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Fische | 12.10.10, 20:47

Psychologie bei Fischen

Wenn wir Aquarianer in unser Aquarium schauen geht es uns in erster Linie darum, dass es den Fischen gut geht. Sie sollen wachsen und munter durch das Wasser schwimmen. Doch Fische haben neben ihren oft sehr schönen Farben oder Formen mehr zu bieten. Denn es laufen selbst bei Fischen sogenannte Lernprozesse ab. Neue Verhaltensmuster werden erlernt, verlernt oder verändert. Vor einigen Jahren laß ich in einer Fachzeitschrift über einen Diskus, der sich an einem Stein verletzte und jeden Tag vom "Pfleger" aus dem Wasser genommen werden musste, um die Wunde zu versorgen. Anfangs schwamm der Diskus wild durchs Becken um dem Kescher zu entkommen, doch nach einiger Zeit merkte er wohl, dass ihn der Pfleger nicht fressen will, im Gegenteil, er merkte, dass es ihm nach der täglichen Pflege besser ging und ließ sich deshalb ohne Murren einfangen und behandeln.
Deshalb soll dieser Artikel das "Lernen bei Fischen" ein wenig unter die Lupe nehmen...

Ein Artikel von good_tobi.

Es gibt verschiedenste Arten, zu lernen.
("Unter Lernen verstehen wir alle nicht direkt zu beobachtenden Vorgänge in einem Organismus, vor allem in seinem zentralen Nervensystem (Gehirn), die durch Erfahrung bedingt sind und eine relativ dauerhafte Veränderung bzw. Erweiterung des Verhaltensrepertoires zur Folge haben." lt. Tremel)

Doch eine der wichtigsten Arten des Lernens, mit der sich dieser Artikel auch befassen wird ist das "klassische Konditionieren" (Lernmethode des "Behaviorismus" ) nach Pawlow. Das Klassiche Konditionieren stellt eine Lerntheorie dar, die davon ausgeht, dass das Verhalten unter der Kontrolle vorausgehender Reize steht.

Nun klingt es bisher recht verwirrend und praxis-fremd. Doch jeder Aquarianer kennt ein Bespiel für diese Theorie. Man stellt sich vor das Aquarium, holt die Dose mit dem Fischfutter hervor und schon bevor man etwas in das Aquarium geworfen hat schwimmen alle Fische zur Wasseroberfäche und warten gierig auf das Futter. Dieses Verhalten, nach Futter zu suchen, bzw zur Wasseroberfäche zu schwimmen ist dem Zierfisch natürlich nicht angeboren. Diese Verhaltensweise wurde durch das "Klassiche Konditionieren" erlernt.

Doch nun alles "step by step"

Pawlow beschrieb Grundlegende Begriffe, um diese Theorie zu stützen:

Unkonditionierter Stimulus (=UCS): ein Reiz, der Signalfunktion besitzt und ohne vorhergehendes Lernen zwangsläuftig eine bestimmtre Reaktion auslöst.

Ein Beispiel für so einen Reiz könnte das Riechen von Futter im Wasser sein.

Unkonditionierte Reaktion (=UCR): ist eine angeborene Verhaltensweise, welche durch einen Signalreiz ausgelöst wird.

Beipiel: Die Fische schnappen nach Futter, sobald ein Signalreiz (Futtergeruch) ausgelöst wurde.

Neutraler Stimulus (=NS) Ein Reiz, der für den Organismus bis dato keine Wertigkeit besitzt.

Bespiel: Ein Fisch, der zum ersten Mal eine Fischfutterdose sieht wird sich wenig darum kümmern, sie erscheint ihm belanglos.

Konditionierter Stimulus (=CS): ist ein Reiz, der aufgrund eines vorausgegangenen Lernprozesses eine bestimmte Reaktion bedingt.

Bespiel: Sobald ein Fisch daran gewohnt ist, aus einer Dose gefüttert zu werden wird diese Dose zu einem Reiz (,der eine Reaktion auslöst).

Konditionierte Reaktion (=CR): eine gelernte Verhaltensweise, die durch einen gelernten Reiz ausgelöst wird.

Beispiel: Ist der Fisch an die Dose gewohnt, zeigt er als ankonditioniete Verhaltensweise das "nach Futter schnappen"...


