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Fische: Papageienbuntbarsch
Auf dieser Seite sehen Sie eine Beschreibung der Fischart "Papageienbuntbarsch".
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Steckbrief
Erstmals zur Datenbank hinzugefügt von Vickie am 04.02.10.
Red oder Blood Parrot Cichlide
Beckenlänge: | 0 cm |
PH-Wert: | ca. 6,5 - 7,5 |
Wasserhärte: | eher hart |
Temperatur: | ca. 22 - 26 °C |
Name: | Papageienbuntbarsch |
Wiss. Name: | Amphilophus x Qual-Hybride |
Familie: | Cichliden / Buntbarsche |
Herkunft: | Qualzucht-Hybride aus Südostasien; keine natürliche Art! |
Größe: | 20 bis 25 cm |
Ernährung: | fast alle gängigen Futtersorten |
Anmerkung: Es handelt sich hier um keine natürliche Art, sondern um einen aus Qualzucht enstandenen Hybride! Wir raten dringendst vom Kauf und der Pflege ab, deswegen ist auch keine empfohlene Beckenlänge angegeben!
Der Papageienbuntbarsch, auch Papageibuntbarsch, im englischen Sprachraum Red Parrot oder Blood Parrot genannt, ist eine Hybridzucht.
Es liegt nahe dass die Arten Amphilophus labiatus oder Amphilophus citrinellum [link] als "Ausgangsmaterial" benutzt wurden. Es ist anzunehmend, dass auch Heros severus [link] und Vieja synspila [link] miteingekreuzt wurden letzterer ist auch vor allem für den Zuchtform-Hybriden "Flowerhorn" (sie dort) bekannt.
Entstanden ist die Zuchtform vermutlich 1992 (oder früher) in Singapur.
Merkmale der Qualzucht
Dieser Fisch wurde durch Hybridisierung und vermutlich auch Inzuchtlinien in eine Form gedrängt, die mit einem artgerechten Leben nicht mehr vereinbar ist. Zwar gibt es auch gemäßigtere Formen, aber einige Merkmale haben sie alle gleich. Zur besseren Verdeutlichung der gleich genannten Merkmale ist hier eine Vergleichsgrafik:
Oben ist eine der Augangsformen zu sehen, beschriftet mit der Beflossung, während unten sein hybridisiertes Gegenstück zu sehen ist.
1. Wie deutlich zu sehen ist, ist die Wirbelsäule des Red Parrot deutlich verkrümmt, was ihm eine rundlichere Gestalt gibt und ihn nicht seine volle Größe (30 cm) erreichen lässt. Bei dieser Körperform haben die inneren Organe nicht ausreichend Platz sich zu entfalten. Folglich kümmert der Fisch innerlich, dies kann durchaus zu multiplen Organversagen führen.
2. Die Muskulatur der Flossen ist deutlich zurückgebildet, dafür ist oftmals eine Verlängerung der Weichstrahlen zu bemerken (klares Anzeichen von Inzuchtlinien). Wie an den Ventralen zu sehen ist, ist der Muskelansatz kaum noch vorhanden, diese Flossen haben nahezu ihren Nutzen verloren. Die Pectoralen dagegen sind noch ansäntig entwickelt, offenbar bewegt sich der Hybrid großteils damit fort (ähnlich wie ein Kugelfisch) statt mit seiner Caudale, wie die Stammform.
3. Das markanteste und namensgebende Merkmal ist der Kopf. Die Stirnpartie ist deutlich verkleinert und wirkt eingefallen. Das Maul ist nach oben gerichtet und bedingt durch Knochendeformationen dauerhaft (!) geöffnet, desweiteren sind die Kiemendeckel stark deformiert und in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt, sie wirken nun wie Backen. Das entstandene Gesicht erinnert an einen Papagei, was ihn für viele Leute sehr sympathisch wirken lässt. Aber das freundliche Gesicht täuscht nicht über den aggressiven (weil dauerhaft gestressten) Charakter des Tieres hinweg. Diese Tiere sind bedingt durch diese Deformationen kaum fähig anständig zu fressen und können sich nicht artspezifisch bewegen.
Es ist anzunehmen dass die Züchter (sofern man diese Leute als solche bezeichnen kann) ein gewisses Kindchenschema in diese armen Fische einzüchten wollten. Zusätzlich scheint es ihnen wichtig gewesen sein, dass die Endgröße des Fisches zwar nicht riesig, aber zumindest groß ist und der Fisch eine möglicht neutrale Grundfarbe hat.
Letzteres ist vor allem für das sogenannte Dyeing [link] sinnvoll, bei dem Fische (oftmals ohne Betäubung) tätowiert werden. Es ist fraglich ob diese Farben überhaupt für Lebewesen unschädlich sind, aber nichtsdestotrotz handelt es sich auch hier um eine in Deutschland unerlaubte Tierquälerei.
Erfahrungsbericht der Userin Vickie:
Hierbei handelt es sich um eine Qualzucht, bei der höchstwahrscheinlich eine eingeschränkte Schwimmfähigkeit und verkrümmte Wirbelsäule die Tiere vermutlich leiden lassen. Ich selber habe aus Unwissenheit diese beiden Tiere als erste Aquariumbewohner "empfohlen" bekommen und schreibe diesen Bericht ausschließlich zur Warnung.
