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Sonstige | 16.11.09, 00:09
Fische Verantwortungsbewusst kaufen!
Jährlich steigen ca 200000 interessierte Menschen in unser allseits geliebtes Hobby, die Aquaristik, ein und ebenfalls 200000 wieder aus. Jeder von uns weiß noch ganz genau wie sehr ihn/sie das erste Aquarium fasziniert hat. Natürlich geht es uns heute noch genauso, obwohl schon das ein oder andere Becken dazugekommen ist (oder auch nicht). Ebenso erinnert sich jeder genau an den/die erste/n Todesfall/fälle Aufgrund von Unerfahrenheit, Haltungsfehlern, schlimmen Vergesellschaftungen oder auch schlechter Beratung im Fachgeschäft. Oder aber die erste Algenplage etc. Bei manchen ist die Verzweiflung schon jetzt so groß, dass sie das Hobby wieder an den Nagel hängen. Genau hier möchte ich einmal einen Denkanstoß bieten!!!
Ein Artikel von Darkpunk87.
Fische Verantwortungsbewusst kaufen!
Ich selbst habe selbst schon einige "Anfängerfehler" gemacht. Beispielsweise habe ich mir damals Aufgrund einer (natürlich durch Überfütterung entstandenen) Schneckenplage eine Prachtschmerle zugelegt. Das ist eigendlich ein recht häufiger Fehler. Das diese Tiere Futterspezialisten sind und zudem viel zu groß für das durchschnittliche Aquarium werden, dazu noch Gruppentiere und Strömungsliebend hatte mich natürlich damals nicht wirklich interessiert. Natürlich, wenn man mit dem Vorsatz die Schneckenplage zu beseitigen in ein Geschäft geht! Weil der Mensch dazu neigt lieber den einfacheren Weg zu gehen habe ich persönlich natürlich dem Zoofachverkäufer die Schuld für den "Fehlkauf" gegeben. Heute sehe ich: Es war mein Fehler. Denn es liegt nicht allein in der Verantwortung des Verkaufspersonals die Kundschaft zu beraten. Denn was hilft die beste Beratung, wenn der Kunde das Tier trotzdem kauft.
Ich appelliere hiermit an unser aller Verantwortungsgefühl. Wenn uns das Wohl unserer Tiere am Herzen liegt, sollten wir uns die Mühe machen uns vor dem Kauf von Tieren insbesondere Fischen (weil sich diese uns schlecht mitteilen können wie es ihnen geht) beispielsweise im Internet oder in Lektüre zumindest etwas zu belesen. Und kritisch zu prüfen ob wir den Wesen wirklich eine artgerechte Haltung ermöglichen können. Wir sollten uns (leichter gesagt als getan) nicht von der Schönheit oder dem tollen Verhalten von bestimmten Arten zu Spontankäufen hinreißen lassen! Dass endet in den meisten Fällen nur mit dem Leiden oder zumindest dem "trauriges-Dasein-fristen" der Tiere. Leider ist es sehr schwierig ein sogenanntes "Gesellschaftsaquarium" einzurichten in dem alle Bewohner sich wohl fühlen. Vor allem gestaltet sich dieses Unterfangen in den üblichen "Einsteiger-60-Liter-Komplettsets" extrem schwer. Wer mit der Aquaristik anfängt möchte möglichst viele/verschiedene bunte Fische pflegen. Erst viel später kristalisieren sich bestimmte Lieblinge heraus. Was aber wenn der Anfänger schon hier scheitert was doch sehr häufig passiert? Hier sind Plattformen wie unser wunderbares Forum, das Internet im Allgemeinen aber eben auch die Zoofachgeschäfte gefragt. Und mal logisch betrachtet: Jeder Geschäftsmann möchte lieber Stammkunden haben als ständige Laufkundschaft. Außnahmen sind beispielsweie die Aquaristikabteilungen diverser Baumarktketten. Warum also sollte ein Verkäufer (ausgenommen die in besagten Baumärkten) Wert darauf legen der Kundschaft Tiere zu verkaufen, die mit hoher Warscheinlichkeit über kurz oder lang eingehen werden, was in vielen Fällen dazu führt, dass das Hobby wieder aufgegeben wird (somit die Kundschaft auch nicht wieder kommt)?