Natürlich lernen weder wir Menschen, noch Fische alles beim ersten mal. Wie jeder weiß brauchen Fische eine gewisse Zeit, um etwas zu assoziieren.
Um dies zu erklären benutzt Pawlow den Begriff der "Kontiguität", Konditionierung erfolgt, wenn NS und UCS zeitlich und räumlich mehrmals zusammen auftreten.

Beispiel: Wenn ein Fisch die Futterdose sieht gibt es kurz darauf (zeitlich nah) im Aquarium (räumlich nah) etwas zu Fressen. Wenn man allerdings erst die Futterdose auf die Abdeckung stellt, und eine Stunde danach erst das Futter ins Wasser gibt wird sich der Fisch nicht mehr an die Futterdose erinnern können.

Doch wie es beim Menschen im Leben so ist ist es bei den Fischen im Grunde genommen auch, man vergisst!
Vergessen geschieht durch Extinktion: Wenn der konditionierte Reiz längere Zeit nicht mehr mit dem UCS gekoppelt wird schwächt sich der CR langsam ab.

Ausnahmen: Schockerlebnisse und Traumata. Doch diese sind anhand der Futterdose nicht zu beschreiben ;-)


Nun stellt sich noch die Frage, warum der Fisch sowohl bei der roten Futterdose, als auch bei der gelben Futterdose an die Wasseroberfläche kommt.

Dies wird durch Reizgeneralisierung erklärt:
Alle dem bedingten Reiz ähnliche Reize können die gleiche bedingte Reaktion hervorrufen, wenn auch in abgeschwächter Form.


Besonderheiten:

1. Eigendynamik der Angst:
Ein Organismus ist bestrebt, Angstzustände zu meiden, wodurch auch keine Erfahrungen gemacht werden kann, dass das Angst auslösende Objekt de facto keine Gefahr mehr darstellt.

Bespiel: Wildfänge wie z.B. ein Hexenwels lebt auf dem Boden und flüchtet jedes mal, wenn er den Schatten einer Futterdose auf dem Bodengrund sieht in sein Versteck. Dies liegt daran, dass er in seiner Heimat vor plötzlich auftauchenden Schatten fliehen musste, da es ja bedeuten könnte, dass ein Fressfeind (z.B. Vogel) auftaucht. Im Aquarium verwechselt er also den Schatten der Futterdose mit dem eines Vogels und flieht aus Angst. Dadurch wird er nicht lernen, dass die Futterdose Gutes bedeutet.

2. Inkompabilität zweier Zustände:
Es können im Organismus nicht gleichzeitig zwei Zustände vorherrschen.
Steht der Fisch also immer unter Stress wird er nicht die Neugierde aufbringen können, etwas zu lernen.


Um die Sache nun verständlicher zu machen noch ein Beispiel:

Sobald der Goldfisch Susanne im Aquarium hört, wie sich der Futterautomat dreht schnappt sie neuerdings sofort gierig nach dem reinfallenden Flockenfutter.
Auch hier gilt: Erst war das laute Drehen des Automaten ein NS, Susanne hat keine Reaktion gezeigt. Kurz darauf riecht sie die Flocken (UCS) und schnappt (UCR) nach Futter. Nach einer Woche hat Susanne (unbewusst) gelernt, dass der laute Automat und das Futter, das räumlich und zeitlich nah nach dem Geräusch ins Wasser fällt zusammengehört und wieder schnappt sie nach Futter. Ist der Futterautomat leer wird sie weiterhin nach dem Geräusch nach Futter schnappen, da der anfängliche NS (Geräusch) zum CS wurde.
Wird der Futterautomat nicht mehr gefüllt wird sie ihre Verhaltensweise auch wieder langsam aber sicher verlieren.


NS ---------> Keine Reaktion
(Automat)

US ------------------> UR
(Futtergeruch) (Schnappen nach Futter)

NS + US -------------> UR
(Automat) (Futtergeruch) (Schnappen nach Futter)


(Kontiguität...... dabei wird NS zu CS)


CS ----------> CR
(Automat) (Schnappen nach Futter)


Das Klassische Konditionieren kann natürlich nicht nur mit Futter angewandt werden. So wird den Fischen gelernt, sich beim Wasserwechsel zu verstecken. Sobald sie z.B. einen Eimer sehen ziehen sie sich von "automatisch" zurück, da sie wissen, dass der Wasserspiegel sinken wird...

