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Fische: Quetzalbuntbarsch / Feuerkopfbuntbarsch

Auf dieser Seite sehen Sie eine Beschreibung der Fischart "Quetzalbuntbarsch / Feuerkopfbuntbarsch". Fischarten können bei aqua4you von Mitgliedern der Community beschrieben werden. Das Copyright auf Text und Bild liegt - soweit nicht anders genannt - bei den jeweiligen Autoren. Aqua4you kann leider keinerlei Haftung für die fachliche Richtigkeit übernehmen!

Steckbrief

Erstmals zur Datenbank hinzugefügt von Kroko am 18.03.08.

Quetzalbuntbarsch / Feuerkopfbuntbarsch
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Quetzalbuntbarsch

Beckenlänge:200 cm
PH-Wert:7,0-7,5
Wasserhärte:bis 15 dH°
Temperatur:24 - 28° C
Name:Quetzalbuntbarsch / Feuerkopfbuntbarsch
Wiss. Name:Vieja synspila
Familie:Cichliden / Buntbarsche
Herkunft:Mittelamerika
Größe:ca. 35 cm
Ernährung:Lebend-, Trocken- und Gefrierfutter (großteils Herbivor!)

Der Quetzal- bzw. Feuerkopfbuntbarsch gehört zu den beeindruckendsten Cichliden Mittelamerikas. Er kommt an der Atlantikküste Guatemalas, am Rio Usumacinta-Becken bis Belize (Belize-River und Rio San Pedro de Martir) vor. Es handelt sich um eine innerartlich eher mäßig aggressive Art, die man auch zu mehreren halten soll. Aggressionen gegen Artgenossen sind die Folge von Qualzucht oder falscher Haltung (nicht genügend Platz für Reviere).
Es handelt sich um keinen Anfängerfisch, Haltung und Pflege beansprucht viel Zeit und Anstrengung.

Die Färbung dieser, bis zu 35 cm groß werdenen, Fische varriiert vom Fundort und Nachzuchten haben auch oft ganz andere Zeichnungsmuster. Immer gleich ist aber der kräftig rot gefärbte Kopf. Allerdings hängt die Intensivität der Färbung von den Haltungsbedigungen ab. Seine Prachtfärbung entfaltet der Fisch nur bei ausreichend großen, gut gefilterten Becken und sehr abwechslungsreicher Ernährung.
Man sollte für die artgerechte Haltung ein Becken mit einer Mindestlänge von 2 Metern und einer Tiefe von 80 cm aufwärts verwenden, sprich über 800 Liter Inhalt.
Der Bodengrund soll aus Sand oder feinem Kies bestehen, da die Fische zur Laichzeit sehr starke Buddler sind (Steinaufbauten unbedingt mit Aquariensilikon sichern -> Einsturzgefahr!). Trotz der Trägheit der Feuerkopfbuntbarsche ist auf ausreichend Schwimmraum zu achten. Im Beckenhintergrund sind Unterschlüpfe und Verstecke aus Moorkienwurzeln und Steinen aufzustellen. Die Art ist ein starker Pflanzenfresser. Ob man trotzdem Pflanzen einsetzt hängt vom Geldbeutel ab, denn auch harte Pflanzen wie Anubias hält einem Ansturm dieser Kolosse nicht lange stand. Javafarn sollte nicht eingesetzt werden, da die Pflanze vermutlich für Aquarienfische giftig ist.
Das Wasser muss stark gefiltert werden, da die Fische einen sehr fleißigen Stoffwechsel besitzen (sind keine Pflanzen im Becken reichern sich natürlich zusätzlich mehr Schadstoffe an).

Sieht man diese Fische fressen, könnte man glauben, in dem Punkt treten keine Probleme auf. Feuerkopfbuntbarsche fressen fast alles, was man ihnen vorsetzt und davon gerne viel. Genau darin liegt das Problem. Die Cichliden verfetten sehr schnell und sterben verfrüht. Sie lieben zwar fleischliche Kost jeder Art, doch sollte man sie, wie in freuer Wildbahn, großteils mit Grünfutter ernähren. Salat, Gurken, Erbsen, Löwenzahn, Spinat, Karotten, Zucchini, Wasserlinsen, sonstige Wasserpflanzen und überbrühte Haferflocken sind hier nur eine Auswahl an möglichem Futter.

