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Pflanzen | 24.09.09, 23:16

Pflanzen düngen - wirklich nötig?

Ob die Pflanzen Dünger brauchen oder nicht ist ein umstrittenes Thema in der Aquaristik.
In diesem Artikel möchte ich nicht darauf eingehen, was für Düngemittel es gibt, auch nicht welche Art von Düngen die Beste ist. Hier werde ich mal einen kleinen Einblick gewähren, ob und wann eine Düngung Sinn macht und wann nicht.

Ein Artikel von vEnOm#.

Mit dem Düngen verhält es sich ähnlich wie mit dem (Teil-)Wasserwechsel, man muss einige Faktoren beachten:

- Nährstoffgehalt
- Art und Anzahl der Pflanzen
- Besatzdichte
- Lichtzufuhr
- Temperatur
- Wasserwechsel und Ausgangswerte des Wassers
- Futter

Nährstoffgehalt
Am wichtigsten ist der Nährstoffgehalt (Nitrit, Nitrat, Phosphat, CO², Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium, Ammonium) in seinem Wasser. Ist dieser hoch, macht es wenig Sinn zu düngen und das Wasser mit noch mehr Spurenelementen zu belasten, ist dieser niedrig, könnte es durchaus Sinn ergeben, ein Düngemittel zu verwenden.

Art und Anzahl der Pflanzen
Es gibt Pflanzen die schnell wachsen und viele Nährstoffe aufnehmen und Pflanzen die langsam Wachsen und weniger Nährstoffe aufnehmen.
Hat man zum Beispiel ein Becken das mit vielen schnellwachsenden Pflanzen ausgestattet ist, muss man entsprechend dafür sorgen das immer wieder genügend neue Nährstoffe ins Becken gelangen. Bei langsamwachsenden Pflanzen hingegen sollte man darauf achten, dass nicht zu viele Nährstoffe ins Wasser gelangen, da diese nicht aufgenommen werden können, somit kommt es zu einem großen Phosphat- und Nitratgehalt im Becken, was den Algen zu Gute kommt und schädlich für den Besatz ist.
Ein optimales Verhältnis zwischen schnellwachsenden und langsamwachsenden Pflanzen gibt es nicht, der eine nimmt Nährstoffe einfach nur langsam auf, der andere widerrum schnell.

Besatzdichte
Der Besatz spielt hier eine große Rolle. Duch die Ausscheidungen der Fische gelangen viele Nährstoffe ins Aquarium. Hat man also eine hohe Besatzdichte, gelangen viele Nährstoffe ins Becken, jedoch sollte man dann auch darauf achten, das genügend Pflanzen vorhanden sind, die diese Nährstoffe auch aufnehmen. Hat man einen geringen Besatz, möchte aber trotzdem viele Pflanzen in seinem Becken haben, muss man anderweitig Nährstoffe ins Aquarium bringen. Hat man einen hohen Besatz, aber wenige Pflanzen, muss man die Nährstoffe anderweitig 'entfernen'.

Lichtzufuhr
Die beste Düngung bringt nichts wenn die Pflanzen nicht genügend Licht zum durchführen der Photosynthese bekommen. Also sollte man darauf achten das seine Pflanzen genügend Licht abbekommen und die Leuchten, wenn sie an Leistung verlieren, ausgetauscht werden. Hilfreich sollten auch jene Leuchten sein, die besonders für Pflanzen in der Aquaristik geeignet sind.

Temperatur
Eigentlich logisch, sollte aber trotzdem erwähnt werden, ist die Temperatur.
Eine Pflanze die in heimischen Wässern bei 15°C untergebacht ist, wird es nicht lange in einem Becken mit durchschnittlich 25°C aushalten. Hier sollte man sich ein wenig über Pflanzen informieren, die man sich anschaffen will.

Wasserwechsel und Ausgangswerte des Wassers
Der Wasserwechsel spielt auch hier eine Rolle. Durch einen Wasserwechsel werden dem Aquarium Nährstoffe entzogen, aber auch neue hinzugegeben, jedoch kommt es hier auf die Menge an, die genommen und gegeben wird. 'Klaut' man jetzt z.B. einem Aquarium durch den Wasserwechsel Nährstoffe und gibt frisches Wasser hinzu, das nur wenige Nährstoffe für die Pflanzen enthält, ist das natürlich weniger gut (außer man möchte dem Becken Nährstoffe entziehen, z.B. durch starken Algenwuchs).
Man sollte also darauf achten, das man bei einem (Teil-)Wasserwechsel nicht zu viele Nährstoffe entzieht und ein gutes Verhätnis zwischen Aquariumwasser und Frischwasser schafft. Besonders darauf achten sollten Aquarianer, die viel mit Osmoseanlagen arbeiten.

Futter
Auch das Futter spielt eine kleine Rolle. Füttert man einseitig, z.B. nur mit Flockenfutter, werden dem Wasser immer nur die gleiche Art an Nährstoffen zugeführt, füttert man hingegen mit viele verschiedenen Futtersorten (Flocken, Frostfutter, Granulat, etc.) gelangen auch viele verschiedene Nährstoffe ins Wasser.

Fazit: Was man leicht umsetzen kann ist die Lichtzufuhr und Temperatur. Bei den anderen Sachen muss man sich ein Bild von seinem Aquarium machen.
Hat man wenig Fische und viele und/oder schnellwachsende Pflanzen, könnte ein Dünger durchaus Sinn machen. Hat man viele Fische und wenige Pflanzen, würde man durch das zusätzliche düngen nur noch mehr Nährwerte ins Aquarium bringen, die nicht aufgenommen werden können.
Am besten ein wenig rumprobieren, informieren was man für Pflanzenarten hat, schauen ob die Pflanzen 'normal' wachsen und ihre natürliche Farben haben, Nitrat- und Phosphatwerte, sowie Eisen- und CO²-Gehalt in Erfahrung bringen.

