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Aquarieneinrichtung | 14.02.10, 18:32

Mangrovenwurzeln - Weiche Hartholzdekoration für Vivarien

Nach Mopani- und Moorkienholz setzt sich die Reihe nun mit Mangrove fort. Wurzeln fehlen in fast keinem Aquarium. Sie sind ein herrlicher Blickfang. Doch woher kommt es? Wie verwende ich es am besten? Wo sind Vor- und Nachteile? Im Folgenden werde ich als Wurzelfreund Wissenswertes über Mangrovenholzdekor für das Aquarium anführen. Viel Spaß beim Lesen!

Ein Artikel von Mopani.

Mangrovenwurzeln - Weiche Hartholzdekoration für Vivarien
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Mangroven in einem sehr großen Aquarium - der freien Wildbahn

Ein Fischfreund, der für seinen Antennenwels eine Wurzel kauft, tut dies meist in einem Zoohandel. Hier kostet eines der häufig mit Fantasienamen wie „Traumwurzel“ deklarierten Stücke ab beispielsweise 5 Euro. Die Größe L (30-60 cm) entzieht dem Geldbeutel etwa 20 Euro, XL mit einer Länge von 70-80 cm bekommt man für 50 Euro. Bis zu 180 cm große Wurzeln sind im Angebot. Man erkennt Mangrovenholz an seiner rotbraunen Farbe und seinen teilweise recht bizarren Formen. Die gelegentlich sichtbaren Spuren von Kettensägen fallen im Becken meist nicht auf. Im Normalfall wird die Mangrove sand- oder kugelgestrahlt, was diese Naturprodukte reinigt und die Oberfläche verdichtet. Bemerkbar macht sich dies durch einen leichten Glanz. Obwohl zu den Harthölzern zählend, sind Mangrovenwurzeln eher weich anzufassen.
Nun wird man über das als Mangrove identifizierte Wurzelstück vielleicht mehr wissen wollen: Näheres zur Herkunft.

Wie der Name bereits belegt, handelt es sich um Wurzelstücke von Mangrovenbäumen.Dem Naturfreund schwebt hier sofort die Kanufahrt durchs Gehölz ein, Aquarianer denken an Schlammspringer und Krabben. Auch eine Affenart schwimmt und klettert ind diesem Habitat. Mangrovenwälder bilden einen regelrechten Gürtel an Küsten in den Tropen. Sie besiedeln Bereiche, wo es Pflanzen sonst schwer haben: im Brackwasser.

Dies bezeichnet den Übergang eines Flusses (Süßwasser) ins Meer (Salzwasser). Wenn beide Typen sich vermischen und die Gezeiten für ständig wechselnde Lebensumstände sorgen, überleben viele besondere Lebensformen durch ihre starke Anpassung. Mangrovenbäume etwa besitzen spezielle Poren, mit denen sie über die Blätter aus dem Wasser aufgenommenes Salz ausscheiden. Den wechselnden Wasserständen bei Ebbe und Flut wird mit Stelzwurzeln begegnet. Da der Schlamm sauerstoffarm ist, gibt es zu dessen Aufnahme ebenfalls spezielle Poren.

Leider werden Mangrovenwälder immer weiter gerodet.Ein kleiner Teil der so gewonnenen Wurzeln wird wohl auch für die Aquaristik verwendet. Meist kommt unsere Dekoration aus Südostasien. Hier wird ein geringer Teil des normalerweise verbrannten Holzes exportiert, wenn Mangrovenhaine gerodet werden, etwa um dort Aquakulturen zu errichten oder Holz zu gewinnen.Dies ist eine Schädigung auf ganzer Linie:

- Die Mangroven sind für viele Jungfische von Meeresgetier der erste Aufenthaltsort. Ohne sie müssten wir etwas von der beeindruckenden Vielfalt des Meeres einbüßen.
- Bei Tsunamis, Flutwellen oder Dergleichem bieten die verwurzelten Mangroven stabilen Küstenschutz und können lebensrettend wirken. Andererorts werden an bereits gerodeten Stellen Bambuszäune errichtet, was einen Effekt gleich Null hat.
- Im Brackwasser leben unglaublich interessante Lebensformen, etwa auch aquaristisch interessante Tiere wie Schützenfische. Mehr dazu:[link]

Teilweise gibt es inzwischen Wiederaufforstungprojekte.

Die verwachsenen und schönen Stücke bieten für das Aquarium viele Vorteile:
Das Wasser im Becken wird eher geringfügig in Farbe und Säuregrad verändert, was ein breites Spektrum an Fischarten mit diesem Holz verträglich macht. Je nach Händler scheint man aber auch ansäuerndes Material erhalten zu können. Die so eingebrachten Huminstoffe sind für Weichwasserfische gut, denn sie hemmen Keime und Algen. Wem die leichte Färbung nicht gefällt, sollte es mit Wässern versuchen.

Am wichtigsten ist der Punkt, dass das Holz zum Thema „Artgerechtigkeit“ beiträgt. Viele unserer schuppigen Pfleglinge finden Schutz und Verstecke unter einer Mangrovenwurzel. Auch Brutplätze und Ruhesitz sind hier gegeben. Zudem benötigen Saugwelse solches Holz. Sie raspeln Aufwuchs und das Material selbst ab. Von der so gewonnenen Zellulose profitieren Bakterien in ihrem Darm.
Für die Menschen zählt bei der Auswahl die Ästhetik. Eine hübsche Wurzel, eventuell begrünt mit einigen Aufsitzerpflanzen, ist ein idealer Blickfang. In einem Regenwaldbachaquarium beispielsweise dürfen zahlreiche imposante Wurzeln nicht fehlen. Mangrovenwurzeln gehen übrigens gleich unter, anstatt immer wieder aufzutreiben.

Häufig wird empfohlen, die Stücke zunächst in einem Eimer zu wässern. Täglich sollte man dann das Wasser wechseln. Andere Aquarianer töten Keime durch Überbrühen ab. Es reicht jedoch auch, die Wurzel mit etwas Wassser abzubürsten.
Insgesamt ist es also am schwierigsten, die perfekt passende Wurzel zu finden. Man kann aber auch mit Kabelbindern aus mehreren kleinen eine große Wurzel basteln. Bei Überlänge setzt man die Säge an.

Zusamenfassend kann man also sagen, dass Mangrovenwurzeln durch ihre tollen Formen zu den Schätzen unter den Dekorationsmaterialien für das Aquarium oder Terrarium zählen.Bedenklich ist nur die Zerstörung der wertvollen Biotope, was man aber nur verhindern kann, indem man die Zerstörer der Mangrovenwälder wie Shrimpsfarmen oder die Holzindustrie nicht durch den Kauf ihrer Produkte unterstützt. Auf das Holz zu verzichten, bringt nicht unbedingt etwas, da es ohnehin lediglich ein Abfallprodukt ist. Viel Spaß beim Einrichten wünscht Mopani!

Ein Bild von meinen Wurzeln im Einsatz soll folgen.

Bildquelle:

Das Bild basiert auf einem Bild aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist der Urheber des Bildes verfügbar. Direktlink zum Bild in der Wikipedia: [link]

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Kommentare

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Kommentar

» Gepostet von Mopani, 04.10.10, 16:40

SCHÃœTZT DIE MANGROVEN-ESST WENIGER SHRIMPS!!!
Danke.vg


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