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Fische: Posthörnchen

Auf dieser Seite sehen Sie eine Beschreibung der Fischart "Posthörnchen". Fischarten können bei aqua4you von Mitgliedern der Community beschrieben werden. Das Copyright auf Text und Bild liegt - soweit nicht anders genannt - bei den jeweiligen Autoren. Aqua4you kann leider keinerlei Haftung für die fachliche Richtigkeit übernehmen!

Steckbrief

Erstmals zur Datenbank hinzugefügt von Segelkärpfling am 22.08.09.

Posthörnchen
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Posthörnchen beim Abweiden der Algen

Beckenlänge:10 cm
PH-Wert:5 - 9
Wasserhärte:0 bis über 30° dGH
Temperatur:unempfindlich, winterhart
Name:Posthörnchen
Wiss. Name:Gyraulus sp.
Familie:Wirbellose / Amphibien
Herkunft:Nordhalbkugel
Größe:2,5 - 6 mm
Ernährung:Aufwuchs und in geringem Maße Algen

Das Posthörnchen ist den meisten Aquarianern wohl bekannt und wird auch öfter Tellerschnecke genannt, dies ist aber der Name der Schneckenfamilie (Planorbidae), zu der auch die Posthornschnecken der Gattungen Planorbarius und Planorbella gehören. Gemeinsam mit den Blasenschnecken und den Turmdeckelschnecken gilt sie als Schneckenplage [link]

Artbestimmung
Eine Artbestimmung gestaltet sich bei den Aquarienpopulationen schwierig, es sind sicherlich verschiedene Arten (auch aus dem Ausland, da sie zumeist durch Pflanzen eingeschleppt werden) und möglicherweise gibt es auch Hybriden unter den Arten, was eine Bestimmung weiterhin erschwert. Die wahrscheinlichsten Kandidaten für unsere Posthörnchen sind Gyraulus acronicus (Verbogenes Posthörnchen - das Gehäuse ist nicht eben, sondern leicht gebogen), G. albus (Weißes Posthörnchen - neigt dazu, ein durchsichtiges oder sogar weißes Gehäuse zu haben), G. laevis (Glattes Posthörnchen - ist meist sehr dunkel gefärbt) sowie G. riparius (Chinesisches Posthörnchen). Daneben gibt es noch etliche weitere Arten, viele Gyraulus-Arten sind in Deutschland und/oder Europa in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht.

Pflege
Da diese kleine Schnecke meist als blinder Passagier in den Aquarien landet und sich ohne das Einverständnis des jeweiligen Aquarianers munter vermehrt ist von Pflege nicht wirklich zu reden. Trotzdem soll hier näher auf die Lebensweise dieser kleinen Schnecke eingegangen werden um gängige Vorurteile aus dem Weg zu räumen.
Aus der Tabelle lässt sich erkennen, dass das Posthörnchen ein dankbarer Gast im Aquarium ohne jegliche Sonderwünsche ist. In der Natur bewohnen sie vor allem stehende Gewässer mit reichlichem Pflanzenbewuchs. Da Wasserpflanzen in der Natur vorwiegend in nährstoffreichem Wasser anzutreffen sind, sind dort auch meist Algen zu finden. Diese bilden für das Schneckchen die Lebensgrundlage. Um Algen oder gar höhere Pflanzen zu beschädigen und zu fressen sind die Gyraulus zahntechnisch nicht ausreichend bestückt, solche Kost ist viel zu hart für sie. Deswegen weiden diese Schnecken den Algenrasen oder auch Pflanzen und Einrichtungsgegenstände ab um den darin befindlichen Aufwuchs (Kleinstlebewesen) zu vertilgen, abgestorbene Pflanzen und Algen werden ab einem bestimmten Zersetzungszustand auch gefressen. Meiner Erfahrung nach fressen sie auch gerne Gemüse wie Zucchini.
Fischfutter gehört nicht zu ihrem Speiseplan. Demnach sind zu große Futtermengen nicht direkt Auslöser für eine Plage, sondern indirekt, indem die Schnecken sich durch den vermehrten Kot der Fische und die sinkende Wasserqualität (dadurch Vermehrung des Aufwuchses) schlagartig vermehren können. Eine große Population ist aber an sich nicht schlimm, da die Schnecken keinen Schaden anrichten, sondern allerhöchstens in den Augen mancher Menschen unästhetisch wirken.

Vergesellschaftung
Dies ist der große Schwachpunkt, der viele Gyraulus-Arten in der Natur an den Rand des Aussterbens gebracht hat. Sie sind gegen andere Schnecken, die die gleiche ökologische Nische besetzen, nicht konkurrenzfähig. So beginnt für die Posthörnchen bei Vergesellschaftung mit z.b. Apfelschnecken, Blasenschnecken oder Rennschnecken das schleichende Aussterben, nicht nur weil die anderen Schnecken ihre Nahrungsgrundlage sondern auch ihre Gelege fressen. Dies ist in gewissem Maße aufzuhalten, indem man den anderen Schnecken noch andere Futtersorten bietet (denn diese fressen in der Tat auch Fischfutter).
Mit den meisten Fischen, Garnelen sowie bodenbezogenen Schneckenarten haben Posthörnchen allerdings kein Problem, da sie sehr unauffällige Bewohner des Aquariums sind. Ausgenommen sind hier Schmerlen, Kugelfische, Großarmgarnelen, Zwergflusskrebse und Raub-Turmdeckelschnecken, denen sie schutzlos ausgeliefert sind.

Vermehrung
Da es sich um unterschiedliche Arten handelt, ist hier keine allgemeingültige Aussage zu treffen. Es handelt sich um zwittrige Schnecken, die nach Fremdsamenaufnahme jederzeit zur Selbstbefruchtung fähig sind. Bei einer Paarung werden beide Tiere befruchtet. Die Gelegegröße liegt bei ca. 10 Eiern in einem Geleeball, der an ein Substrat angeheftet wird. Das Gelege schlüpft je nach Temperatur nach etwa einer Woche (Vergleich: Vergesellschaftung).

Bildquelle: Adrian W.

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Folgende Community-Mitglieder haben bisher an dieser Beschreibung mitgearbeitet:

Kommentare

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Kommentar

» Gepostet von Segelkärpfling, 22.08.09, 21:42

Ein paar Sachen wie Scheibenwürmer und Wasserlinsen fehlen auch noch, aber darauf kann man ja für's erste denke ich verzichten.


Kommentar

» Gepostet von Blacky, 22.08.09, 16:33

Na dann hoff ich das Seb meine Ãœberarbeitungen der Cyclops gefunden hat grins weil bei der alten ein Satz drin ist der sich revidiert hat.


Kommentar

» Gepostet von Segelkärpfling, 22.08.09, 14:44

Die ist ja im Grunde schon fertig, nur eben noch nicht eingegliedert. Bei Gebrauch kann man sie also schon verwenden und bald ist sie auch in der Leiste oben zu finden.


Kommentar

» Gepostet von Blacky, 22.08.09, 11:00

Beschreibung wie immer :thumb: bloß seitwann dürfen wir die Plagegeisterabteilung verlinken?


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