat.


Und ohne es persönlich zu meinen -der Besatz in meinem ersten Becken bestand bestimmt die ersten zwei Jahre aus einer unglaublichen Fischsuppe für die ich mich aus heutiger Sicht schäme- wenn man seine eigene Pflicht als Käufer, und auch Verantwortung gegenüber dem Tier, so leichtfertig und oberflächlich als erfüllt sieht, weil man ja in Laden einen FachHÄNDLER gefragt hat (vielleicht war es auch nur eine Aushilfe?), der sollte vielleicht nicht ganz so kritisch auf die Leistung des Verkäufers schauen.

Angebrachter, alleine schon im eigenen Interesse, könnte es sein , es als Lehrgeld zu verbuchen, um es das nächste Mal anderes zu machen.

Denn seien wir doch mal ehrlich, den meisten Beispielen für Beratungsfehler, die hier genannt werden, hätte man mit zehn Minuten Eigeninitiative den Boden entziehen können, auch als (kritischer) Anfänger.




Gruß,

Dirk.

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Gruß,

Dirk.

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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von Steiniline, 10.04.13, 21:57

Hallo Dirk,

nein ich nehm das auch nicht persönlich...... ;-)

Ich sehe es halt einefach auch aus beruflicher Sicht.

Ich muss auch Ahnung haben, von dem was ich tue......

Das muss der Dachdecker, der Elektriker, der Artz (der kann auch nicht einfach was wegschneiden, was nicht weg muss nur weil es sch..... aussah) und auch der poplige Verkäufer........

Und das Thema heißt ja auch die Augaben eines Händler und nicht die eines Käufers...... ;-) , oder????

Liebe Grüße
Katja


Zuletzt geändert von Steiniline (10.04.13, 22:04)

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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von fischbock, 11.04.13, 00:09

Hallo Katja,

der letzte Punkt zuerst:

Ja, die Überschrift ist nicht ganz passend gewählt, das ist mir auch schon aufgefallen. Da fehlt noch "und des Käufers im Speziellen", dachte aber, dass es schon aus dem Eröffnungspost klar wird, worum es mir geht.

Ansonsten:

Das Du deinen Job gut machst, ziehe ich in keinster Weise in Zweifel.

Auch in allen anderen Dienstleistungsbranchen gibt es die richtig Guten.

Damit es nicht weiter "in deine Richtung" geht, will ich gar nicht weiter darauf eingehen, was man auch so alles in deiner Branche erleben kann.

Über Handwerker und ihre Ideen, was alles gemacht werden muss und wie es dann ausgeführt wird, was es kosten soll, kann man Bücher schreiben.


Um nebenbei auch mal Lachen zu können:

Unser damaliger Klassenlehrer musste uns mal alle in sein neues Haus einladen, weil er im Unterricht erzählt hat, dass die Haustürklingel an geht, wenn er den Kühlschrank aufmacht, was wir nicht ungesehen glauben wollte. Aber es stimmte. Wie oft seine Frau an dem Abend an die Tür gegangen ist, weil sie Nachzügler erwartete, während wir den Wetteinsatz in Form eines Fäßchens teilten, ist eine andere Geschichte.
Keine Ahnung, wie die Elektriker das hin bekommen haben.

Nehmen wir uns als "Spitze" der Dienstleistung die Mediziner.
Nicht nur, weil sie lange und hart studieren und arbeiten müssen, um ihren Job machen zu können, sie leisten sogar noch einen Eid ab. Und wer so viel Mühe und Verantwortung auf sich nimmt, dem glaube ich bei dem Einkommen eines durchschn. Allgemeinmediziners auch sogar noch, dass das Finanzielle nicht primär bei ihm im Fokus steht.
Wohl beachtet, der Arzt, im Sinne wie hier auch von dem Fachhändler gesprochen wird.

Und ? was erlebt man in der Branche alles an Beratungsfehler, von Behandlungsfehler ganz abgesehen ?

Das fängt bei der Empfehlung bis zur völligen Falschdarstellung ihrer Bedeutung von Igelleistungen (die, die man selber bezahlen darf) an. Da wird mit Angst und der Notsituation der Kunden/Patienten bewusst manipulativ gearbeitet, weil er damit ganz leicht gutes Geld verdienen kann.

Geht über Medikamente, die er (auch) verschreibt, weil er vom Hersteller eine Provision dafür bekommt. Von Patienten, die einfach mal so einen "gelben Schein" bekommen gar nicht die Rede.

Und es endet in Operationen, die jeglicher Grundlage entbehren. Eigenartiger Weise, immer wieder gerne von den Ärzten empfohlen, die selber operieren.

