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Otos vom Züchter oder aus Wildfang?
Otos vom Züchter oder aus Wildfang?
Gepostet von Coro, 04.04.08, 01:55
Hallo zusammen
Habe mich eben angemeldet, nachdem ich hier interessante Seiten durchforscht habe
In meinem 112-L-Becken tummeln sich seit bald zwei Monaten Panzerwelse und Rotkopfsalmler bei 24 Grad Wassertemperatur, GH <6,KH 3, PH 6,8.
Nun möchte ich noch 5 Otocinclus dazu nehmen. Eine Zoohandlung verkauft Wildfänge, die andere aus einer Zucht in der Tschechei. Was ist idealer bei diesen doch recht stressanfälligen Fischli
Aus der Zucht wären sie schon an Beckenhaltung gewohnt. Andererseits hört man auch von "Überzüchtung". Vom Wildfang haben sie u.U. schon einigen Wechselstress hinter sich (also wäre dies der nächste). Beide sollen angeblich Otoclincus affinis sein.
Wo würdet Ihr kaufen?
_________________ Gruss
Coro
Re: Otos vom Züchter oder aus Wildfang?
Gepostet von Hugolinka, 04.04.08, 08:04
Guten Morgen!
Bis auf wenige Ausnahmen sind die meisten angebotenen Otocinclus Wildfänge.
Es ist wichtig, dass Dein Becken schon längere Zeit eingefahren ist und sich genügend Aufwuchsnahrung in Form von Algen und den darin lebenden Kleinstlebewesen gebildet hat. Ich würde die Otos nach Ihrem Zustand kaufen, wichtig ist, dass die Bauchunterseite ein runder, kugeliger Erbsenbauch ziert.
Meine waren zwar mager, aber ich habe sie mit Zucchinis, Kohlrabischeiben und Paprika aufgepäppelt. Wenn Dein AQ nicht genügend Algen hat, solltest in jedem Fall Zusatznahrung anbieten, Du kannst es auch mit Welstabs versuchen, aber meine lieben sie nicht.
O. affinis wird man nicht erwerben, meist werden O. macrospilus, O. huoranii oder O. hoppeii angeboten. Die Unterscheidung ist sehr schwierig.
Hier noch mal eine gute Seite: www.remowiechert.de
_________________ liebe Grüße, Claudia
Re: Otos vom Züchter oder aus Wildfang?
Gepostet von gerhard_, 04.04.08, 18:57
kann mich Hugolinka nur anschließen. Schau einfach ins Becken und entscheide welche besser aussehen. meine haben zwar im Becken des Händlers auch sehr unterernährt ausgesehen, aber mit zucchini und Peperoni habe ich sie wieder aufpäppeln können . Ich würde dir zusätzlich noch den Tipp geben, besser 8 Tiere in dein Becken zu setzen, da sie die Gesellschaft lieben.
lg
gerhard
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Re: Otos vom Züchter oder aus Wildfang?
Gepostet von l.ö.l, 04.04.08, 19:05
die rotkopfsalmler sollte man bei 28°C halten die müssen raus!!!
_________________ Mfg l.ö.l
Re: Otos vom Züchter oder aus Wildfang?
Gepostet von guppymama, 04.04.08, 22:54
Ich würde auf jeden Fall die Nachzuchten nehmen. Schon allein aus Umweltschutzgründen. Da Otos keine Hochzuchtfische sind wie Guppys und auch (meines Wissens) noch gar nicht so sehr lange gehalten werden und letztendlich die Zucht nicht so einfach wie bei Antennenwelsen sein soll, denke ich nicht, dass die Gefahr der Überzüchtung sonderlich groß ist. Und, wie du schon richtig überlegtest, sind die nachgezüchteten Tiere das Leben im AQ gewöhnt, stressen sich nicht bei jeder Bewegung vorm Glas und sind an hiesige Futtermittel gewöhnt. Der Transport von Tschechien nach Deutschland ist mit Sicherheit weniger dramatisch als der von Brasilien. Am Allerbesten wäre es natürlich, wenn du welche aus Deutschland finden würdest, aber die Chance ist leider minimal. Ich habe selber gesucht und musste auf Wildfänge zurückgreifen, mit denen habe ich aber Glück gehabt, sind alle pupsgesund.
_________________ Liebe Grüße, Angela

Re: Otos vom Züchter oder aus Wildfang?
Gepostet von Coro, 06.04.08, 00:56
Hi und vielen Dank für eure Feedbacks und Claudia für den Super-Link!
Und @ Angela und Gerhard: Ihr habt mein Vorgehen nur bestätigt (und Umweltschutz ist auch für mich ein Thema).
