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Fische: orange Perlhuhnschnecke

Auf dieser Seite sehen Sie eine Beschreibung der Fischart "orange Perlhuhnschnecke". Fischarten können bei aqua4you von Mitgliedern der Community beschrieben werden. Das Copyright auf Text und Bild liegt - soweit nicht anders genannt - bei den jeweiligen Autoren. Aqua4you kann leider keinerlei Haftung für die fachliche Richtigkeit übernehmen!

Steckbrief

Erstmals zur Datenbank hinzugefügt von Gruberline am 30.11.09.

orange Perlhuhnschnecke
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Tylomelania sp. orange

Beckenlänge:60 cm
PH-Wert:7,5 - 8,3
Wasserhärte:KH 2
Temperatur:27-31 Grad
Name:orange Perlhuhnschnecke
Wiss. Name:tylomelania sp. orange
Familie:Wirbellose / Amphibien
Herkunft:Pososee, Sulawesi
Größe:bis ca. 6 cm
Ernährung:Laub, Futtertabs, Flockenfutter, Algenblätter, Gemüse

Aussehen: Das Gehäuse ist festwandig und schwarz-braun-dunkelrot gefärbt. Es weißt bei ausgewachsenen Tieren ca.7-8 Umdrehungen auf. Ältere Tiere haben, besonders an der Spitze, starke Korrosionsspuren. Die Körperfarbe ist intensiv orange.

Allgemein: Die Schnecken aus den Sulawesiseen erfreuen sich bei den Aquarianern zunehmender Beliebtheit. Es wurden unzählige verschiedene Tylomelania Arten entdeckt, die jedoch noch nicht alle ausgiebig erforscht wurden. Über die Haltungsbedingungen der verschiedenen Arten ist noch nicht allzuviel bekannt und oftmals bekommt man recht widersprüchliche Aussagen zu lesen. Da sich viele Tiere rein äußerlich auch stark ähneln, sind die Importeure und Händler oft selbst überfragt. Tatsächlich gibt es Tylomelanias, die sich in der Natur in Geröllzonen auf Steinen aufhalten und es gibt andere Arten, die bevorzugt auf Wurzelholz zu finden sind. Die Tiere unterscheiden sich, äußerlich nicht sichtbar, in ihrer Maulform. Was man genau hat findet man bei Wildfängen am besten selbst heraus oder man bemüht sich Nachzuchten von einem seriösen Züchter zu bekommen.

Verhalten im Aquarium nach meiner persönlichen Erfahrung: Bei der Tylomelania sp. Orange handelt es sich um eine Weichsubstratschnecke. Sie bevorzugt feinen Sand als Bodengrund. Mit groben Kies oder gar Split kommt sie nicht so gut zurecht und meidet diese Aquariumzonen. Da die Schnecke den Sand auch frißt, sollte auf kunststoffummanteltes oder eingefärbtes Substrat verzichtet werden. Sie ist einen Großteil des Tages mit dem Abweiden von Wurzelholz beschäftigt und obwohl sie im Englischen den Namen Rocksnail trägt können meine Schnecken mit Steinaufbauten wenig anfangen. Die orange Perlhuhnschnecke ist sehr aktiv, ständig auf Nahrungssuche unterwegs. Grelles Aquariumlicht mag sie gar nicht und zieht sich nach „Sonnenaufgang“ umgehend in die Schattenbereiche, vorzugsweise unter Wurzeln oder Laub, zurück. Wer diese Tiere trotzdem beobachten will muß sich was einfallen lassen. Eine Schwimmpflanzendecke ist von Vorteil um das einfallende Licht etwas zu dämpfen. Alternativ kann man mit Wurzelholz auch eine Art zweite Ebene einbauen, unter der sich die Tiere lichtgeschützt aufhalten können. Auf andere Pflanzen im Aquarium kann und sollte verzichtet werden. Zum einen haben die Schnecken die Pflanzen zum Fressen gerne, zum anderen überleben die wenigsten Pflanzen diese doch extremen Wasserverhältnisse auf Dauer.

