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Aquarieneinrichtung | 16.11.10, 18:03

Das Aquarianerdasein - warum eigentlich Fische?

Jährlich beginnen überraschend viele Menschen mit der Aquaristik, der Haltung von Zierfischen.
Doch welche Beweggründe und Verhaltensmuster veranlassen sie dazu?
Es sind für jeden andere.
Folgen sie mir auf eine imaginäre Reise in das Gewirr der Vorgänge im Aquarianerhirn.
Auch einige nützliche Vorüberlegungen, die man vor der Anschaffung der Flossenträger in Betracht ziehen sollte, werden einfließen.

Ein Artikel von Mopani.

Das Aquarianerdasein - warum eigentlich Fische?
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ein schönes Aquarium ist ein herrlicher Anblick

Vor dem Einstieg steht, wie sollte es auch anders sein, das Interesse am Thema. In diesem Fall also das Interesse an Fischen und der Wasserwelt. Meist verfügt unsereins zudem über einen ausgeprägten Hang zur Natur, der parallel zum Aquarium auch mit anderen haustieren vervollständigt werden kann.
Oft gibt es wohl einen entscheidenden Moment, der das „Aquaristikvirus“ entfacht.
Dies kann das Lesen eines schwärmerischen Textes oder einfach nur die Betrachtung eines attraktiven Fisches sein; in meinem Fall beispielweise war das Foto eines herrlichen Zwergbuntbarsches Auslöser für meinen Einstieg ins nasse Hobby.
Sicher erhofft man sich vom Aufstellen eines solchen Beckens auch positive Auswirkungen auf sich selbst, etwa ein verbessertes Raumklima oder Entspannung. Diese Absichten können Früchte tragen: es wurde festgestellt, dass Aquarianer ausgeglichen und optimistisch sind.
Bereits ein kurzer Blick in ein (gutes) Becken versetzt einen in eine andere Welt, die man mit etwas Fantasie schnell ausbaut. Schließlich erscheint uns als Landbewohnern die Unterwasserwelt fremd., und die begeisternden Farbspiele und die anmutigen Bewegungen faszinieren einen immer wieder aufs Neue.
Während der Betrachter ohne weitere Fachkenntnis einen eher naiven Blick auf das Aquarium wirft, erhält der praktisch tätige Pfleger einen besonders tiefen Einblick in die Dinge – eine weitere Motivation. Die Versorgung eines Aquariums macht biologische Vorgänge begreiflich. Man erlernt ganz nebenbei spezifisches Fachwissen aus den Bereichen der Geographie, Chemie, Biologie, und auch einige sprachliche Begriffe und technisches Wissen bleiben nicht völlig fremd, der Geist gerät in Schwung und Bastler können alle Kniffe anwenden. Dies ist der Grund, warum Schulaquarien und Aquarien für Kinder so empfehlenswert sind. Natürlich gehört hierzu etwas Forschergeist.

Der Kümmerinstinkt bringt neben den „Forschern und Entdeckern“ eine weitere Aquarianergruppe hervor, die perfektionistisch Zeit, Geld und Aufwand opfert, während sie sich um die schuppigen
Freunde kümmert. Sie finden es besonders schön, einfach nur für jemanden da sein zu können, und suchen immer nach einer Möglichkeit, es den Hausgenossen noch wohnlicher zu machen. Doch diese Eigenschaften zeichnen auch den Großteil der anderen Aquarianer aus: Viele Fischhalter fühlen sich ohne die permanente Möglichkeit zu fischigem Denken und Handeln so, als sei ihnen ein Stück ihrer Seele geraubt worden. Ein großes Stück... Es sei aber hinzugefügt, dass es natürlich auch anders geht. Man kann auch mit nur einem simplen, kleinen Aquarium, das man nur beim wöchentlichen Wasserwechsel genauer ansieht, zufrieden sein. Doch früher oder später will aber der Wohnzimmeraquarianer mehr. Viele frönen ihrem Hobby mit großen bis riesigen Anlagen, die nicht selten ganze Keller ausfüllen, und tollen Zuchterfolgen, wieder andere haben nur wenige Aquarien und sind ebenso fanatisch. Und dann sind da noch die Zeitgenossen, die einen eher reservierten Blick auf die Aquaristik zu werfen pflegen; sie halten die Tiere und Pflanzen als Zimmerschmuck, zur meditativen Beobachtung. Neben all diesen Aquarianern aus Leidenschaft stehen jene, die nur vorübergehend Interesse an Fischen empfinden. Nach einiger Zeit wird das Becken wieder aufgelöst, was kompliziert sein kann und unter Umständen ein schlechtes Ende für die Tiere mit sich bringt. Daher der Apell, nicht einfach sofort loszuziehen und einzukaufen, sondern zunächst genauere Informationen über diese Wissenschaft für sich einzuholen. So werden Fehler, die die Freude am Hobby trüben würden, im Vorfeld verhindert, und wenn man feststellt, dass man für etwas anderes geboren ist als für Fische, liegt der Hase noch nicht im Pfeffer. Jeder halter hat eine Vorinformationspflicht. Objektives Ausschöpfen so vieler Quellen wie möglich ist daher obligatorisch und man steht auf der sicheren Seite. Das ist man dem Lebewesen Fisch schuldig.
Ist die Begeisterung nicht nur eine vorübergehende Laune, steht noch die nüchterne Klärung einiger wichtiger Fragen bevor: „Kann ich das Becken sorgenfrei aufstellen?“ ist eine davon. Statik, Akzeptanz bei den Mitbewohnern, Größe und andere Faktoren spielen hier eine Rolle.

