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Sonstige | 14.09.06, 11:12

Aquaristik speziell für Kinder!

Kinder und ihr erstes eigenes Aquarium.
Ein Versuch, die bunte, tolle Aquarienwelt und die Pflege der Fische darin allen aquarienbegeisterten Kindern etwas näher zu bringen!

Ein Artikel von Betty*.

Es gibt sehr, sehr viele Arten von Fischen. Manche leben im Meer und brauchen salziges Wasser zum Leben, andere leben in Flüssen und Seen, wo das Wasser nicht salzig ist.
Würde man einen Fisch aus dem Meer in einen See setzen, dann würde er leider nicht sehr lange leben, weil ihm das Salz im Wasser fehlt. Und auch ein Fisch aus einem See oder Fluss kann in salzigem Meerwasser nicht überleben.
Es ist daher SEHR wichtig, dass immer nur die Fische in ein Aquarium gesetzt werden, die das dort vorhandene Wasser auch mögen und darin leben können.

Wenn du mit deinen Eltern Fische für dein Aquarium kaufst, solltest du dich beim Verkäufer genau darüber erkundigen, ob sich die verschiedenen Fischarten überhaupt miteinander vertragen. Vor allem, wenn du schon Fische in deinem Aquarium hast und neue dazusetzen möchtest.
Manche Fische sind Einzelgänger. Sie verstecken sich meist zwischen den Pflanzen oder Steinen und können es absolut nicht leiden, wenn sie einen anderen Fisch als Gesellschaft bekommen. Der wäre dann ein Störenfried und die beiden hätten ständig Streit und würden sich mit der Zeit sogar schwere Verletzungen zufügen.
Andere Fische wiederum fühlen sich nur wohl, wenn sie in einer Gruppe zusammen sind. Ein einzelner Fisch wäre da nicht glücklich und würde wahrscheinlich nicht lange leben. Er wäre sehr ängstlich und scheu. Diese Gruppe von Fischen nennt man einen Schwarm. Durch dieses Gruppenschwimmen sind diese Fische besser geschützt und ein Eindringling wird schnell bemerkt, wenn er sich anschleichen will.
Wenn dein Aquarium für einen richtigen Schwarm mit ungefähr 10 Tieren zu klein ist, solltest du dir lieber andere Fische aussuchen.

Fische brauchen Wasser zum Überleben. Wenn du einen Fisch in ein anderes Aquarium umsetzt, musst du dich immer sehr beeilen, weil er an der Luft ersticken und sterben würde. Fische atmen nicht mit den Lungen wie wir Menschen, sondern mit den Kiemen. Sie saugen Wasser durch das Maul ein, das durch die sich schließenden Kiemendeckel wieder ausgeschieden wird. Zusätzlich nehmen die Fische auch noch über die Haut Sauerstoff auf.
Ganz lustig sind die sogenannten Labyrinthfische. Diese Fische haben verkümmerte Kiemen, besitzen aber das sogenannte "Labyrinth", das im Kopf hinter den Kiemen liegt. Sie brauchen zum Atmen Wasser UND Luft, die sie sich an der Wasseroberfläche holen.

Fische mögen es übrigens überhaupt nicht, wenn man vor dem Aquarium herumtollt, hüpft, trampelt und springt. Sie spüren im Wasser die kleinste Erschütterung und empfinden das als sehr unangenehm. Für die Fische ist das so, als wenn dich ständig jemand schubst. Das magst du doch auch nicht!

