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Darmflagellaten-Verdacht: Einzel-oder Gruppentherapie?
Darmflagellaten-Verdacht: Einzel-oder Gruppentherapie?
Gepostet von guppymama, 16.01.08, 13:21
Ich hab einen RBF, der seit einigen Tagen einen weißen Faden aus dem After hängen hat. Er sondert sich ab und frisst nicht. Mein erster Verdacht war ein Wurmbefall, das Wurmmittel Tremazol schlägt aber nicht an (genau wie bei den anderen Fischen, die in letzter Zeit mit diesen Symptomen gestorben sind, siehe [link] Mein Zoohändler hat mir geraten, Spirohexol (gegen Darmflagellaten) zu verwenden. Es ist nur dieser eine Fisch, der krank ist, und ich fürchte um meine Otos, deshalb zögere ich, das Medikament im gesamten Becken anzuwenden. Andererseits ist mein kleines Becken gerade mit einem Babyfisch belegt, ich müsste diesen in einen Aufzuchtkasten geben.
Was ratet ihr mir? Quarantäne oder Gesamtbehandlung? Vertragen Otos und Garnelen Spirohexol (Wirkstoff laut Beipackzettel 2-Amino-5-nitrothiazol)?
Ich denke, dass die Krankheit durch Stress ausgelöst wird bzw. ausbricht, da immer nur der jeweils rangniederste Fisch betroffen ist und die anderen putzmunter sind. Ich habe zur Zeit ja auch nur noch die 4 Männchen, was mich schrecklich grämt. Ich finde aber keine Weibchen und überhaupt keine Fische dieser Art! Habe schon bei allen Händlern in meiner Umgebung nachgefragt, und alle sagen immer nur "Schaun wir mal, vielleicht..." Bleibt wohl letztendlich doch nur die Bestellung im Internet, und ob die zur zeit verschickt wird, ist auch fraglich....
Jedenfalls bin ich grad sehr ratlos und hoffe auf eure Hilfe!
_________________ Liebe Grüße, Angela

Re: Darmflagellaten-Verdacht: Einzel-oder Gruppentherapie?
Gepostet von Papageienplaty, 16.01.08, 17:35
Hallo,
mit der frage Einzel- oder Gruppenbehandlung habe ich mich auch schon oft befasst. Wen nur ein Fisch erkrankt ist würde ich mich zur Einzelbehandlung enscheiden.Ob Garnelen Spirohexol vertragen kann ich nichs sagen. Schaue mal auf folgenen link nach [link] .Dies gilt auch für Otos ,ich habe zwar schon verschiedene Medikamente bei Otos angewand nur Spirohexol nicht.Ausserdem sind meiner Erfahrungen nach Otos nicht ganz so anfällig wie man sagt.
Gruß aus Sachsen
Papageienplaty 
_________________ Es gibt keine artgerechte Tierhaltung. Entweder artgerecht ODER Haltung.
Papageienplaty´s an die Macht !!!!!!!!!
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Besuch doch mal mein Aquarium, Jetzt Akuallisiert 
Link:[link]
Re: Darmflagellaten-Verdacht: Einzel-oder Gruppentherapie?
Gepostet von nicolechris, 16.01.08, 18:15
Ich würde zur Gruppenbehandlung raten. Es können auch andere Fisch krank sein. Tut man den Fisch extra behandeln und er wird gesund infiziert er sich wieder im anderen Becken.
Ob es nun alle Fische problemlos vertragen weiß ich auch nicht.
_________________ Liebe Grüße nicolechris
Malawibecken aktualisiert am 22.01.12
Sehr gute Malawiseite [link]
Re: Darmflagellaten-Verdacht: Einzel-oder Gruppentherapie?
Gepostet von Fred1, 16.01.08, 21:20
Hi Angela,
Darmflagellaten sind nicht sehr (wenn überhaupt) ansteckend.
Ich habe mit meinen Malawibuntbarschen leider sehr viel Erfahrung, eben mit dieser Erkrankung sammeln dürfen, aus diesem Grund würde ich eine
Behandlung nur in Qurantäne durchführen, um den restlichen Besatz
nicht unnötig damit zu belasten.
Gruß
Fred
Edit:Zu lang für ´ne Antwort, werde mal ein Artikel
draus machen!
Re: Darmflagellaten-Verdacht: Einzel-oder Gruppentherapie?
Gepostet von guppymama, 16.01.08, 22:29
Danke, das ist ein sehr nützlicher Beitrag! Du solltest einen Artikel draus machen, das wäre sehr gut!
