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Fische: Panduros Zwergbuntbarsch

Auf dieser Seite sehen Sie eine Beschreibung der Fischart "Panduros Zwergbuntbarsch". Fischarten können bei aqua4you von Mitgliedern der Community beschrieben werden. Das Copyright auf Text und Bild liegt - soweit nicht anders genannt - bei den jeweiligen Autoren. Aqua4you kann leider keinerlei Haftung für die fachliche Richtigkeit übernehmen!

Steckbrief

Erstmals zur Datenbank hinzugefügt von Mattes am 09.03.06.

Panduros Zwergbuntbarsch
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Panduros Zwergbuntbarsch

Beckenlänge:65 cm
PH-Wert:5-6,5
Wasserhärte:< 12 °dGH
Temperatur:22-28 °C
Name:Panduros Zwergbuntbarsch
Wiss. Name:Apistogramma panduro
Familie:Cichliden / Buntbarsche
Herkunft:Zuflüsse des Río Tahuayo und Río Tamshiyacu in Peru
Größe:M: 7-8 cm ; W: 4-5 cm
Ernährung:Bevorzugt carnivor: Lebendfutter/Frostfutter Artemia, Mückenlarven, Daphnien usw. Flocken werden meist verschmäht.

Apistogramma panduro stammt aus Peru und lebt dort in den Zuflüssen des Río Tahuayo und Río Tamshiyacu. Sein natürliches Habitat besteht aus kleineren Urwaldflüssen/Bächen und Tümpeln in denen, wie oft in diesen Habitaten, ein leicht saures, weiches Milieu herrscht. Wie bei diesem Habitat zu erwarten, ist das Wasser dort reich an Huminen und Gerbsäuren, was leicht an der Färbung zu erkennen ist. Dem sollte meiner Meinung nach bei der Haltung im Aquarium unbedingt Rechnung getragen werden.

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Geschlechtsbestimmung
W. zeigt eine deutliche Kopfzeichnung in Form eines Schwarzen Keils, der vom Bauch bis über die Augen geht. Eine ähnliche Zeichnung, etwas mehr abgerundet, ist in der Körpermitte zu sehen. Auch die Ansätze der Brustflossen sind schwarz. Das Körperende ist ebenfalls schwarz gefärbt und die Schwanzflosse zeigt eine rote Umrandung. Ansonsten zeigt W. eine einheitliche Körperfärbung und kaum eine Färbung der Schwanzflosse. Der „Kopfkeil“ ist schon ab einer Größe von 3 cm deutlich sichtbar und schimmert auch bei Stress oder Schockfärbung durch. Während der Balz zeigt W. ein leuchtendes Gelb mit tiefschwarzer Körperzeichnung und leuchtend orangen Spitzen der Brustflossen.

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Zur Geschlechtsbestimmung: Weibchen.

M. zeigt zwar auch einen schwarzen, schrägen Streifen am Kopf, jedoch keine derart deutliche Körperzeichnung, sondern eine bläuliche Färbung der hinteren Körperhälfte, die nicht klar abgetrennt ist. Diese kann je nach Stimmungslage komplett verschwinden und ist von Tier zu Tier verschieden stark ausgeprägt. Die Spitzen der Brustflossen sind länger ausgezogen als beim W. Während der Balz ist ein helles Gelb der vorderen Körperhälfte vorherrschend, das ab etwa Körpermitte in Blau übergeht. Die Schwanzflosse ist Transparent blau mit leuchtend Roter Umrandung. Die Rückenflosse färbt sich ebenfalls blau. Die Spitzen der Brustflossen färben sich ausgeprägter als beim W orange.

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Zur Geschlechtsbestimmung: Männchen.

Beide Geschlechter verfügen über die Fähigkeit ihre Farben innerhalb von Sekunden bis zu einem dunklen Grau, bei dem kaum noch Gelb oder Körperzeichnung zu erkennen ist, zu ändern.

Aquarieneinrichtung
Boden: Sand und feiner Kies sind als Bodengrund zu empfehlen. Da die Panduros auch gerne mal den Bodengrund nach Futter durchkauen, sollte der Kies nicht zu grob und vor allem nicht scharfkantig sein.