Habe nun einen Marathonlauf hinter mir und z.B: Antworten aus einer Zoohandlung erhalten wie "Nächste Woche kriegen wir wieder Otos", die können sie dann gleich holen. Auf meine Frage, ob man denn Fische nach dem Begutachten für 14 Tage reservieren könne, da die Fischis ja erst dort einziehen und eigentlich erst in Quarantäne müssten, teilte man mit: "Was glauben sie denn, wir können doch nicht für alle Leute Fische reservieren"...
Fazit: Ich betrachtete heute in einer kleinen Zoohandlung bei der an jedem Becken die Notiz hing "Wir verkaufen keine Fische ohne 14-tägige Quarantäne bei uns." Die Otis dort waren keine Babys mehr und stammen aus der Tschechei. Und: sie hatten runde Bäuchlein *g*. Sie waren schon eine gewisse Zeit in diesem Becken - und sind jetzt bei mir eingezogen!
Gleich haben sie sich an die Scheibe geklebt, sich überhaupt nicht verkrochen und tummeln sich jetzt rotzfrech um die "Sandbank" wenn ich die Corys füttere. Deren Futtertabs mögen sie offensichtlich - wo sie doch jede Menge an Algen zur Verfügung hätten .
@Gerhard: Ich habe nur 6 Otis genommen, da mein 112-L-Becken sonst zu stark überbesetzt wäre zu 12 Cory panda und 12 Rotkopfsalmler (Schwarmübernahmen wegen Geschäftsteil-Auflösung, wollte die bestehenden Gruppen zusammen lassen).
@l.öl.: 28° für Rotköpfe? Ja, allgemein wird eine Temperatur zwischen 23 - 31 ° empfohlen. Meine Hemigrammus bleheri scheinen sich jedoch bei 24 ° pudelwohl zu fühlen. Eine Temperatursteigerung würde den Corys nicht so gut bekommen *find*.
Nun hoffe ich, dass die Otos auch den folgenden (kritischen) Monat überstehen.
Danke schon mal für's Daumendrücken 
_________________ Gruss
Coro
Re: Otos vom Züchter oder aus Wildfang?
Gepostet von gerhard_, 06.04.08, 08:09
ich hoffe mit dir weiß noch, als ich meine ins Becken gesetzt habe, wie ich drauf gehofft habe dass alles gut gehen wird nur mut. finde deine Lösung sehr vernünftig.
lg
gerhard
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Re: Otos vom Züchter oder aus Wildfang?
Gepostet von Segelkärpfling, 16.05.08, 04:27
Diesen Thread seh ich erst jetzt... muss aber trotzdem was dazu schreiben.
Also erstens: Otocinclus affinis gibt's nicht, die eigentliche Art heißt Macrotocinclus affinis. Was im Handel aber O. affinis genannt wird meint O. macrospilus
Zweitens zum Thema: Ob man sich zwischen Wildfang und sicherer Nachzucht entscheidet, da gibt's für mich keinen Zweifel. Eine Nachzucht von einem verantwortungsbewussten Aquarianer/Züchter sollte da schon Vorrang haben. Allerdings... ändert sich für mich die Gewichtung enorm, wenn ich Zucht aus Osteuropa höre.
Viele Fische, die lange Zeit nur als Importe bekannt waren und mit herkömmlichen Methoden gar nicht oder nur unzufriedenstellend züchtbar sind kommen seit einem gewissen Zeitraum zu Spottpreisen aus Polen, Tschechien, Ungarn, etc...
Mit ihnen kommen neue Formen, z.B. weiße Prachtschmerlen, Schleier-Neonsalmler und andere "witzige" Zufälle.
Fakt ist, dass man nicht genau wissen kann, wie diese Leute dort die Fische "produzieren", Hormone spielen da aufjedenfall eine große Rolle (bei "unzüchtbaren" Arten möglicherweise künstliche Befruchtung???). Ich finde das nicht gut, denn da werden Fische maschinell hergestellt, deren Zucht eigentlich noch als Höhepunkt in der Süßwasser-Aquaristik gilt (Roter Neon, Fransenlipper, Schmerlen, ...).
Mit dieser unechten Zucht werden die Arten verfälscht oder verwässert, da kontrolliert sicher keiner, mit welchen Genen und Hormonen jetzt rumgezüchtet wird, da wird das Wasser nicht auf Neons angepasst, sondern die Fische werden so stimuliert, dass ihre Nachkommen womöglich gar kein weiches und saures Wasser mehr vertragen. Das wär dann die Verwässerung der Art... der Fisch hat außer seinem Aussehen nur wenig mit seinen wilden Verwandten gemein, er mag anderes Wasser, möglicherweise ist seine Zucht einfacher, vielleicht sogar sein Verhalten.