Ich hab den betroffenen Fisch (bzw. die beiden rangniederen, da sie durch das Keschern durcheinandergeschwommen sind und ich nicht mehr mit Sicherheit sagen konnte, welcher von beiden es war) herausgefangen und in ein zweckentfremdetes Artemia-Aufzuchtbecken gesetzt. Das hat den Vorteil, dass ein Lufthebefilter dran ist. Dort hab ich eine drittel Tablette Spirohexol zugegeben, filtere über den genannten Luftheber, der gleichzeitig auch die geforderte Belüftung sicherstellt. Gefüttert hab ich heute abend mit Artemia-Nauplien im Gesellschaftsbecken um noch einmal zu kontrollieren, ob der kranke Fisch nicht doch frisst (was er nicht tat). Die Behandlungsdauer soll eine Woche betragen. Ich werde morgen im Behandlungsbecken gar nicht füttern. Übermorgen wird sich dann zeigen, ob die beiden Appetit haben.
Der Beitrag von Fred stimmt vollkommen mit den letzten Todesfällen im Becken überein. Ich hatte zunächst 5 Männchen, dazu dann 5 Weibchen aus dem Baumarkt gekauft. Die Männchen haben sich natürlich wie die Wilden auf die Mädels gestürzt und sie erbarmungslos gejagt. Das und das neue Becken hat sie dann eine nach der anderen geschwächt, so dass sie mit immer denselben Symptomen eingegangen sind (weißer Kotfaden, Fressunlust, abmagern, Exitus). Das hat immer hübsch der Reihe nach erst die Weibchen getroffen und nun die Männchen. Eins ist ja schon gestorben. Es wird wohl immer so weiter gehen, bis ich entweder keine Fische mehr hab oder endlich mindestens 8 Weibchen finde!
_________________ Liebe Grüße, Angela

Re: Darmflagellaten-Verdacht: Einzel-oder Gruppentherapie?
Gepostet von Robyn, 23.10.13, 03:58
Hallo, es tut mir sehr leid, dass ich hier einen uralten Thread ausgrabe, aber meine Ausgangssituation deckt sich ganz stark mit der von guppymama (immer nur der rangniedrigste Fisch krank, einer nach dem anderen stirbt weg - allerdings sind es bei mir Odessa-/Rubinbarben).
Ich wollte fragen, ob vll jemand den Artikel von Fred1 abgespeichert hat? Ich nehme an, dass er gelöscht ist, denn ich kann ihn nicht mehr auf der Artikel-Seite finden.
Ich grab mich grade noch durchs Internet, um mehr über die Krankheit zu erfahren (speziell die Diagnose. Ich weiß gar nicht, ob ich mit Fischproblemen zu meiner Tierärztin kann. Wenn nicht, muss ich erstmal schauen, wo ich ein Mikroskop herkriege. Oje...). Wenn sich der Verdacht dann bestätigt fange ich direkt mit der Behandlung an. Ich würde mich halt freuen, wenn ich in den besagten Artikel reinschauen könnte.
Liebe Grüße,
Anna
(Der Vollständigkeit halber: 200l Becken, 10 Odessa-/Rubinbarben, 5 Corydoras panda, 5 Corydoras aneaus. Die Corydoras sind quitschvergnügt und munter, nur bei den Barben wird einer nach dem anderen krank: Beulen am Bauch (als hätten sie Tumore); abmagern; fressen wollen, aber das Futter immer wieder ausspucken; Absondern von der Gruppe; Tod. Allerdings werden sie eher blass, nicht dunkler. Oh, und das kleine Weibchen, welches jetzt aktuell krank ist, leidet auch an Lochkrankheit (habe, nachdem ich das bemerkte, Vitamintropfen geholt und verfüttere jetzt alle zwei Tage Frostfutter)).
Re: Darmflagellaten-Verdacht: Einzel-oder Gruppentherapie?
Gepostet von neomot, 23.10.13, 09:29
Hallo Anna,
diese Einzeller/Geißeltierchen (so es denn Darmlagelaten sind) sind dauerhafter Bestandteil der Darmflora der Fische.
Pathogen werden sie eigentlich nur wenn die Tiere bereits duch andere Einflüsse (Stress, falsche WW, ect.) geschwächt sind.
Neben der eigentlichen Behandlung ist es also auch wichtig die Rahmenbedingungen genau zu überprüfen und gegebenfalls zu optimieren.
Gängige Medikamente wie Sera Flagellol oder JBL Spirohexol 2 sollten in der Lage sein zu helfen.
Ich weis leider nicht ob diese Medikamente Einfluss auf die Filterbakterien nehmen (Die Hauptbestanteile sollten es nicht tun. Aber wer weis ob die alles da drauf schreiben was drin ist) und würde deshalb eher zu einer Einzelbahandlung der Fische mit den Stärksten Symthomen neigen.
Da diese Geißeltierchen auch außerhalb der Fische im Wasser und Mulm existieren würde ich, obwohl ich kein Fan von TWW und Klinisch reinen Becken bin, mal etwas gründlicher Mulm saugen um die freie Anzahl der Erreger zu reduzieren.
Allerdings wäre es wichtig vor irgendeiner Behandlung die "Diagnose" abzusichern.