Das, seit dem die Krankenhäuser für viele Krankheitsbilder pauschal bezahlt werden, statt individuell pro Aufwand am Patienten, Patienten auch mal schneller entlassen werden, als es eigentlich gut/richtig wäre, ist auch kein Geheimnis mehr.

Auf Anwälte, die wider besseren Wissens zu einem Prozess raten, weil damit zur Beratung noch mehr Geld zu verdienen ist, will ich gar nicht mehr eingehen.

Egal ob Dachdecker oder Arzt, alle können in einem recht großen, ich nenne es mal Graubereich, zu Deinem Nachteil agieren, bevor man überhaupt mal damit anfangen kann, an sein (juristisches) Recht zu denken, ganz egal wie viel berechtigte Erwartungen ich habe.
Und ganz ehrlich, meine Gesundheit oder wirtschaftl. Existenz ist mir noch wichtiger, als das (perfekte) Wohlergehen eines Ancistrus.

Also ganz ehrlich, wenn es in diesen Dienstleistungsbranchen nirgendwo die Gewähr auf eine fachlich immer richte Beratung gibt, warum soll sie dann gerade beim Tierfachhändler selbstverständlich zu erwarten sein.

Das leuchtet mir nicht ein, erst recht nicht, wenn ich bedenke, dass ich im Gegensatz zu fast allen anderen Beispielen in keiner Weise dazu gezwungen bin, seine Beratung in Anspruch nehmen zu müssen.
Bin ich krankt, komme ich irgend wann nicht mehr daran vorbei zum Arzt zu gehen.
Ist mein Tier krank, brauche ich irgend wann evtl. auch mal einen Tierarzt, der auch mal ohne fachlichen Sinn operieren soll.
Selbst wenn ich Strom und Wärme im eigenen Haus haben will, brauche ich irgend wann den entsprechenden Dienstleister. Bei bestimmten Dachschäden :-) auch, egal wie ich handwerklich talentiert bin.

Es gibt aber keine echte Zwangslage, in der ich in unserem Hobby auf das Fach im Händler angewiesen bin.
Da reicht es spätestens seit dem Zeitalter des Internets, wenn er als zuverlässige Bezugsquelle für Tier und Zubehör für mich dient.


Gruß,

Dirk.



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Dirk.

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Zuletzt geändert von fischbock (11.04.13, 00:15)

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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von fischbock, 14.04.13, 20:59

Hallo,

ich habe gestern mal meinen Händler des Vertrauen gefragt, welche Vorgaben er bzgl. des Verkaufs einhalten muss, insbesondere aus juristischer Sicht.

Was er nicht darf, ist bewusst kranke Tiere in seinem Laden zu verkaufen.

So wie ich es verstanden habe, muss mindestens einer den Sachkundenachweis haben.

Eng wird es schon, wenn ein Tier unter der falschen Bezeichnung verkauft wird.

Mehr gesetzliche Vorgaben habe er im Verkauf nicht zu erfüllen.

Umtauschrecht sei bei Tieren ausgeschlossen.

Ob das vollumfänglich auch richtig ist, kann und habe ich nicht geprüft.

Lustig und sehr interessant war, dass er mir ausführlichst erst einmal mindestens fünf Minuten lang erzählt hat, wie er es so hält, wie er verkauft, was er verkauft und wem er verkauft, weil nicht direkt klar war, worum es mir konkret ging.

Wie schwierig Kunden sein können, und worüber er schon diskutieren "durfte".

Sehr informativ war auch, was er alles nicht macht.

Also quasi warum ich ihn mir als Stammhändler ausgesucht habe. :)


Interessant auch seine erste Reaktion, nach dem ich mich deutlicher ausgedrückt hatte, indem ich ihn konkret gefragt habe, welche berechtigten Erwartungen ein Käufer an einen Fachverkäufer haben kann.

"Du kannst nicht erwarten, dass Dir ein Fachverkäufer gegenübersteht", allgemein gesprochen natürlich.

Schön auch, dass seine "Geschichten" positiv von dem Verkauf an die beiden Kunden vor uns quasi vorab bestätigt wurden.

Zwei ca. 13-jährige Burschen, die er wohl schon kannte. Die Beratung hätte man auch als Lehrvideo zum Thema Langfristige Kundenbindung und Nachwuchsförderung aufnehmen können.

Langer Rede kurzer Sinn, wer in der Nähe von Köln noch einen guten Händler sucht, dem könnte ich evtl. weiter helfen. Pflanzen sind da aber nichts, dafür ist der Auszubildende fast noch besser.