Pflanzen: Die Fische bevorzugen eine recht dichte Bepflanzung mit vielen Versteckmöglichkeiten. Etwas großblättrige Pflanzen wie Echinodurus Blehrii sorgen für schattige Plätze, in denen sich grade während der Brutpflege gerne aufgehalten wird. Wer Jungtiere im Becken aufziehen möchte, sollte auf Moose wie beispielsweise Javamoos oder ähnliches in Bodennähe nicht verzichten, da die Jungen sich da sehr gerne verstecken. Dichte Bodendecker wie Pogostemon helferii oder Kubanisches Perlkraut erfüllen diesen Zweck sicher auch. Auch dicht gewachsene Anubien werden gerne zum Verstecken genutzt. Wenn man genügend freien Schwimmraum übrig lässt, gibt es Pflanzen -technisch wohl keine Einschränkungen, da die Panduros nicht dazu neigen sich an Pflanzen zu vergehen. Zumindest konnte ich derartiges nie beobachten.

Einrichtung: Kokoshöhlen dürfen keinesfalls fehlen. Auch außerhalb der Balz oder Eiablage werden die gerne genutzt um sich zu verstecken. Bambusröhren oder Tonhöhlen wurden von meinen weder als Versteck noch als Brutplatz angenommen. Wer Panduros vermehren will sollte auf jeden Fall mehrere Höhlen anbieten. Höhlen mit überschattetem Eingang oder Versteckt liegende Höhlen werden zur Eiablage bevorzugt. Eine größere Wurzel mit etwas freien Raum dahinter wird ebenfalls gerne als Sichtschutz/Versteck angenommen. Vor allem bei der Brutpflege werden schattige und sichtgeschützte Bereiche bevorzugt. Herbstlaub, kleinere Wurzelstücke, und Erlenzapfen vervollständigen die Einrichtung und sorgen für die im natürlichen Habitat vorherrschende Färbung des Wassers und die Humine/Gerbsäuren. Bei einer Haltung der Panduros im Gesellschaftsbecken sollte, wie bei allen revierbildenden Arten, darauf geachtet werden, dass Reviermarken in Form von größeren Pflanzen oder Wurzeln vorhanden sind. In „kleineren“ Artenbecken wird ohnehin kurzerhand das ganze Becken zum Revier erklärt und nur die aktuell “belegte“ Höhle vehement bewacht.

Vergesellschaftung
Allgemein eignen sich diverse Salmler und Welse als Gesellschaft für die Panduros. Entsprechend des Habitates und der Herkunft hatte ich sie mit Knodus Borki und Corydoras Aneaus vergesellschaftet, was abgesehen von den Schwierigkeiten bei der Brutpflege sehr gut funktioniert hat. Es waren keine übermäßigen Revierstreitigkeiten oder sonstige Aggressionen zu beobachten. Letztendlich habe ich mich jedoch zugunsten der Brut für ein Artenbecken entschieden. Ich finde sie machen sich darin wesentlich besser.

Ernährung
Bevorzugt carnivor.
Lebend: Artemia, alle Arten Mückenlarven, Enchidräen, Daphnien, Bachflohkrebse, kleinere Wirbellose bis hin zu ausgewachsenen Neocardinia, Fischlarven und kleine Jungfische.
Konserve: Frostfutter wie vor genannt, Muschelfleisch, Softgranulate (bspl. Naturefood Artemia supreme). Flocken oder Hartgranulate werden von meinen meist verschmäht.

Eiablage
Gelaicht wird in Höhlen, wobei die Eier augenscheinlich an die Decke der Höhle geklebt werden. Vor der Eiablage wird erst einmal gründlich aufgeräumt. Das Weibchen schafft alles was ihr nicht gefällt aus der Höhle. Kies, Schnecken, Pflanzenreste etc. werden ins Maul genommen und vor der Höhle wieder ausgespuckt. Zeitweilig wird sogar der Eingang der Höhle verkleinert. Ob das jetzt ein zufälliges Ergebnis der Aufräumaktion ist oder tatsächlich beabsichtigt, weiß ich nicht zu sagen. Beobachten konnte ich es bei fünf Gelegen zweimal.