Eine Vergesellschaftung mit Garnelen aus den Sulawesiseen ist zwar aufgrund der Wasserwerte durchaus möglich. Man muß sich jedoch darüber im klaren sein, daß man hier zwar Tiere aus der selben Seenlandschaft vergesellschaftet, diese in der Natur jedoch total unterschiedliche Lebensräume bewohnen. Alle mir bekannten Garnelenarten aus dem Sulawesisee stammen aus den Geröllzonen, d.h. diese Garnelen wiederum brauchen zum Wohlfühlen genau diese Steinhaufen, auf die die Tylomelania sp. Orange gut verzichten kann. Wer eine Vergesellschaftung in Betracht zieht sollte also ein entsprechend großes Becken wählen um den Bedürfnissen beider Arten gerecht werden zu können. Eine Vergesellschaftung mit anderen Tylomelania Arten ist prinzipiell möglich. Jedoch ist bislang noch nicht ausreichend erforscht, welche Arten sich kreuzen könnten und welche nicht. Wer kein Risiko eingehen will entscheidet sich besser vorab für eine Art.

Futter: Die Ernährung ist nicht so einfach, wie man das von anderen Schneckenarten kennt. Die orange Perlhuhnschnecke scheint, genau wie die Sulawesigarnelen auch, ihre Nahrung nicht riechen zu können und frißt nur, was sie zufällig findet. Das macht das gezielte Füttern ziemlich schwierig. Oft haben die Tiere bei Haltung in Gesellschaft mit anderen Schnecken das Nachsehen, weil sie einfach zu langsam sind. Halb zerfallenes Laub sollte immer zur Verfügung stehen. Die Mulmecken werden auch immer auf Nahrung untersucht. Es wird alles gefressen, hat man es erst mal gefunden.

Vermehrung: Die Tiere sind getrenntgeschlechtlich. Das Weibchen bringt alle paar Monate ein lebendes ca. 1 cm großes Jungtier zur Welt. Das Jungtier kommt in einer Art Ei auf die Welt. Die „Eihülle“ lößt sich jedoch innerhalb der ersten paar Stunden restlos auf und heraus kommt ein bereits vollständig entwickeltes Jungtier. Die Jungtiere wachsen nur sehr langsam, ca. 2-3 mm im Monat.

Die orange Körperfarbe ist nach aktuellem Kenntnisstand eine Laune der Natur, weshalb diese Tiere sehr selten und daher auch recht teuer sind. Es ist durchaus möglich, das 2 kräftig orange Elterntiere nur blaßorange, schwarzgesprengelte Jungtiere zur Welt bringen, und umgekehrt.

Haltung: In einem 54 Liter Becken kann man 6-8 erwachsene Tier halten. Man sollte jedoch auf ausreichend freien Bewegungsraum achten.

Die Tylomelania sp. Orange kommt in der Natur in sehr weichem Wasser vor: PH 7,5, Temperatur 29 Grad, KH 2 und Leitwert 112. In welchen Bandbreiten sich die Tiere überleben und erfolgreich fortpflanzen können ist noch nicht näher erforscht. Meinen persönlichen Beobachtungen zufolge ziehen sich die Tierchen bei Temperaturen unter 27 Grad in ihr Schneckenhaus zurück, weshalb der Wasserwechsel auch immer mit warmen Wasser erfolgen sollte. KH 3 und Leitwert 300 wird noch problemlos hingenommen.

Wer sich für die Haltung von Schnecken aus den Sulawesiseen entscheidet, muß noch einiges an Pionierarbeit leisten. Ich würde mich daher sehr über einen regen Erfahrungsaustausch freuen.

Bildquelle: Eigentum des Verfassers

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Versionen und Autoren

Folgende Community-Mitglieder haben bisher an dieser Beschreibung mitgearbeitet:

  • 30.11.09, 19:06: Gruberline (leichte Textänderung)
  • 30.11.09, 19:02: Gruberline (Fischart neu hinzugefügt)

Kommentare

Hier können Community-Mitglieder Kommentare verfassen.

Lol

» Gepostet von apfelschnecke200, 29.12.11, 14:31

Gut erklärt.Hab selbst 3 In meinem 120L Becken :fisch: grins


Kommentar

» Gepostet von spixi, 30.11.09, 20:48


Schöne Beschreibung!

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