An dieser Stelle werden sich die meisten sicherlich fragen: "Welche Nachricht soll mir der Text überbringen?!"
Nun: Manche Fischhalter sind der Meinung, dass Fische schöne Dinge sind, die man in ein Glas stecken kann, da sie nur ein "3-Sekunden-Gedächtnis" besitzen. Doch dies ist Falsch. Fische lernen genauso wie wir Menschen und können demzufolge auch denken. Man sollte auch nicht nur darauf achten, dass die Fische in einer optimalen Wasserqualität schwimmen. Man sollte auch darauf achten, dass es den Fischen "psychologisch" gut geht. (Beispiel: Schwarmfische nie einzeln halten!)

Fische, die ein gestörtes Verhaltensmuster zeigen könnte man (theoretisch) übrigens auch durch das Klassische Konditionieren "behandeln". Dies würde über "Shifting" oder über die "Systematische Desensibilisierung" ablaufen. Es gibt auch noch andere Methoden zu lernen, wie zum Beispiel das "Operante Konditionieren" oder durch "trial and error" (Lernen durch Versuch und Irrtum).

Durchschnittliche Bewertung: 10.0 von 10 Punkten - 2 Stimmen

Kommentare

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Kommentar

» Gepostet von good_tobi, 31.10.10, 13:29

Hallo Wasserfisch,

die Kritik von deiner Seite ist weder wissenschaftlich belegt, noch ist sie berechtigt.
Teilweiße widersprichst du dir sogar selbst, da du erst die Konditionierung auf die Futterdose als nichtig erklärst, kurz darauf allerdings selbst eine Konditionierung auf das Geräusch der Futterklappe beschreibst.

1. Folgendes:

NS -----------> keine Reaktion
(Futterklappe)

US ---------------> UCR
(Futtergeruch) (Schnappen nach Futter)

NS + US ---------------> UCR
(Futterklappe) (Futtergeruch) (Schnappen nach Futter)

(Kontiguiät)

CS --------------------> CR
(Futterklappe) (Schnappen nach Futter)

Es ist doch logisch, dass Neutrale Stimuli, die mehr Erfolg versprechen eher zu Konditionierte Stimuli werden. Das Geräusch der Futterklappe bedeutet unweigerlich Futter. Das Vorbeigehen bzw das Zeigen der Futterdose bedeutet allerdings und selten Futter: "Ich wohne nicht sehr weitläufig- vorsichtig ausgedrückt."

"Andererseits könnte man aber bei den Fischen darauf hinweisen, dass diese genaugenommen nicht nur dann aufgeregt zur Oberfläche schwimmen, wenn sie eine Futterdose sehen, sondern immer wenn ich vor das Becken trete- egal, was ich in der Hand habe."


2. Hier ist "Konditionierung höherer Ordnung" (genaugenommen 2. Ordnung) am Werk:
Nimmt ein CS die Funktion des UCS ein, so spricht man von einer Konditionierung höherer Ordnung. Konditionierungen höherer Ordnung basieren immer auf Konditionierungen erster Ordnung.


NS -------> keine spezifische Reaktion
(Vorbeigehen am Aquarium)

CS 1 ---------> CR 1
(Futterdose) (Schnappen nach Futter)

Mehrfache Koppelung von NS + CS 1 --------> UCR
(Vorbeigehen) (Futterdose) (Schnappen)

Nach mehrmaligen Wiederholungen wird der neutrale Reiz (Vorbeigehen) ein bedingter Reiz (CS 2)

CS 2 ----------> CR 2
(Vorbeigehen) (Schnappen)


"…nicht nur dann aufgeregt zur Oberfläche schwimmen, wenn sie eine Futterdose sehen, sondern immer wenn ich vor das Becken trete- egal, was ich in der Hand habe."
Durch die Konditionierung 2. Ordnung reagieren die Fische nicht nur auf die Futterdose, sondern auch auf das Vorbeigehen mit an die Oberfläche Schwimmen.