Fische kenne keine Langeweile. Sie sind ständig in Bewegung und entdecken immer wieder interessante Neuigkeiten in ihrem Zuhause. Du brauchst ihnen kein Spielzeug von dir ins Wasser legen, das würde sie nur erschrecken. Außerdem könnten spitze, scharfe Kanten daran sein, an denen sie sich verletzen könnten. Und noch gefährlicher wird es bei bunt bemaltem Spielzeug. Die Farbe könnte sich im Wasser lösen und damit die Wasserqualität verändern. Was wiederum zur Folge haben kann, dass die Fische vergiftet werden und sterben können.
Am besten ist, wenn du einen Zoofachhändler nach der geeigneten Einrichtung fragst. Manche Fische bevorzugen bestimmte Einrichtungsgegenstände wie z.B. Steinhöhlen, Wurzeln oder Kokosnusshälften. Da sie ja ihr gesamtes Leben im Aquarium verbringen, sollte man es so einrichten, dass sie sich auch wirklich wohlfühlen. Du hättest mit einem leeren Kinderzimmer wahrscheinlich auch keine Freude!

Bei der Pflege deines Aquariums wirst du wahrscheinlich die Hilfe eines Erwachsenen benötigen.
Deine Fische lieben sauberes Wasser. Es ist daher absolut notwendig, dass in deinem Aquarium ein Filter vorhanden ist, durch den ständig das Wasser gepumpt und somit gereinigt wird. Trotzdem sammelt sich - auch durch die Ausscheidungen der Fische - immer etwas Dreck im Aquarium an. Deswegen musst du regelmäßig immer einen Teil des Aquariumwassers wechseln. Manche wechseln einmal wöchentlich, andere nur alle 14 Tage - auf alle Fälle solltest du nur ca. ein Drittel des Wassers austauschen, weil sich sonst die Wasserqualität zu sehr verändern würde.
Optimal ist dafür ein sogenannter Mulmsauger, den du vorsichtig über dem Bodengrund hin und her bewegst. Er funktioniert so ähnlich wie ein Staubsauger.
Unbedingt notwendig ist auch ein Heizstab. Deine Fische kommen alle aus einer Gegend, in der es um einiges wärmer ist als bei uns und somit auch die Wassertemperatur höher ist. Zusätzlich zum Heizstab brauchst du einen Thermometer, mit dem du immer die richtige Temperatur überprüfen kannst.

Eines der schönsten Dinge in deinem Aquarium ist das Füttern der Fische. Füttere nie, wenn du nicht die Zeit hast, um deine Fische dabei zu beobachten. Denn beim Fressverhalten der Fische kannst du sehr gut feststellen, ob ein Fisch krank ist.
Wichtig ist auch, dass du immer nur so viel fütterst, wie sofort gefressen wird. Jeder Fisch liebt eine spezielle Futtersorte - welche, kann dir der Zoofachhändler bestimmt sagen, wenn du dir neue Fische kaufst. Achte auch darauf, dass du deine Fische nicht zu viel fütterst! Übriggebliebenes Futter sammelt sich am Boden und kann zu schimmeln und zu faulen beginnen. Außerdem überfressen sich manche Fische gerne, sie werden dann faul und bekommen viel leichter alle möglichen Krankheiten.

Zum Schluss noch etwas über den eventuellen Nachwuchs in deinem Aquarium:
Wenn deine Fische irgendwann einmal Junge bekommen, dann kannst du dich zu Recht freuen. Daran erkennt man nämlich, dass sich die Fische in deinem Aquarium wohl fühlen und es ihnen gut geht. Kleine Fische benötigen allerdings anderes Futter als die großen, weil das Maul noch viel zu klein ist. Dafür gibt es spezielles Baby- und Juniorfutter.
Achte aber darauf, dass meist die kleinen Fische aufgefressen werden, wenn deine Bepflanzung noch nicht so dicht ist, dass sie sich gut verstecken können. Möchtest du die Babyfische großziehen, wirst du ein Aufzuchtbecken benötigen.
Aber Vorsicht bei den lebendgebärenden Fischen wie z.B. Guppy, Molly, Platy, Schwertträger, etc.! Sie bekommen sehr oft, sehr viele Junge und dein Aquarium kann in Windeseile überbevölkert sein, wenn du niemanden hast, an den du die Fische weitergeben kannst.