Wenn also irgendmöglich mit einer Probe zum TA und nachsehen lassen. (könnte sich etwas schwierig gestallten eine Kotprobe von einem Fisch zu bekommen)
LG
Thomas
_________________ Leben und Leben lassen
(Peru, Schwarzwasser 0utdated) [link]
Update 10.10.2013
Rio Tahuayo (Vorstellung folgt)
Re: Darmflagellaten-Verdacht: Einzel-oder Gruppentherapie?
Gepostet von Robyn, 24.10.13, 01:47
Hallo Thomas,
vielen Dank für Deine Antwort.
Negative Einflüsse, die der Krankheit den Weg bereitet haben könnten:
Ich habe meine frühere Wassererwechselroutine im Verdacht. Statt wöchentlich habe ich ca alle 14 Tage je 80% des Wassers gewechselt. Ich habe jedesmal versucht die Temperatur genau anzupassen. Aber es wird ziemlich Stress für die Fische gewesen sein (so wenig Raum, so lange Phasen ohne frisches wasser, etc.)
Ich bin nun dabei mir einen Wasserwechselrhytmus von 5 Tagen/ 25% Wasser anzugewöhnen.
Ansonsten könnte ich definitiv auch die Fütterung noch verbessern...und die Wasserwerte nachprüfen, mit den Fischbedürfnissen abgleichen und falls da etwas nicht zusammenpasst, verbessern. Viel zu tun, viel an dem man ansetzen kann.
Ach, das ist so ärgerlich. Ich bin vor ca 2 Jahren sehr enthusiastisch mit dem Aquarium gestartet, hab mir vorher viel angelesen und mir vor allem Infos aus Foren geholt. Das war die Versuchsphase. Dann hätte eigentlich die Irrtums-und-ich-lern-draus-Phase kommen müssen. Aber die hat sich leider ganz extrem verzögert, weil ich krank wurde und mich nur minimal um das Becken kümmern konnte.
So fange ich grade wieder mit den grundlegenden Sachen beim Becken an ("Stimmen die Wasserwerte zum Besatz?", "Welches Futter bevorzugen meine Pfleglinge und wie züchte ich es evtl selber?" ).
Also, ich halte nochmal fest:
1. Diagnose absichern lassen.
2. Haltungsbedingungen gründlich durchchecken.
3. Medikamente besorgen, Quarantänebecken für die angeschlagenen Barben einrichten.
4. Ändern, was im Bereich Futter, Wasserpflege etc zu ändern ist (angefangen mit der Reinigung, siehe Mulmsauger).
5. Akut erkrankte Fische im Quarantänebecken auskurieren lassen.
Richtig so?
Fragen:
Würde es Sinn machen (zumindest vorrübergehend) einen UVC-Klärer einzusetzen? Du meintest ja, die Erreger wären auch im Wasser.
Und wenn ich jetzt im Laufe der Haltungsbedingungen-Verbesserung noch etwas an der Einrichtung des Beckens verändern will - wie zB zusätzliche Pflanzen einzusetzen oder die Barbengruppe zu vergrößern - dann warte ich damit vermutlich, bis sich der allgemeine Gesundheitszustand der Fische verbessert hat, oder? Neubesatz oder Gärtnerarbeiten sind ja theoretisch auch stressig (obwohl ich immer den Eindruck hatte, dass zumindest die Rubinbarben total drauf stehen, wenn man im Becken zu Gange ist. Die zwicken mich dann nämlich die ganze Zeit in den Arm, weil sie meine Sommersprossen für Futter halten). 
Wie ist es eigentlich, wenn nun ein Fisch aus meinem Becken in ein gut laufendes Becken, ohne solche Probleme, gesetzt würde? Wären dann die Fische des anderen Becken gefährdet? Ist der Grad der (evtl) Flagellatenbesiedelung ansteckend? Oder würde sich im Gegenteil der dazugesetzte Fisch eher erholen?
Ich frage deshalb, weil ich gerne ein Schneckenbecken einrichten würde. Mit Posthörnern und Wasserkelchablegern aus dem Barbenbecken. Und eventuell will ich dann in einigen Monaten ein Bettamännchen im Schneckenbecken unterbringen. Wäre das vertretbar oder sollte ich ab jetzt neue Becken immer nur mit frisch gekauften Pflanzen & Tieren besetzen?
Eventuelle eine dumme Frage, aber: Das Becken steht im Wohnzimmer, in welchem mein Freund meist noch bis tief in die Nacht herumwieselt. Stresst die Fische der späte Lichteinfall? Wir decken das Aquarium meist ab, damit die Barben zur Ruhe kommen können und nicht die ganze Zeit neugierig an der Scheibe kleben. Sinnvolle Maßnahme oder überflüssig?
Liebe Grüße,
Anna
Zuletzt geändert von Robyn (24.10.13, 01:53)
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