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Wie viele Eier gelegt werden konnte ich noch nicht feststellen. Aber schon beim ersten Gelege schlüpften mehr als 20 Larven. Also wird ähnlich wie bei anderen Apistogramma Arten wohl eine größere Anzahl gelegt.

Balz
Während und nach der Eiablage versucht das Weibchen den Bock in die Höhle zu locken, damit er da seinen Job macht. Bilder sagen mehr als tausend Worte, daher hier ein paar YouTube-Videos:

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Brutpflege
Nachdem die Eier gelegt und befruchtet sind, wird die Höhle intensiv bewacht. Die Höhle selbst wird dabei vom Weibchen kaum verlassen und keine Sekunde aus den Augen gelassen. Jeder andere Fisch der sich nähert, wird sofort attackiert und verjagt. Hierbei ist auch der Bock sofort zur Stelle, der sich fast immer in Sichtweite der Höhle aufhält. Das Weibchen behält übrigens auch während der Brutpflege die auffällige Balzfärbung.

Nach etwa 2-3 Tagen schlüpfen die Jungen und schwimmen schon nach zwei bis drei weiteren Tagen frei. Hierbei schwimmt das Weibchen immer oberhalb der Jungen, die sich in den ersten Tagen ausschließlich sehr dicht über dem Boden aufhalten.

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Suchspiel: finde den Brutfisch!

In bewegten Bildern etwas einfacher zu sehen: [link]

Die Jungen sind wirklich winzig und werden von beiden Elterntieren aggressiv gegen Alles und Jeden verteidigt. Hierzu gehören auch neugierige Aquarium-Glotzer! ;-) Die Jungen nehmen schon in den ersten Tagen Cyclops, Infusorien, Staubfutter auf. Auch Softgranulate werden nicht verschmäht, sondern die viel zu großen, Brocken fleißig angepickt, wenn sie etwas aufgeweicht sind.

Ab einer Größe von vier bis fünf mm werden auch schon Enchidräen und Mückenlarven vehement attackiert. Interessant fand ich zu beobachten, dass das Weibchen tatsächlich Enchidräen und Mückenlarven “klein kaut“ und vor den Jungen dann wieder ausspuckt. Zuerst hielt ich das für einen Zufall, konnte es aber dann noch mehrfach beobachten und hoffe dass es mir noch gelingt, dieses Verhalten auf Video festzuhalten. Da Panduros, ähnlich wie viele andere Zwergbuntbarsche auch, dazu neigen ihre Junge zu fressen wenn sie sich zu sehr bedrängt oder gestresst fühlen, gestaltet sich eine natürliche Aufzucht der Brut im Gemeinschaftsbecken als sehr schwierig bis unmöglich. Erst beim 5. Gelege und nachdem ich fast den ganzen Beibesatz umgesetzt habe, sind einige wenige Junge nicht gefressen worden.

Aufgrund der dichten Bepflanzung und der guten Tarnung sind mir bisher leider nur sehr wenige Bilder gelungen.

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FdM

Fischart des Monats
Diese Beschreibung wurde im April 2014 als Fischart des Monats ausgezeichnet. [Zum Archiv]

Bildquelle: neomot

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Versionen und Autoren

Folgende Community-Mitglieder haben bisher an dieser Beschreibung mitgearbeitet:

  • 08.04.14, 23:58: Sebastian (typo)
  • 08.04.14, 23:56: Sebastian (Typo)
  • 12.03.14, 14:57: neomot (Bebilderung neomot / Korrektur 4sindgenug)
  • 12.03.14, 14:48: neomot (Komplette Neufassung)
  • 04.04.08, 22:49: Segelkärpfling (Name.)
  • 09.03.06, 19:59: Mattes (Fischart neu hinzugefügt)

Kommentare

Hier können Community-Mitglieder Kommentare verfassen.

Kommentar

» Gepostet von fischbock, 12.03.14, 22:21

Prima Korrekturen bei der Bebilderung ! :thumb:

Tolle Beschreibung im Allgemeinen. :thx:

_________________
Gruß,

Dirk.

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Einen Blick in den Hühnerstall, NUN 2.0 ? --> [link]


Kommentar

» Gepostet von Raven, 17.08.13, 16:36

Super Fische nur leider bei mir etwas schwer zu bekommen.


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