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Ich zitiere hier einmal ein recht interessantes Interview mit Klaus Oechsner(Präsident des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe) [link]
"Auf bestimmte Wünsche Verzichten"
Der Kauf von Zierfischen sollte sensibel angegangen werden. Was dabei zu beachten ist, verrät Klaus Oechsner, Präsident des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe.
Was liegt in meiner Verantwortung, wenn ich Fische erwerben möchte?
Klaus Oechsner: Anfänger sollten zuerst prüfen, ob sie das Aquarium regelmäßig pflegen können, wer ihr Aquarium während der Urlaubszeit betreut und ob sie in der Lage sind, die laufenden Kosten zu tragen. Bevor Zierfische angeschafft werden, sollten sie sich über ihre Bedürfnisse informieren, um sie artgerecht halten zu können. Dabei helfen Ratgeberbücher und die Beratung im Zoofachhandel. Generell sollten Aquarianer bereit sein, auf bestimmte Wünsche zu verzichten, wenn diese einer artgerechten Haltung entgegenstehen. Beispielsweiße gibt es immer noch Leute, die ein Aquarien-Komplettset kaufen und den dringenden Rat des Zoofachhändlers missachten- zum Beispiel, wenn es um die Einlaufphase eines neuen Aquariums geht.
Wie erkenne ich einen Verkäufer, dem ich vertrauen kann?
Klaus Oechsner: Der Zoofachhändler sollte fragen, ob der Kunde bereits ein Aquarium hat, wie groß es ist, wie lang es eingelaufen ist und welche Fischarten bereits vorhanden sind. Davon ausgehend kann er beraten, welche Arten zusammenpassen, wie groß die Fische im ausgewachsenen Zustand sind und sich zu der Anzahl der Fische äußern.
Darf ein Verkäufer den Verkauf von Fischen auch verweigern?
Klaus Oechsner: Wenn der Verkäufer im Gespräch feststellt, dass die Anschaffung des Fisches eine tierschutzwiedrige Haltung zur Folge hätte und der Kunde uneinsichtig ist, kann er den Verkauf verweigern. Beispielsweise gibt es Kunden, die möchten nur Geld für ein kleines 60-Zentimeter-Aquarium ausgeben, aber trotzdem möglichst viele Fische kaufen. Ich habe schon einigen Zierfischhaltern vom Kauf abgeraten, obwohl mir damit ein Geschäft entgangen ist. Aber häufig gelingt es mir, Kunden zu zeigen, wie auch mit wenig Geld und viel Kreativität eine schöne Aquaristik möglich ist.
Ein Fehlkauf sitzt daheim im Aquarium.Was tun?
Klaus Oechsner: Viele Händler bieten an, den Fisch aufzunehmen und zu pflegen und im Gegenzug passende Fische zu verkaufen.
Was tun, wenn sich der Rat des Verkäufers später als keine gute Idee erweist?
Klaus Oechsner: Wenn sich der Kunde schlecht beraten fühlt, sollte er das Gespräch mit der verantwortlichen Person suchen. In der Regel wird eine befriedigende Lösung gefunden.
aus der Aquarium Live-Ausgabe 6
Dezember 2009/Januer 2010
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Natürlich ist es schwierig gute von schlechten Zoofachgeschäften zu unterscheiden. Hier einmal eine kleine Hilfestellung:
Gute Zoofachgeschäfte erkenne ich an:
-gepflegten sauberen Becken
-Keine Tiere die für ein Heimaquarium ungeeignet sind
-Tieren die (wenn möglich) aus Nachzucht stammen, dass schont die Bestände in freier Natur
-Personal das einem auchmal von einem Tier abraten, wenn man nicht die Möglichkeit hat es Artgerecht zu halten
-Personal, dass einen auch NACH dem Kauf gerne berät und Tipps gibt
Es gibt natürlich auch schwarze Schafe, die man aber sehr leicht ausfindig macht. Mit ein Paar Fragen bringt man solche "Fachverkäufer" sehr leicht auf.