" Halt, Moment […] sie reagieren auf meine Anwesenheit, jedoch egal ob mit oder ohne Futterdose. (Erklärt durch Konditionierung 2. Ranges, siehe 2.) Ãœbrigens haben sie auch reagiert auf ein Handtuch, welches ich mittels Stock vor das AQ gehalten habe.... (Erklärbar durch Reizgeneralisierung und Neugierde der Fische)
Tatsächlich zur Oberfläche schwammen sie erst, als ich die Futterluke aufschob- allerdings mit einem Stock aus einiger Entfernung. Sie reagieren also auf das Geräusch der Luke und niicht auf mich oder die Futterdose. (Normale Konditionierung, siehe 1.)"


….auf "nicht jede Beobachtung oder Überlegung ist unbeeinflusst vom eigenen (Wunsch)Denken" gehe ich nicht einmal ein. Dafür ist mir die Zeit am Wochenende zu schade.


"Allein schon die Tatsache, dass Fische Augen haben lässt bereits vermuten, dass sie sie auch einsetzen werden. Sei es für Futtersuche oder für das Umschwimmen von Hindernissen. Auch hierzu ist ja eine gewisse Denkfähigkeit erforderlich."
Hier beschreibst du "Wahrnehmung" (Wahrnehmung ist einzuteilen in das Empfinden (im Sinne der Umwandlung von physikalischen Energien aus der Umwelt), das Organisieren (im Sinne der inneren Repräsentation eines Objekts) und das Identifizieren (Im Sinne eines Wiedererkennens).) und Kognition (Der Begriff Kognition umfasst die Prozesse des Denkens, des Wahrnehmens, Erinnerns, Schlussfolgerns und die Vorstellung von unserem Gedächtnis.), nicht jedoch Lernen!

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» Gepostet von Wasserfisch, 27.10.10, 23:06

Hallo Tobias,
danke für's Schreiben des Artikels.

Ich bin jedoch der Ansicht, dass es durchaus fraglich ist, wieviel Denkfähigkeit, Intelligenz und/oder Leidensfähigkeit etc. aus so manchen Verhaltensweisen von Tieren abzuleiten sind, die auf den ersten Blick bei uns Menschen Erstaunen hervorrufen mögen.
Allein schon die Tatsache, dass Fische Augen haben lässt bereits vermuten, dass sie sie auch einsetzen werden. Sei es für Futtersuche oder für das Umschwimmen von Hindernissen. Auch hierzu ist ja eine gewisse Denkfähigkeit erforderlich.
Kleinste Mücken finden uns, um unser Blut anzuzapfen. Natürlich könnte man das als Instinkt abtun. Andererseits könnte man aber bei den Fischen darauf hinweisen, dass diese genaugenommen nicht nur dann aufgeregt zur Oberfläche schwimmen, wenn sie eine Futterdose sehen, sondern immer wenn ich vor das Becken trete- egal, was ich in der Hand habe.
Halt, Moment, habe es eben ausprobiert:
sie schwimmen nicht zur Oberfläche aber sie reagieren auf meine Anwesenheit, jedoch egal ob mit oder ohne Futterdose. Übrigens haben sie auch reagiert auf ein Handtuch, welches ich mittels Stock vor das AQ gehalten habe....
Tatsächlich zur Oberfläche schwammen sie erst, als ich die Futterluke aufschob- allerdings mit einem Stock aus einiger Entfernung. Sie reagieren also auf das Geräusch der Luke und niicht auf mich oder die Futterdose.


Hmmmm. Was will ich damit sagen?
Vielleicht einfach nur: nicht jede Beobachtung oder Ãœberlegung ist unbeeinflusst vom eigenen (Wunsch)Denken.

Obwohl ich gestehen muß: die Fische sehen mich oft genug vor dem AQ, ohne gefüttert zu werden (ich wohne nicht sehr weitläufig- vorsichtig ausgedrückt); und: manchmal habe ich die Futterdose in der Hand und es werden nicht die Fische, sondern die Schnecken gefüttert.

Also ist es gar nicht blöd, auf das Geräusch der Luke zu reagieren, denn dann kommt (meistens) wirklich Futter.

