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Fische | 01.09.07, 00:05
Fische schonend umsetzen
Hast du schon mal einen Fisch beobachtet, während und nachdem du ihn mit dem Kescher umgesetzt hast? Und darüber nachgedacht, wie stressig und furchteinflößend das für den kleinen Kerl ist? Mach es ihm angenehmer!
Ein Artikel von guppymama.
Mein "Fischumsetzbesteck" - ja, ich steh eindeutig auf Blau! 
Fische sind stressanfällig. Das ist eine Tatsache, die kein Aquarianer ernsthaft anzweifeln kann. Es mag einzelne Arten und Individuen geben, die da etwas robuster sind, aber zweifellos ist ein Landgang eine ziemlich grenzwertige Erfahrung für jeden Fisch. Nun kann man aber kaum einem Fisch ersparen, mal eingefangen und umgesetzt zu werden.
Wie also unseren kleinen Lieblingen das Ganze ein bisschen netter und angenehmer machen? Wichtigstes Utensil neben dem Kescher: ein kleiner Messbecher von einem halben Liter Inhalt oder ein ähnliches Gefäß. Ein solcher Messbecher ist deshalb ideal, weil er durch die recht schmale Klappe in der abdeckung passt und trotzdem tief genug ist, damit die Fische nicht rausspringen können. Außerdem ist er billig Darin transportieren wir unsere Schätzchen mitsamt ein bisschen Wasser. So kriegen sie zwar Angst, aber wenigstens keine Todesangst! Der dazugehörige Kescher sollte so groß sein, dass der Becher hineingeht. Bei größeren Fischen muss das ganze Equipment natürliche entsprechend größer ausfallen!
Nun zur Vorgehensweise: Zuerst sollten Hindernisse wie Thermometer und Heizer entfernt werden. Ist das Becken noch ganz voll, weil nur ein Fisch gefangen werden soll, versuchen wir nun, diesen von den anderen zu trennen und mit dem Kescher einzufangen. Dazu empfiehlt es sich, die Abdeckung abzunehmen. Dann hat man mehr Handlungsspielraum. Soll das Becken geleert werden, empfiehlt es sich, das Wasser zu zwei Dritteln abzulassen, dann können die Fische eigentlich kaum noch anders als in den Kescher zu schwimmen. Soweit alles wie bisher. Nur dass wir den Kescher mit dem gefangenen Fisch nicht ganz aus dem Wasser heben, sondern nur so weit, dass der Fisch nicht mehr entkommen kann. Dann kommt der Becher zum Einsatz. Er wird in den Kescher geschoben und der Fisch vorsichtig hineinbugsiert. Notfalls kann auch ein kleiner Sog hergestellt werden, indem der Becher unter Wasser gedrückt wird.
Ist der Fisch nun im Becher, wird er wahrscheinlich etwas hektisch darin herumsausen. Besonders temperamentvolle Zeitgenossen versuchen vielleicht sogar, hinauszuspringen. Hier hilft abdecken. Der Becher sollte zum Transport nicht mehr als halb voll sein. Im neuen Domizil wird der Becher erst mal aufrecht so weit eingetaucht und ganz leicht gekippt, dass das neue Wasser in einem dünnen Strahl in den Becher rinnt. So wird erst mal die Wassermenge im Becher verdoppelt. Auch darauf wird der Fisch wahrscheinlich mit Hektik reagieren. Wir lassen ihn sich etwas beruhigen. Dann kippen wir den Becher auf die Seite und lassen den Fisch langsam in seinem Tempo ins neue Becken schwimmen. So kann er sich erst mal im Schutz des Bechers orientieren und wird nicht hektisch durchs Becken schießen und sich womöglich verletzen. Will er nicht so richtig, können wir ein bisschen nachhelfen, indem wir den Becher langsam und mit Gefühl anheben.
Die Richtigkeit dieser Methode habe ich soeben selbst verifiziert: Ich habe meine neuen Pseudomugil furcatus von Quarantänebecken ins große Aquarium umgesetzt. Nun war ich in "Experimentierlaune" und habe zwei der armen kleinen Kerle als Versuchskaninchen missbraucht Die habe ich nämlich einfach so mit dem Kescher transportiert, unten zusammengehalten damit sie nicht raushüpfen. Ergebnis: Als ich den Kescher ins neue Wasser getaucht hab, lagen sie erst mal reglos da, so dass ich dachte, sie wären vor Schreck gestorben. Dann sind sie ruck-zuck aus dem Netz rausgezischt und haben sich orientierungslos nach unten sinken lassen. Und dort haben ihnen die hungrigen Grundeln (ich füttere meist abends, also hatten sie den ganzen Tag noch nichts im Bauch...) aufgelauert, sie an den Schwanzflossen gepackt und ein Stück rausgebissen! Die anderen, die sanft im Messbecher gereist waren und sich darin geschützt an das neue Wasser gewöhnen konnten, haben sich direkt ohne Panik dem Schwarm Regenbogenfische angeschlossen.
Mein Fazit: Ich werde keine Fische mehr ohne Messbecher umsetzen.
Bildquelle: guppymama
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Kommentare
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Kommentar
» Gepostet von aqua-fish 3000, 25.06.09, 19:37
hi,
ich finde es mit einer Fischglocke [link] denn so wird der Fisch mit Wasser tranzportiert. Ich habe keine werde mir aber bald eine besorgen . Aber die Methode ist auch gut .
_________________ mfg Marvin
Mein 180l Aquarium: [link]
Kommentar
» Gepostet von Gelöschter User, 19.01.08, 11:56
hallo,
ich habe es bis jetzt auch immer mit einem messbecher gemacht aber ich habe den fisch gefangen,wasser in meine hand,fisch in meine hand mit wasser und in dn messbecher
aber deine idee ist viel besser werde es in zukunft auch so machen.
grüße
twinkle 2 
hi
» Gepostet von Smile, 01.09.07, 08:27
Hallo,
ich benutze den 1L Messbecher schon lange !
Ein paar Verbesserungen:
-wenn die Wasserparameter anders sind wird die Eingewöhnungsphase länger ! Der Becher steht bei mir dann etwas im Dunklen und mit einem sauberen Joghurtbecher wird alle paar Minuten etwas Wasser hinzugegeben !
- es gibt einige Fische, denen die Luft nicht ganz so gut tut z.B. Zwergkugelfische. Aber normalerweise Fange ich die Fische (mehrere) mit dem Netz, setz sie so ins Litergefäs und gewöhn sie dann ein.
Gruß
Smile
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