-Welche Wasserwerte brauchen diese Fische? Wenn der Verkäufer das nicht weiß dann sollte das hellhörig stimmen
-Welche Beckengröße wäre nötig?
-Mögen es die Fische eher Schattig oder eher Hell?
-Bevorzugen sie Strömung oder eher ruhiges Wasser?
-Welche Vergesellschaftungen wären möglich?
-Brauchen die Fische eventuell eine bestimmte Einrichtung (wie beispielsweiße Höhlen etc)
und so weiter. Am besten kann man einem Fehlkauf damit entgehen, dass man sich VORHER Informiert! Damit ist man am besten Gewappnet.
In der Hoffnung euch geholfen zu haben...
und mit lieben Grüßen
euer Matthias
Bildquelle: pixelio.de
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Kommentar
» Gepostet von Wasserfisch, 21.08.10, 22:36
Hi,
"Warum also sollte ein Verkäufer (ausgenommen die in besagten Baumärkten) Wert darauf legen der Kundschaft Tiere zu verkaufen, die mit hoher Warscheinlichkeit über kurz oder lang eingehen werden..."
Wieso "ausgenommen die in besagten Baumärkten"?
Mir scheint, hier wird etwas unterstellt, ohne es zu untermauern.
_________________ Gruß, Rich
Kommentar
» Gepostet von Hugolinka, 30.12.09, 20:40
Hallo Matthias,
schöner Artikel, es gibt sie noch, die Menschen, die sich Gedanken über die kleinen Seelen machen!
_________________ liebe Grüße, Claudia
Kommentar
» Gepostet von Darkpunk87, 24.12.09, 14:22
sehr schön patrick...
leider lesen die wenigsten sich ein bevor sie die Fische kaufen...aber finds toll dass du jetzt wengistens reagierst
lg Matthias
_________________ Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben.
Konfuzius
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Danke
» Gepostet von Rednose81, 24.12.09, 00:09
Danke Matthias,
ich werde über deine Worte nachdenken. Ich habe den gleichen Fehler gemacht wie jeder Anfänger, Spontankäufe ohne mich über den Fisch zu informieren. Ich bin grade dabei, aus zu sortieren. Und nur die Fische zu behalten die auch passen....
Ich verschenke sie zum grossten Teil, manchmal fällt aber auch nen 1€ ab...
Danke
Patrick
_________________ Gruss
Rednose81 
Bevor du urteilen willst über mich, zieh meine schuhe an und laufe meinen weg...und erst dann kannst du urteilen....
Mein AQ:
1: 720 Liter [link]
2: 60 Liter [link]
3: 60 Liter [link]
4: 60 Liter [link]
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hey michael^^
» Gepostet von Darkpunk87, 11.12.09, 09:52
find ich super von dir, dass du dich so informierst. Der Kluge lernt eben aus seinen Fehlern
lg Matthias
_________________ Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben.
Konfuzius
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Kommentar
» Gepostet von michaels123, 11.12.09, 00:42
Hallo,
ich hatte mein letztes Becken vor 12 Jahre und ja ich hatte auch
viele Fehler gemacht. Nach 2 Jahren wieder alles verkauft mit enormem Verlust. Jetzt hat es mich aber wieder gepackt und mein neues Becken steht seid 3 Wochen vor mir. Nur werde ich mit Sicherheit diesmal nicht so viele Fehler machen wie damals, das könnt ihr mir glauben. Ich habe mich diesmal -denke ich- richtig vorbereitet, dank jetzt Internet
schöne Grüsse
Kommentar
» Gepostet von michaels123, 11.12.09, 00:40
Hallo,
ich hatte mein letztes Becken vor 12 Jahre und ja ich hatte auch
viele Fehler gemacht. Nach 2 Jahren wieder alles verkauft mit enormem Verlust. Jetzt hat es mich aber wieder gepackt und mein neues Becken steht seid 3 Wochen vor mir. Nur werde ich mit Sicherheit diesmal nicht so viele Fehler machen wie damals, das könnt ihr mir glauben. Ich habe mich diesmal -denke ich- richtig vorbereitet, dank jetzt Internet
schöne Grüsse
Kommentar
» Gepostet von Darkpunk87, 18.11.09, 18:51
hey ramses...
