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Fische | 13.11.09, 14:33

Kongosalmler-schillernde Abwechslung im Aquarium

Liebe Leser!
Zu den wohl schönsten afrikanischen oder allgemein bekannten Zierfischen gehören zweifelsohne die Kongosalmler. Schillern, Flossenpracht, Quirligkeit und sogar Charakter gehören zu den sehr vielgestaltigen Tieren...

Ein Artikel von Mopani.

Kongosalmler-schillernde Abwechslung im Aquarium
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Jungtiere

1. Ãœbersicht

Der Oberbegriff "Kongosalmler" umfasst verschiedene Gattungen: Phenacogrammus, Alestopetersius, Micralestes, etc.
Sie sind in die Familie der afrikanischen Salmler (Alestidae) eingeteilt.
Im Handel findet man besonders den Blauen Kongosalmler (Phenacogrammus interruptus)[link] , aber auch der Gelbe Kongosalmler (Alestopetersius caudalis) [link] ist gelegentlich vertreten. Erst sehr selten (nur 1-mal?) wurde eine orangeflossige rötliche Art der Alestopetersiidae eingeführt, des Weiteren kennt man vielleicht den Roten Kongosalmler (Micralestes stormsi). Um diese faszinierenden Arten soll sich dieser Artikel drehen, denn sie sind äußerst vielfältig in Färbung und Verhalten.

2. Herkunft:

Wie der Name bereits vorweg nimmt, sind alle Kongosalmler in Zentralafrika beheimatet. Überwiegend ist der Kongofluss mit seinen Zuläufen ihr Habitat, die noch unbeschriebene oben erwähnte Art bewohnt den flachen Schwarzwassersee MajNdombe. Im Kongounterlauf findet man ein stromschnellenreiches Gewässer vor. Denn zuvor staut sich das Wasser im Stanley Pool und im Malebo Pool und fließt dann über enge Abläufe dem Meer zu. Dort wohnhafte Salmler suchen sich ruhige Zonen zwischen den Stromschnellen. Im Aquarium sind sie für ein Kongobiotopbecken prädestiniert, Strömung stört sie nicht.
Die Tiere tummeln sich in Schwärmen in nahezu allen Zonen: Zumeist dient ihnen die mittlere Zone als Ausgangspunkt, von wo sie zur Futtersuche nach oben schießen oder zur Nachtruhe oder bei angespannteren Situationen am Boden verweilen, wo sie sich jedoch meist eher wenig bewegen. Im Aquarium können die aktiven Tiere sich als gar nicht scheu erweisen, wenn sie sich erst einmal an die normale Geräuschkulisse gewöhnt haben.Dann schwimmen sie nämlich nahe der Frontscheibe, am liebsten in lichtdurchfluteten Bereichen.

3.Verhalten:

Kaum eine Familie ist hier so verschiedenartig und wechselhaft wie Kongosalmler.
Denn zum einen sind sie nicht die robustesten. Falsche Wasserwerte, Stress-zum Beispiel nach dem Heimtransport-und ähnliche Störfaktoren lassen bei ihnen schnell leichte Krankheiten ausbrechen. Dann folgen oft pilzartige Beläge auf den Schuppen, welche aber gut zu behandeln sind. Man wähle hierfür Salz, Torf, Seemandelbaumblätter, Knoblauch oder Erlenzapfen.Erstes Stressmerkmal ist heftiges Atmen, wobei ruckartig die Flossen abgesträubt und wieder in Normallage gebracht werden.Dies ist besonders bei der Eingewöhnung normal und legt sich nach einiger Zeit.Oft sind sie auch die ersten Indikatoren für Sauerstoffmangel, z.B. nach einem Filterausfall.
Fühlen sich die Tiere hingegen wohl zeigen sie ihre schönsten Farben, wirbeln im Imponiergehabe herum und schillern.Die Tiere erweisen sich dann als sehr neugierig und aktiv, weshalb sie einen gewissen Feindfaktor für Revierinhaber darstellen und für deren Harmonie vorsorgen. Bei der Fütterung ist dies jedoch manchmal problematisch, da so langsamere Mitbewohner nur mehr einen Teil ihrer Ration erhalten. Kongosalmler haben ihre ruhigen Momente, sonst sind sie hektisch und auch daher kein guter Beibesatz für langsame Arten, die sich gestört fühlen könnten.
Das Schwarmverhalten ist nicht sonderlich ausgeprägt: so treten immer wieder Rangkämpfe zwischen den Männchen auf, zudem bleiben Kongosalmler nicht zwingend ständig eng zusammen, sondern folgen ihrer eigenen Intuition.