Nun geht es an die eigentliche Sache. Immer wieder wird an der Aquaristik Kritik geübt. Sie sei nicht tiergerecht, wird behauptet. Um solche Stimmen verstummen zu lassen, ist ein vernünftiges und verantwortungsvolles Betreiben des Hobbys Aquarium nötig. Allein schon im Sinne der Bewohner. Sie können sich Ihr Zuhause nicht aussuchen, deshalb sollte es selbstverständlich sein, das ihnen Gegebene so artgerecht wie möglich zu gestalten. Schließlich sind Fische, Wirbellose, Pflanzen und Amphibien fühlende und sensible Geschöpfe, die wie Menschen ein Recht auf respektvolle Behandlung genießen. Dies gilt übrigens nicht nur für Aquarienbewohner.
Eine artgerechte Haltung ist also das wichtigste Kriterium bei der Auswahl des Beckens und seiner Einrichtung. Sie muss zuallererst gewährleistet sein, sonst hat auch der Mensch nicht lange Freude am Aquarium. Vorinformation hilft.
Beachtet man die nötigen Gesichtspunkte der Ansprüche seiner Schutzbefohlenen, so wird eine hoffentlich funktionierende kleine Welt Freude bereiten.
Als solche bringt sie ihren Besitzer sogar unter Menschen. Nicht nur als Gesprächsthema, sondern auch bei der Vermittlung von Kontakten via Aquaristik-Börse/ -Forum/ -Verein ist die Aquaristik behilflich. Ein weiteres Pro-Argument für den Einsteiger.

Es existieren verschiedenste Typen von Aquarien: Biotopbecken, Nanoaquarien, Paludarien, Meerwasserriffe oder Wohnzimmerteiche zum Beispiel. Ebenso schlagen Aquarianer verschiedene Wege ein. Mancher spezialisiert sich auf nur einen bestimmten Bereich, andere hingegen können sich nicht wirklich entscheiden und pflegen wechselnde Vorlieben. Mancher Nostalgie-Fan hält Tiere, die ihm schon seine Kindheit verschönten, andere legen Wert auf Becken, die im Einklang mit den Prinzipien des Feng-Shui stehen. Wieder anderen geht es ums Züchten. Die Einstellung in diesen Hinsichten kann relativ leicht geprägt werden, so erben manche Vorlieben von Älteren, die ihnen nahestehen oder nehmen Notfälle auf und verlieben sich. Es gibt unzählige Facetten im breit gefächerten Hobby Zierfisch.
Experimente sind erlaubt, solange sie in für die Tiere harmlosem Rahmen bleiben. So kann man die Dekowurzel ruhig verschieben, bis das Layout perfekt ist. Erkennt man aber, dass die Wahl bezüglich der Tiere, die dann damit leben müssen, nicht richtig war, man ihnen aber keine guten Lebensbedingungen bieten kann, ist es besser, sie an einen guten Kollegen/ eine gute Kollegin weiterzugeben. Durch die schon mehrmals gepriesene ausgiebige Vorinformation ist so etwas jedoch durchaus zu vermeiden.
Man muss sich über seine Ziele im Klaren sein. Will man einen möglichst naturgetreuen Biotopausschnitt kreieren? Oder doch lieber die Kreativität im Aquascape spielen lassen? Was erwartet man sich?
Ich möchte aber auch anmerken, dass es nicht sinnvoll ist, sich bei der Planung zu sehr zu verkrampfen und sich selbst Druck zu machen. Die Aquaristik ist ein Hobby, das Freude machen soll, man kann hier auch einmal alles ruhen lassen und die Planung erst in einem günstigen Moment wieder aufnehmen. Natürlich darf man, wenn schon alles steht, die Tiere nicht vernachlässigen, doch wir widmen uns hier ja der Situation vor der Aufstellung des Beckens.
Geduld ist eine vielgelobte Tugend der Aquarianer.

Nun habe ich einen Überblick über einige wenige Formen von Aquarientypen, Aquarianern und möglichen Erwartungen gegeben. Die Vielfalt ist, wie gesagt, groß. Dies war noch längst nicht alles.

Wenn es also ein so ein so variables Hobby ist,fühlen sich die Aquarianer verschiedener Sparten dann denn noch irgendwie verbunden? Oder betreibt man es lieber gleich „im stillen Kämmerlein“?
Die Antwort ist leicht ersichtlich. Aquarianer weisen verschiedene Kennmerkmale auf, die sie alle gemein haben. Beispiele wären Naturverbundenheit und gelegentliche seltsame Äußerungen in einer aus Laiensicht rätselhaften, kauderwelschartigen Sprache. In dieser diskutieren sie untereinander gerne überall und lautstark. Durch ihr intensives Hobby muss man zunächst etwas über die Kiementräger lernen, bevor man in den Verbund ihrer Halter stößt. Dann aber wird man oft intensive Kontakte schließen können. Reichliche Möglichkeiten hierzu findet man in den zahlreichen Internetcommunities und bei Vereinen. Der Austausch mit Gleichgesinnten vertieft das Hobby, ob sich nun die Vorlieben stark unterscheiden oder man seinen „Seelenverwandten“ findet.
Zum Wohle der Tiere hilft jeder jedem. Sicherlich wird es auch einmal Streit geben, doch wie mit den Fischen legen auch hier manche Aquarianer viel Geduld an den Tag.
Unter dem Dach der „Aquaristik“ versammeln sich Menschen mit verschiedenem Geschmack, aber sie alle vereinen in sich eines...die Liebe zum Fisch!:fisch:

Gruß von Mopani!

Hier könnt Ihr Eure Meinung zu einem derartigen Thema schreiben, meine Meinung zusammengefasst und die von anderen lesen:[link]

Bildquelle: Mopani [link]

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