Ich hab deinen Thread ja schon gelesen und weiß nicht wirklich was das Thema hier zu suchen hatt...aber ok wenn du es hier für angebracht hälltst
vielen dank für deinen Kommentar
lg Matthias
_________________ Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben.
Konfuzius
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Ein bischen zu einseitig
» Gepostet von Ramses Zwei, 18.11.09, 14:51
zu Gunsten der armen Händler, aber ansonsten sehr hilfreich.
Ich möchte trotzdem auf einen Punkt noch eingehen. Problem Diskusfische. Hier widdern viele Züchter und Händler das große Gschäft. Ist doch so ein Tier tlw. 100 x so teuer als zum Beispiel ein Neon. Wer möchte nicht auch Diskusfische besitzen. Abgesehen von dem hohen Preis meist über € 100 haben sich viele wie auch ich wieder von diese Fischen abgewendet. Die Erfahrungen sind leider sehr Negativ. Von im Laufe eines Jahres mehr als 20 Fischen sind 4 übrig geblieben. Ich geben auch eigenen Fehlern die Schuld suche aber die Hauptschuld in der Erzeuger- und Handelskette.
Da werden ständig neue Diskusfische (Farbabschläge) vornehmlich in Fernost gezüchtet. Diese Fische werden wie man oft in den Fachzeitschriften präsentiert bekommt in völlig sterilen Artbecken herangezüchtet dass ja keine Bakterien oder Parasiten dies Kreaturen befallen können. Sind diese nun in ihrem sterilen Brutkasten zu Verkaufsgrößen herangewachsen beginnt deren Leidensweg. Jetzt werden diese gut verpackt mit Heimatwasser versteht sich und auf die Reise nach Europa geschickt. Dort angekommen werden sie von den Großhändlern in neues Wasser umgesetzt (natürlich nur mit Artgenossen) und anschließend an die Fachhändler verschickt wo sie dann wieder in neues Wasser in sterilen Becken uns zum Kauf angeboten werden. Stets wird (meistens) darauf geachtet, dass die Diskus ja unter sich bleiben. Die armen Fische kennen keine anderen Fische und denke sie wären die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten. Nun kommen wir Fischfreunde ins Spiel. Wir überwinden uns den hohen Preis für einen einzigen Fisch zu bezahlten und lassen uns auch darauf ein, dass es ja Fische sind, die gewohnt sind in einer Gruppe zu leben und kaufen im Gegenwert zu einem Kurzurlaub 4 oder fünf dieser schönen Fische. Der Händler ist zufrieden hat er doch einen schönen Umsatz mit nur einem Kunden heute tätigen können.
Die wenigstens von uns aber verfügen über ein Quaratänebecken und Eingeöhnungsbecken wo sie diese Fische langsam an ihre neue Welt gewöhnen können. Des Dessaster ist deshalb vorprammiert. Die armen Diskus erleiden in unseren Gesellschaftsbecken den Schock ihres bisherigen so friedlichen abgeschirmten Lebens. Sie kommen nun zum 3. mal in ein neues Wasser aber oh Schreck, da sind ja noch andere bisher völlig unbekannte Lebewesen. Sind das auch Fische? Schnecken, so grünes Zeug (Pflanzen) und was ist da am Boden? Kies oder Sand, was ist das. Und was die Diskus nicht sehen, Bakterien, Parasiten und andere Feinde, die sie aber bald zu spüren bekommen. Diese Diskus haben ein zu schwaches Imunsystem das auch noch durch den Schock der langen Reise und der neuen Umweltl zusätzlich geschwächt wird. Die Folge ist mir klar und ich weiß warum nicht einmal 25% der gekauften teuren Diskus überleben.
Ich weiß, in einem Artbecken wäre die Überlebensrate höher, aber das sagt man einem nur wenn man sich von dem Kauf der Fische end
_________________ BKN
danke^^
» Gepostet von Darkpunk87, 16.11.09, 23:22
Ich hoffe halt, dass ihn viel Anfänger lesen...damit nicht unnötig Fische sterben...
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