4. Aussehen:

Unsere Salmler sind zur verringerten Wasserverdrängung stromlinienförmig gebaut. Sie tragen relativ große, schillernde Schuppen. Je nach Blickwinkel und Lichtintensität erkennt man unterschiedliche Färbungen (Z.B. hier bei Phenacogrammus interruptus):

-Schatten: grünlicher Schimmer,kaum Glanz, deutliche, teilweise grau-schwärzlich erscheinende Schuppenränder-->tritt auch bei Krankheit auf, die wohl am wenigsten ansehnliche Färbung.
-Blick von der Seite, Tier steht gerade im Wasser,einigermaßener Lichteinfall: türkisblau, Kiemendeckel grünlich hervorstechend, oranger Streifen auf der oberen Körperhälfte-->Prachtfärbung, besonders bei Kämpfchen,Balz oder im Abendlicht
Sonnenlicht von eher unten(z.B. vom Boden reflektiert, Blick von unten: weißlich-schillernde Körperunterseite, orange Seitenlinie
Licht mittelintensiv, Blick von schräg oben: bräunlicher Unterton, oranger Streifen
volles Licht, Blick von unten: grüner Streifen in der Mitte, darüber Orange, darunter Blau

Natürlich sind die Übergänge fließend und von Tier zu Tier leicht unterschiedlich.
Eine weitere Attraktion sind die hübschen Flossen, welche beim Roten Kongosalmler namensgebend, nämlich rot, sind.Der Gelbe weist eine leuchtend gelbe Schwanzflosse auf, P. interruptus hat klare, lange Flossen.
Dies wird jedoch nur bei angemessener Wasserqualität sichtbar.Flossenknabberer wie die Sumatrabarbe (Barbus tetrazona) sind also die falsche Gesellschaft für ein Aquarium.Man kann anhand der Flossen die Geschlechter unterscheiden, größere, pinselartig ausgezogene Flossen besitzen zum Beispiel die Männchen.Eine Garantie bietet dies aber nicht, ebenso hält es sich mit einem Geschlechtsdischromatismus, also unterschiedlicher Färbung der Geschlechter.
Der Autor konnte hier keine gravierenden Merkmale feststellen.
Insgesamt erreichen die Tiere in ihren bis zu 10 (!) Lebensjahren in menschlicher Obhut eine Größe bis zu 15 Zentimetern, allerdings nur in möglichst großen Becken.

Haltung:

Hier spielt in erster Linie das richtige Wasser eine Rolle: es sollte weich und leicht sauer beschaffen sein und Huminstoffe aus Torf, Eichenextrakt oder Erlenzapfen beinhalten.Durch häufige Teilwasserwechsel hält man es schadstoffarm.Zudem sollte eine möglichst große Menge davon vorhanden sein:

-Phenacogrammus interruptus: mind. 250 Liter(!)
-Alestopetersius caudalis: ca. 200 Liter
-A. sp. "MajNdombe": ca. 200 Liter
-Micralestes stormsi: ca. 200 Liter

In zu kleinen Behältnissen erreichen die Tiere nicht ihre finale Pracht. Denn je älter und größer die Kongosalmler werden, desto schöner und prächtiger wirken sie.Man sollte immer mindestens 6, besser aber über 10 Tiere zusammen halten.
Hierzu gehört auch eine abwechslungsreiche Fütterung mit Frost- und Lebendfuttergaben.Am besten kommt Anflugnahrung an, so kann man zum Beispiel Ameisen, Fliegen oder sogar kleinere Heuschrecken reichen.Die Tiere stürzen sich hungrig auf nahezu jede Sorte und erweisen sich als unersättlich und pfeilschnell.
Neben dem Schwimmraum, in dem man solche Aktionen beachten kann, sollten einige Pflanenzdickichte zur Verfügung stehen, um besonders in stressigen Zeiten einen Zufluchtsort und einen Laichplatz für Verliebte bereit zu halten.
Eine gute Filterung für sauerstoffeiches Wasser und etwas Strömung trägt erheblich zum Wohlbefinden dieser schwimmenden Juwelen bei.

Bei den richtigen Wasserwerten in einem Zuchtbecken mit feinfiedrigen Pflanzen und stimulierender Nahrung wie weißen und schwarzen Mückenlarven gelingt auch die Zucht.

Ein eindrucksvolleres Becken als die flossenwedelnden Kongosalmler, Z. B. mit anderen Stromschnellenfischen wie den imposanten Steatocranus-Buckelköpfen
kann man sich kaum vorstellen.Diese Tiere sollte man in guter Qualität wählen, was sich auf jeden Fall lohnt.
Viel Spaß mit den quirligen Schwimmern wünscht Mopani!

Bild und eventuelle Ergänzungen folgen...

Bildquelle: Mopani

Durchschnittliche Bewertung: noch nicht bewertet

Kommentare

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Kommentar

» Gepostet von Mopani, 13.06.10, 13:39

Hallo!
Ich habe nochmals überprüft.
Alles stammt von meinen eigenen Beobachtungen, direkt neben dem Becken geschrieben.Sicherlich wird sich das ein oder andere bei anderen Tieren und Haltern unterscheiden, wir sprechen von individuellen Tieren, nicht von Möbelstücken.Für schnelle Fakten in Stichpunktform gibt es im Internet zahllose Steckbriefe, dieser Artikel soll aber Lust auf die Tiere machen, erklären, warum sie mich und andere so faszinieren und auch Fakten liefern, aber davon, wie ich meinen Trupp erlebt habe.
vg


Kommentar

» Gepostet von Mopani, 14.11.09, 09:26

Hallo!
Wieso?Was ist falsch?
vg


Kommentar

» Gepostet von Martin18, 13.11.09, 22:58

Hi.
Vielleicht solltest du mehr auf Fachlichtkeit und Rechtschreibung/Grammatik achten, bevor du einen Artikel oder eine Fischart hübsch ausschmückst und wichtige Daten undurchsichtig machst.

Gruß Martin


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