Dann kommt es bei Intensiv-Zucht, wie da betrieben wird schnell zu den bekannten Zufällen, also Spontan-Mutationen (Verlängerung der Flossen, Verkürzung des Rückgrates, Veränderung der Schwimmblase, Albinotismus, fehlerhafte oder ganz andere Zeichnung und Färbung). Sind die Formen nicht "schön", werden sie aussortiert, riecht man in ihnen aber Profit, werden sie selektiert und weiter gezüchtet (um die Uhrzeit bin ich leider zu faul um noch Bildmaterial zu suchen). Das wäre dann die Verfälschung der Art... teilweise komplett anderes Aussehen, mitunter gesundheitsschädlich und steril-machend.
Kauft man sich "normale" Fische, ist natürlich die Verfälschung nicht gegeben, aber so eine verwässerte Art... auch nicht das Wahre, was auch wiederrum zu Anfälligkeit führt.
Mag sein, dass Otocinclus schwierig zu züchten sind, aber Prachtschmerlen gelten auf herkömmliche Weise als unzüchtbar und trotzdem sind degenerierte und überzüchtete (teilweise Zuchtformen) Exemplare im Handel erhältlich. Robuste Neons sind auch selten... ich denke die Wildfänge sind den Hormon-Zuchten überlegen, da sie wenigstens nicht unter sterilen Bedingungen aufgewachsen sind.
Wildfänge sind nicht immer so ökologisch unvertretbar, wie manche meinen. Kommt natürlich auch auf die Art an, aber besonders die Fische, die in ihrer Heimat in großen Schwärmen auftreten (viele Salmler, viele Otocinclus, viele Panzerwelse, wenige Schmerlen, manche Harnischwelse) zeichnen sich durch eine große Regenerationsfähigkeit aus. Ein Abfangen von bestimmten Mengen ist da nicht weiter tragisch. Besonders nicht gegen Ende der Regenzeit und zu Beginn der Trockenzeit, denn da sterben viele Fische einfach, weil die Nahrung knapp wird und viele Lebensräume einfach austrocknen. So gesehen rettet man mit dem Abfangen die Leben dieser Fische sogar. Gegenargument: Woher soll man vorher wissen, wieviele sowieso sterben würden, was wenn man dann zu viele abfängt? Das ist beie inigen Arten nicht weiter tragisch, da mit jedem "ausgeschalteten" Konkurrenten mehr Futter für die Übrigen da ist, was zu einer zwar kleineren aber stabileren Population führt, es sterben also weniger (was sich in der Zahl mit den zusätzlich Gefangenen ausgleicht) und diese laichen dann erneut ab. Das Prinzip ist natürlich nicht auf Fische wie L 46 zurückzuführen, der ja aktuell stark durch den Staudammbau gefährdet ist, aber solange der Lebensraum intakt bleibt, sind kontrollierte Fangaktionen bei vielen Arten vertretbar.
Also meine Meinung:
Idealerweise sollte man Fische von einem Züchter (die auch Händler beliefern) beziehen, der verantwortungsvoll züchtet, ohne in den Tieren Produkte zu sehen, die er möglichst schnell gewinnbringend vermehrt und an den Mann/Frau bringt.
Manche Arten sind noch nicht nachgezüchtet worden oder die Züchtergemeinde ist noch so klein oder weit weg, dass man eben auf Wildfänge zurückgreifen muss.
Gar nicht zu empfehlen sind Nachzuchten aus dem ehemaligen Ostblock, das ist nur eine krummes Ding, ein Geschäftszweig, den skrupellose Leute dort jetzt für sich entdeckt haben und damit massig Geld machen. Was als Markenpiraterie manche vielleicht noch gut finden, sollte doch wohl spätestens bei Lebewesen aufhören. Ich würde sagen, man würde denen doch sicher auch kein unettiketiertes Fleisch abkaufen und dann essen oder?
Was es noch gibt... Züchter aus Südostasien. Da gibt's auch solche und solche, aber ich denke, es hat sich mit der Zeit schon gebessert, immerhin zieht nicht erst seit Amano die "zivilisierte Aquaristik" in Asien ein.
Re: Otos vom Züchter oder aus Wildfang?
Gepostet von Rainbow 1, 17.05.08, 00:06
@Segelkärpfling
Punkt 1 :
Nicht alles was aus Tschechien kommt ist auch dort gezüchtet worden . Oftmals werden von solchen Arten massenweise Tiere importiert , etwas aufgepäppelt um dann als Nachzuchten verkauft zuwerden .