Ansonsten fährt man für sich und die Tiere wohl besser, wenn man sich mit seinen persönlichen Erwartungen beim Fischkauf so lange zurück hält, bis man ziemlich genau weiß, wer einem gegenüber steht. Unwahrscheinlich, dass es auch mal die 20h Springeraushilfskraft ist, ist es nicht.

Ein Tipp, den ich gerne jedem Anfänger mit geben würde und eigentlich auch die Motivation für diese Threaderöffnung war.


Weiterhin ein fröhliches und erfolgreiches Fischekaufen,

Dirk.

_________________
Gruß,

Dirk.

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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von Mopani, 23.04.13, 22:51

Hallo!
Eine kleine juristische Recherche zeigt folgendes:
§90a BGB besagt, dass grundsätzlich Tiere nicht wie Sachen zu behandeln sind, wennauch die anderen Gesetze nicht mehr unterscheiden.
§242BGB zeigt die Nebenleistungspflichten: Sorgfalts-, Aufklärungs- und Schutzpflichten. Das bedeutet: ein Klempner hat zu erklären, wenn der Wasserhahn besondere Eigenschaften hat. Also auch der Zoohändler, der den Kunden (bis zu einem gewissen Grad) Auskunft geben muss!
Auch §20a GG stellt die besondere Stellung und Schutzwürdigkeit des Tieres in den Vordergrund.
§11/3bTierSchG schlussendlich in Kombination mit §11/2/2 TierSchG geben Aufschluss darüber, dass der Händler Zuverlässigkeit und Sachkunde aufzuweisen hat.

Wie das im echten Leben aussieht ist die andere Frage. Jedenfalls ist im Gesetz verankert, dass tierische Bedürfnisse gesondert zu beachten sind. Das kann man alles diskutieren, das würde das Richterrecht im konkreten Fall entscheiden.
Aber zumindest in den Nebenleistungspflichten des Kaufvertrags vermute ich eine gewisse Stichhaltigkeit. Tierschutz ist also kein moralische Vom-Himmel-herunter-Gerede...:)
vg


Zuletzt geändert von Mopani (23.04.13, 22:51)

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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von WasserFlo, 24.04.13, 02:02

Hi Mopani,
der Händler macht es so: Der Guppy ist ein Tier, er wird Millionenfisch genannt also vermehrt er sich entsprechend.

Der Kunde wird wohl den Millionenfisch kennen, der geht überall.

Der Händler sagt: "Der Guppy wird auch Millionenfisch genannt, der geht überall".

Der Kunde nimmt 10 Guppys mit, 2 Tage später steht er wieder im laden:" Alle Fische tot."

Der Händler hat ihn aufgeklärt, der Guppy geht überall, der Kunde muss wohl was falsch gemacht haben, der Händler hat keine Schuld.

Der Kunde nimmt nochmal 10 mit, der Händler hat was er wollte.

Alle Regeln und Gesetze gebrochen, Gewinn gemacht, Tier egal, Alltag halt....

Vergesst die "Händler" und kauft nur bei echten Aquarianern, die erkennt ihr direkt daran das sie wissen wollen welches Becken ihr habt, welche Fische drin sind und und und....

_________________
Rio 180 Bilder und Vorstellung folgen


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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von Mopani, 24.04.13, 12:04

Und der Tausenddollarfisch kostet tausend Dollar :D
vg


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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von fischbock, 24.04.13, 12:21

Ist der Schützenfisch dann der ideale Besatz für das Becken im Schützenverein ?

Ist ein mit Kugelfischen überbesetztes Becken dann ein Kugellager ?

_________________
Gruß,

Dirk.

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Zuletzt geändert von fischbock (24.04.13, 12:22)

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Re: Die Aufgaben eines Händlers im Allgemeinen.

 Gepostet von neomot, 24.04.13, 19:31

fischbock schrieb am 14.04.13, 20:59:
.......

So wie ich es verstanden habe, muss mindestens einer den Sachkundenachweis haben.

.......



Sachkundenachweis ist gut, frag doch einfach mal im Laden was die DGHT ist.

Die Antwort wird wohl bei ca. 90% lauten wie folgt:

"tut mir leid, aber diesen Hersteller führen wir nicht"

Fast zu traurig um drüber zu lachen aber sicher verdammt nahe an der Realität.


LG
Thomas

Edit: und schwubs war ich schon wieder bei den Reptilien........ Becken mit weniger Wasser aber selbes Prinzip gg
Ob ich das jemals wieder loswerde????

_________________
Leben und Leben lassen
(Peru, Schwarzwasser 0utdated) [link]
Update 10.10.2013
Rio Tahuayo (Vorstellung folgt)


Zuletzt geändert von neomot (24.04.13, 19:39)

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27.04.24 | 09:38 Uhr

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