Auf alle Fälle ist die Aquaristik ein ganz tolles Hobby, das ich jedem nur empfehlen kann. Ein Aquarium ist eine kleine, bunte Welt für sich. Eine Art Schaufenster, das dir einen kleinen Blick in die freie Natur gewährt. Du bist als Aquarianer allerdings dafür zuständig, dass sich deine Fische wohlfühlen. Sie können sich nicht lautstark bemerkbar machen, wenn etwas nicht passt - sie leiden still vor sich hin. Es liegt an dir, deinen Fischen eine artgerechte Haltung zu ermöglich und ihnen ein schönes "Wohnzimmer" zu gestalten!

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Kommentare

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Nachwuchs dezimieren

» Gepostet von Betty*, 14.10.06, 15:27

Hallo!
Solche Fragen solltest du besser im Forum stellen!
Guppy-Nachwuchs kannst du eigentlich fast nicht vermeiden. Schon gar nicht, wenn dein Becken dicht bepflanzt ist und die kleinen ausreichend Versteckmöglichkeiten finden. Auf keinen Fall solltest du sie in einen Ablaichkasten setzen. Lass der Natur ihren freien Lauf, die meisten Babys werden sowieso gefressen werden. Sogar von den eigenen Eltern.
Wenn allerdings pro Wurf auch immer nur ca. 5 Babys überleben, hast du auch bald eine Überbevölkerung im Becken und die Tiere werden mit der Zeit deformiert sein, weil es Inzucht-Fische sind.
Manche halten sich nur Guppy-Männchen um den Nachwuchs zu verhindern, aber das bringt auch nur Stress ins Becken. Die Männchen versuchen dann in ihrer Not so ziemlich alles zu begatten, was durch die Gegend schwimmt. Sie sind nicht umsonst die "Karnickel" des Wassers... ;-)
Manche benutzen die Guppy-Babys auch als Lebendfutter für andere Fische. :-(
Ist aber nicht unbedingt mein Ding.

_________________
Lg
Bettina :-)
Endlich sind Fotos von meinem AQ da!!!
Freu mich über Verbesserungsvorschläge (und natürlich auch über Lob.... grins )
[link]


Klasse Artikel

» Gepostet von plankton, 13.10.06, 22:29

Super erklärt, hab ich gleich für meine Jungs ausgedruckt, zum lesen. nur noch ein Frage: Wie bekommt man die Guppy-Plage auf natürliche Weise in Griff? Haben zudem noch Oto's und Panzerwelse im Aq, Salmler sind geplant. Gibt's da einen dankbaren Abnehmer, der unsere übrigen Fische in Ruhe läßt aber die kleinen Guppy dezimiert (am besten nachts wenn unsere Kinder schlafen)?

_________________
Du bist was Du isst!

Mein Südamerikabecken: [link]


Danke schön!

» Gepostet von Betty*, 22.09.06, 17:38

Hab selbst 2 kleine Monster zu Hause und auch beruflich mit Kinder zu tun und pflege jetzt seit kurzer Zeit das Aquarium im Kindergarten meines Sohnes.
Und da dort immer wieder Fragen der Kids bezüglich Fische etc, auftauchen, hab ich mich dazu entschlossen, diesen Artikel zu verfassen!

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Lg
Bettina :-)
Endlich sind Fotos von meinem AQ da!!!
Freu mich über Verbesserungsvorschläge (und natürlich auch über Lob.... grins )
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Empfehlenswert

» Gepostet von Bize, 20.09.06, 14:50

Der Artikel ist glaub ich echt gut verständlich für Kinder. Hast du gut hinbekommen! Super!!!

Jürgen

_________________
Mein nicht mehr ganz so neues Aquarium kann jetzt hier bewundert werden: [link]


Klasse

» Gepostet von ingehamo4, 15.09.06, 18:13

Sehr Kindgerecht erklärt.

Super! ;-)


Lol

» Gepostet von Goldfisch15, 14.09.06, 12:35

Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen kann. grins Toll.

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02.05.24 | 06:57 Uhr

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