.....vielleicht sollte ich doch mal Zeichensprache ausprobieren? 8)

Allmählich zweifel ich, ob ich einen wirklichen Sinn in meinem Geschreibe entdecken kann- ich bin jetzt verwirrter, als vorher :-D

Also, jetzt gehe ich lieber schlafen und denke nochmal darüber nach.
Gute Nacht ;-)

_________________
Gruß, Rich


Kommentar

» Gepostet von Pescados, 17.10.10, 18:25

Hallo Tobias,

vielen Dank für Deine Rückantwort. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert :)

Viele Grüße


Kommentar

» Gepostet von Segelkärpfling, 15.10.10, 15:42

Hi,

gefällt mir gut der Artikel, gibt ne volle Bewertung. :thumb:
Es scheint aber auch etliche Fische zu geben, die nie lernen und andere, die gelerntes fast gar nicht mehr vergessen. Ob das dann mit der Intelligent zusammenhängt ist fraglich, ich glaube eher nicht.
Garnelen scheinen auch zu solchen Lerneffekten fähig zu sein, wenn ich meine so ansehe.


Kommentar

» Gepostet von good_tobi, 15.10.10, 15:16

hey Mopani =)

das finde ich schön, dass dir mein Artikel gefällt =)

Meintest du den Versuch mit der Futterdose?^^


Ja, meine Fische haben das gelernt, aber nicht absichtlich. Das hat sich im Laufe der Zeit eben so eingeschlichen ;)

MFG Tobias

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» Gepostet von Mopani, 15.10.10, 12:55

Sehr schön wissenschaftlich, aber doch verständlich. :P

Aber das ist nicht Dein Selbstversuch, oder?
vg


Kommentar

» Gepostet von good_tobi, 14.10.10, 17:04

hallo Pescados,

du hast Recht, dass der Urinstinkt bei Tieren erhalten bleiben muss.

Der Grund, warum deine Fische zum Beipsiel beim Teilwasserwechsel zutraulich sind und deine Armhaare "anfressen" liegt daran, dass du sie mit der Hand fütterst.

Anfangs war die Hand im Wasser eher ein Neutraler Stimulus (NS), zwar war die Hand den Fischen nicht geheuer, aber im Grunde genommen hat sie nichts bedeutet. Dadurch, dass du mit der Hand fütterst wird im laufe der Zeit die Hand zum Conditionierten Reiz.
Die bedeutet konkret: "Ich seh die Hand am/im Wasser, also gibts Fressen!"
Wenn du nun eben im Wasser die Pflanzen schneidest nehmen sie wieder deine Hand im Wasser war und schwupps verlangen sie nach Fressen und verwechseln sogar deine Haare mit Fressen.

Es ist praktisch unmöglich, wenn du weiterhin mit der Hand fütterst, deinen Fischen anzutrainieren, dass sie vor der Hand Angst haben sollen... Du könntest evtl versuchen, mit einer langen Pinzette zu füttern. Im laufe der Zeit werden die Fische durch Extinktion vergessen, dass die Hand Futter bedeutet. Die Hand wird wieder zum Neutralen Stimulus.

Doch Achtung: Verlerntes wird schnell wieder erlernt.
Beipiel: Wenn du einen Monat mit Pinzette fütterst werden die Fische die Verbindung zwischen Futter und Hand vergessen. Wenn du allerdings wieder mit dem füttern aus der Hand anfängst werden sie sich schnell wieder daran gewöhnen.

Ich hoffe ich habe damit deine Fragen beantwortet =)

MFG Tobias

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» Gepostet von Pescados, 14.10.10, 12:37

Hallo Tobias,

Dein Bericht gefällt mir prima. Ich habe dazu eine Frage die Du mir hoffentlich beantworten kannst.


Ich bin kein Freund der klassischen Konditionierung bei Fischen. Viel schöner ist es doch, wenn der Urinstikt / Trieb der Fische erhalten bleibe.
z.B. - ein ungewollter Stoß gegen das Aquarium - Fische schwimmen davon.

Selbst beim TWW knabbern sie meine Armhaare an - sie zeigen absolut keine Scheu, schwimmen mir beim drimmen der Wasserpflanzen in die Handfläche.

Wie kann ich bei meinen Fischen ein NS anlernen, obwohl man fast täglich füttern muss? (ich füttere mit der Hand).

So freue ich mich auf Deine Rückantwort

Viele Grüße



Kommentar

» Gepostet von good_tobi, 12.10.10, 20:48

Bei Fragen und Anregungen stehe ich gern zur Verfügung.


MFG Tobias

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