Auch werden viele Arten aus Singapor eingeführt . Mit denen passiert in etwa das gleiche .
Punkt 2 :
Ein großes Problem stellen jedoch die Kreuzungen mehrerer Arten dar , die immer häufiger im Handel zufinden sind . Bei Regenbogenfischen tauchen die ersten Mehrfachhybriden auf . Einige Barben und Salmler wurden leider auch schon erfolgreich gekreutzt . Sollte das so weiter gehen gibts bald keine gescheiten Aquarienfisch mehr im Handel .
Punkt 3:
Hormone dürfen und können in europäischen Zierfischzuchten nicht eingesetzt werden . Mit dem Beitritt zur EU müssen hier die europäischen Richtlienien eingehalten werden . Der Einsatz von Hormonen unterliegt strengsten Reglementierungen . Außerdem wird die Abgabe dieser Präperate überwacht . Eine Buchführung ist Pflicht . Zudem sind die für die Fischzucht relevanten Präperate in Europa nicht erhältlich (gibts in den USA und in Asien) .
Es ist eigentlich egal woher die Tiere kommen ,hauptsache sie sind gesund .
Mein Geheimtipp : Nachzuchten aus Vietnam .
Die Fische die ich bis jetzt von dort bekommen habe waren Topfit und von einer Spitzenqualität . Hatte mal das Glück über einen Freund direkt Tiere von dort zu bekommen . Segelkärpflinge , Schwertträger und Platys kamen in einem Wasser mit 57 microsiemens an . Ich hatte nie Probleme mit diesen Fischen !
Leider sind sie noch sehr schwer zu bekommen , da es noch keine direkten Importe gibt .
Gruß Micha
Re: Otos vom Züchter oder aus Wildfang?
Gepostet von Segelkärpfling, 17.05.08, 18:05
Auch wahr, aber ich seh da keinen Grund dafür, warum Fische aus Südamerika jetzt in Tschechien zwischengelagert werden sollten. Das betrifft wahrscheinlich vor allem Fische aus dem asiatischen Raum.
Bei den Hormonen geb ich dir recht, dass das gar nicht erlaubt ist, aber ich frage mich ernsthaft, wer das alles überprüfen soll. Es wird sicherlich trotzdem gemacht, weil sich damit eine Menge Geld verdienen lässt, immerhin passieren sogar in Deutschland genug Sachen des Geldes wegen, die eigentlich verboten sind (z.B. Gammelfleisch). Und an Hormone ran zu kommen wird da wohl auch nicht so schwer fallen... ähnlich wie bei Waffen und Drogen.
Den Tipp mit Vietnam find ich super, davon hab ich bisher noch nie was gehört.
Re: Otos vom Züchter oder aus Wildfang?
Gepostet von Rainbow 1, 18.05.08, 23:28
In Tschechien werden viele Arten "Zwischengelagert" . Oftmals ist das die billigste Qualität vom Markt . Aber da in Tschechien noch mit Lebendfutter gefüttert wird , rechnet sich das ganze . Die leute Kaufen aus fast allen Regionen der Erde auf . Besonderst gute Kontakte gibts da nach Westafrika . Deshalb stehen da auch immer so tolle Arten auf den Stocklisten .
Durch meine Persönlichen Kontakte kann ich Hormonzuchten aus Tschechien fast ausschließen . Die beschäftigen sich lieber mit Hybridzucht , da kommt mehr bei rum . Außerdem sind die Strafen hierfür höher als in Deutschland .
Ich hatte in der ehemaligen DDR schon gute Kontakte in diese Land . Einige von den Heutigen Züchtern haben als Gastarbeiter bei uns gearbeitet und mit Sicherheit auch viel von uns mitgenommen . Tiere sind in den meisten Ländern dieser Region auch ein Statussymbol . Auf eine gute Haltung wird hier großer Wert gelegt . Während für die westliche Welt ( USA und Europa )in Singapore und Umgebung billige Massenware hergstellt wird , gibts für den asiatischen Markt fantastische Qualitäten .
Einige meiner Züchterkollegen Reisen fast jedes Jahr dorthin . Die bringen immer wieder mal was neues mit . Habe letztes jahr einen Vortrag gesehen , in dem sie eine Zuchtfarm besucht haben . Das ganze wurde durch einen Fluß gespeist , Leitwert 23 microsiemens . Hauptproduckt : Lebendgebärende Zahnkarpfen , dazu ein paar Barbenarten und Diskus .
Werde mir wohl nächstes Jahr wieder ein paar Guppys oder Platys mitbringen lassen .
Gruß Micha
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