Die Zucht gestaltet sich mitunter problematisch. Geschlechtsreife Tiere der Art sind nicht mehr gut vergesellschaftbar und in Paarungsbereitschaft können Auseinandersetzungen durchaus tödlich enden. Am leichtesten kommt man zu einem Zuchtpaar, wenn man sich eine kleineren Gruppe Jungfische hält. Hieraus sondern sich dann mit Glück ein oder mehrere Paare heraus. Die Fische sind in der Partnerwahl extrem wählerisch, weswegen auch vorgeschlagener Zuchtansatz nicht 100%-ig sicher ist. Willkürlich zusammengesetzte Tiere harmonieren so gut wie nie.
Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht in der Färbung und lange Zeit auch nicht in der Körperform. Alte Männchen entwickeln unter Umständen imposante Fettbuckel auf der Stirn. Die Tiere sind mit 10 cm Länge meist geschlechtsreif.
Bei Temperaturen von 26 bis 28° C wird die Laichbereitschaft eingeleitet. Die Fische fangen dann an zu balzen und putzen das Laichsubstrat (Offenbrüter). Nachdem das Weibchen bis über 1.000 Eier abgelegt hat, befruchtet das Männchen das Gelege. Nach vier bis fünf Tagen schlüpfen die Larven, die nach weiteren fünf bis sechs Tagen freischwimmend von den Elterntieren geführt werden. Man zieht die Jungfische mit üblichem Aufzuchtfutter auf (Artemia-Nauplien, feinstes Flockenfutter und ausgesiebte Kleinkrebse).

Die Art hat in den letzten Jahren immer mehr "Liebhaber" in Asien und teilweise den USA gewonnen. Sieht man von engagierten Züchtern ab, ist dies eine Entwicklung mit der der Feuerkopfbuntbarsch ein schweres Los gezogen hat. Denn die relativ leichte Züchtbarkeit (vermutlich mit Hormon-Präparaten) hat ihn zu einem leichten Ziel für Qualzuchten gemacht. So entstanden diverse unnatürliche Farbschläge und Hybriden wie der "Flowerhorn-Cichlide". Es liegt nahe, dass der Fisch auch zur "Erschaffung" der "Papageienbuntbarsche" benutzt wurde.

Bild
Sogenannter Flowerhorn-Cichlide mit tumorartigem Fettbuckel. (Quelle: [link] - GNU FD-Lizenz)

Synonyme: Paratheraps synspilum, Cichlasoma synspilum, Cichlasoma hicklingi und Cichlaurus hicklingi.

Exkursion: Flowerhorn
Wie bereits beschrieben, handelt es sich um einen Hybriden diverser mittelamerikanischer Cichliden. Darunter höchstwahrscheinlich auch Vieja synspila. Weitere beteiligte Einkreuzungen sind: Amphilophus citrinellus, Amphilophus labiatus, Cichlasoma festae und Cichlasoma trimaculatum.
Wei genau und mit welchen Fischen im einzelnen die Hybriden geschaffen wurden, halten die Züchter unter strengem Verschluss. Erstmals tauchten die Flowerhorns Ende der 90iger Jahre im malaiischen Handel auf.
Seitdem begann eine Manie, die bis zum heutigen Tag nicht abgeflaut ist (ihren Höhepunkt allerdings 2003 hatte). Dieser Fisch hat eine stark rote Färbung und schwarze Flecken an beiden Körperseiten, zudem bilden die Männchen einen Fettbuckel aus, der die seiner "Vorfahren" bei weitem in den Schatten stellt. Dieser Buckel gilt in Asien als Glücksbringer und wird mit dem chinesischen Gott der Langlebigkeit assoziiert. So soll der Fisch seinem Besitzer Langlebigkeit und Glück im Geschäft und Glücksspiel bescheren.
Als verantwortungsbewusster Aquarianer sollte man dringend Abstand von diesen Fischen nehmen, allein schon zum Schutze der Natur und der Artenvielfalt. Merkmal dieser Hybriden ist eine in's Extreme gesteigerte Aggressivität (eine Vergesellschaftung ist ausschließlich mit weitaus größeren Fischenarten möglich, niemals mit "Art"genossen), ausschließlich karnivore Lebensweise (im Gegensatz zu den Fischen, aus denen er entstanden ist, die sich großteils pflanzlich ernähren) und eine Anpassungsfähigkeit, wie sie beispielsweise Natur-Guppies vorweisen können. Das Wasser kann sauer bis basisch und weich bis hart sein und gegen eine Belastung mit Schadstoffen sind die Fische auch bis zu einem gewissen Punkt gefeit.
In Malaysia sind schon mehrere dieser Hybriden in einheimische Gewässer gelangt und zerstören dort nun das biologische Gleichgewicht. Sie können sich zudem untereinander und mit allen verwandten Cichlidenarten fortpflanzen und lebensfähigen Nachwuchs hervorbringen.
Hier noch einige Videos auf Youtube zum Flowerhorn:
[link] Tier mit sehr großem Buckel.
[link] Aggressivität des Flowerhorns gegenüber anderen Cichliden.
[link] Aggressivität zweier Flowerhorns untereinander.

FdM

Fischart des Monats
Diese Beschreibung wurde im Dezember 2012 als Fischart des Monats ausgezeichnet. [Zum Archiv]

Bildquelle: aquamojo auf youtube.com [link]

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Versionen und Autoren

Folgende Community-Mitglieder haben bisher an dieser Beschreibung mitgearbeitet:

Kommentare

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Kommentar

» Gepostet von zochel76, 13.12.12, 09:24

Super Beschreibung schön gemacht :thx: :thumb:

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Kommentar

» Gepostet von Jann Schlaudraff, 20.12.10, 21:21

Hallo,
schöne Beschreibung! :fisch: :thumb: :)

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