Ich kann nur aus meinen eigenen Erfahrungen berichten; es ist schwierig Fakten und Daten über diese Tiere zu finden.
Ich musste M und W trennen, da durch seine Aggressivität das W sehr verunsichert wurde. Er riss mir alle Pflanzen aus dem Becken, griff andere Fische an, "killte" mir zwei Harnischwelse. Heute ist er in "Einzelhaft". "Sie" verträgt sich mit einem Lifalili-Paar, einem Golden-Nugget Wels, verschiedenen Corydoras, sogar kleinen amerik. Schmetterlingsbuntbarschen. Diese Tiere werden entgegen den meisten Informationen aus dem Internet bis zu 25 cm groß. Beide meiner Tiere sind mittlerweile ca. 20 cm. Jedoch sind sie schwer einzuschätzen. Sie sind revierbildend, aber nicht alle so extrem aggressiv.
Sie sind unempfindlich was Wassertemperatur und -werte angeht. Wohl fühlen sie sich jedoch bei ca. 25 °C und einem ph-Wert von ca. 7,0.
Sie brauchen eine Menge Platz zum wachsen und schwimmen. Zu halten sind sie wie ganz normale Barsche; eine Verpaarung ist allerdings (und auch gottseidank) nicht möglich. In Einzelfällen wurden Eiablagen beobachtet, jedoch werden sie nicht befruchtet.
Tierschutzgesetz § 11 b
Gemäß dem deutschen Tierschutzgesetz [link] (bitte auch ausdrucken und an Zooläden verteilen, die diese Fische verkaufen) handelt es sich bei diesen Tieren um unerlaubte Qualzuchten.
Allerdings ist dies nur die mögliche Definition. Leider hat das Bundesministerium bis dato noch keine Verordnung erstellt, die sich auf Fisch-Qualzuchten bezieht. Es wurden bisher lediglich Qualzuchten diverser Säugetiere (Hunde, Katzen usw.) verboten.
Wir befinden uns hier in dem Dilemma, dass viele Menschen noch nicht der Ansicht sind, dass Fische auch Schmerzen empfinden können und gezielt vor Missbrauch geschützt werden müssen.
Allerdings kann jeder Aquarianer an die Menschlichkeit seines Zooladens appellieren, denn immerhin sollte auch den Zoohändlern das Wohl der Tiere am Herzen liegen. Denn wenn niemand etwas gegen diese Qualzuchten macht, wird es weiterhin naive Menschen geben, die den Umsatz fördern.
Jeder Tierfreund ist angehalten sich gegen diese Tierquälerei einzusetzen.
Bildquelle:
[PDF-Datenblatt anzeigen]
Versionen und Autoren
Folgende Community-Mitglieder haben bisher an dieser Beschreibung mitgearbeitet:
Kommentare
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Respekt
Kommentar
» Gepostet von Vickie, 05.02.10, 13:40
ähh jetzt verstehen wir uns falsch... kicher**
DU hast 100%ig Recht, meinte ich damit.
_________________ über eine Bewertung für meine AQ`s würde ich mich freuen...
450L Gesellschaftsbecken [link]
25L Cube [link]
63L Gesellschaftsbecken [link]
Habe TDS abzugeben... PLZ 45...
Kommentar
» Gepostet von Segelkärpfling, 05.02.10, 13:26
Das mit der Beckenlänge glaube ich dir auch, aber sollte hier an dieser Stelle m.E. keine Beckenlänge empfohlen werden, da sie zum Kauf animiert.
Kommentar
» Gepostet von Segelkärpfling, 04.02.10, 17:53
Hallo,
dies ist bisher der beste Steckbrief-Versuch, der hier gestartet wurde. Deswegen möchte ich ihn stehen lassen.
Ich habe allerdings ein paar Angaben schonmal verändert. Die Beckengröße habe ich entfernt, weil wir hier auf keinen Fall derartige Fische empfehlen möchten - genauso wie du.
Das hinzugefügte Bild stammt aus der Wikipedia und zeigt einen offenbar schon recht alten Papageienbuntbarsch (können in der Tat bis zu 10 und mehr Jahre erreichen), ich selber habe schon mehrere Fotos dieser Fische gemacht, allerdings kein so gutes.
Man sollte diese Fische allerdings auch lieber Red Parrot oder Blood Parrot nennen, da der Name Papageienbuntbarsch zu Verwechslungen mit Hoplarchus psittacus und Hypsophrys nicaraguensis, sowie den Papageienfischen aus dem Meer, führen kann.
Blood Parrots verstoßen per Definition gegen das deutsche Tierschutzgesetz und jeder Aquarianer sollte angehalten sein, seinen Zooladen darüber zu informieren.
Zur Unterstreichung kann man diesen Zettel (darauf ist der §11b des Tierschutzgesetzes und einige per Definition verbotene Zuchtformen abgebildet) vorzeigen: [link]
Ich werde die Tage deinen Steckbrief noch etwas überarbeiten und erweitern.
Kommentar
» Gepostet von Mama-im-Einsatz, 04.02.10, 14:51
Hier Links dazu:
[link] Fachbeitrag
[link] Bild
[link] Bild
_________________ Viele Grüße, Katharina
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s=k. log w = Entropie;
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07.11.24 | 14:25 Uhr
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