Am allerbesten wäre natürlich, was sich natürlich auch als schwerstes herausstellt, wenn man dem Wasser die Nährstoffe hinzufügt, die zuwenig vorhanden sind und die Nährstoffe herausfiltert, die zuviel vorhanden sind.

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Kommentare

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Kommentar

» Gepostet von Wasserfisch, 11.10.10, 00:13

Hi,
zu der Aussage:
"Eine Pflanze die in heimischen Wässern bei 15°C untergebacht ist, wird es nicht lange in einem Becken mit durchschnittlich 25°C aushalten. Hier sollte man sich ein wenig über Pflanzen informieren, die man sich anschaffen will."

Ich habe vorletztes Jahr aus einem See Pflanzen hochgeholt (Schnorchelausrüstung) und diese in einem Eimer recht unbeachtet auf der Fensterbank stehen lassen (nur ab und zu verdunstetes Wasser nachgefüllt). Nach Wochen oder Monaten hatten noch ein paar überlebt. Diese Überlebenden waren gesund grün!
Nach dem Einsetzten ins AQ starben mehr, als die Hälfte, die anderen wuchsen zunächst nicht oder waren sogar rückläufig.
Jetzt wachsen sie inzwischen wie Unkraut, herrlich!! :-)

Ein zweiter Versuch dieser Art mit anderen Pflanzen im letzten Sommer war erfolglos...

_________________
Gruß, Rich


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» Gepostet von Ray, 09.02.10, 15:29

Hier nochmal der Link bezüglich JBL Wassertests (Ammonium, Nitrat, Nitrit, Phosphat, Eisen, GH, KH...)

www.jbl.de

Kategorie Süsswasseraquaristik - Zubehör - Wassertests

Ãœbrigens der optimale Eisengehalt im Aq samt roter Pflanzen liegt bei ca. 0,05 - 0,2 mg/l je nach Anteil der roten Pflanzen im Aq

_________________
unser 540l Gesellschaftsaquarium:
[link]

Neue Fotos online!

Freuen uns über Kritik, Feedback und natürlich Bewertungen!


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» Gepostet von Ray, 09.02.10, 15:25

Wichtig ist auf jeden Fall das Verhältnis: Nährstoffe-Pflanzen-Algen

Schnellwachsende Pflanzen sind den Algen in ihrem Wachstum überlegen - das heisst: Die schnell Biomasse aufbauenden Pflanzen assimilieren Nitrat, Phosphat und weitere Nährstoffe aus dem Wasser und nehmen dadurch den Algen die Grundlage für ihr Wachstum weg. Solange die Pflanzen brav wachsen, tendiert das Aq dazu wenig Algenbewuchs aufzuzeigen.

Förderlich für das Pflanzenwachstum ist auf jeden Fall das CO2, denn bei ausgewogenen Nähstoffverhältnis (Nitrat, Eisen etc.) ist CO2 meist der "Wachstums begrenzende Faktor". Weiters brauchen auch die "guten" Bakterienpopulationen (Nitrosamonas...) CO2 für Ihr Wachstum - die Abbaukette von Proteinen -> Ammonium -> Nitrit -> Nitrat wird also durch CO2 begünstigt. Dadurch wird organischer Abfall schneller in pflanzenverfügbares Nitrat umgewandelt und so den Pflanzen zur Verfügung gestellt.

Schnellwachsende Pflanzen, ein ausgewogenes Nährstoffverhältniss und CO2 Düngung bringen schon sehr viel auf dem Weg zu einem Algenfreien und florierenden Aquariums.

Es empfiehlt sich die Abbaukette der Bakterien im Auge zu behalten, um die das Nährstoffverhältnis im Aq besser verstehen zu können. Aus der Praxis empfehle ich den Einsatz des JBL Testsets für Ammonium, Nitrit und Nitrat - welches jeweils für ca. 50 Testungen ausreicht. Falls ein Aq sich erst in der Einlaufphase befindet, lassen sich so Nitrit und Nitrat-Peak sehr gut nachweisen und der optimale Zeitpunkt für den Erstbesatz bestimmen.


Achtung bei roten Pflanzen: Wer viele rote Pflanzen in seinem Aq hat sollte darauf achten, dass ausreichend Eisen im Wasser vorhanden ist. Das Eisen wird im höheren Ausmaß verbraucht als bei grünen Pflanzen - denn der rote Farbstoff basiert auf einem Eisenmolekül. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit Eisendünger gemacht, welche ohne dem Zusatz von Spurenelementen auskommen. Dadurch wird Überdüngung (und auch eine zu hohe Gesamthärte) durch übermäßig ins Aq eingebrachte Spurenelemente vermieden. Eisen II kann somit punktgenau eingebracht werden (nachmessen empfohlen) und somit das Wachstum der roten Pflanzen angekurbelt werden. Achtung Eisen nicht zu hoch dosieren! (Max. 10mg/l dann wirds toxisch für die Fische..)

Lg

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» Gepostet von frarai, 26.10.09, 10:06

Hallo,
ein recht guter Artikel.
Zum Thema Pflanzenwuchs:
Bei mir ist die Beleuchtung exankt 12 Stunden an, so lang dauert ja auch ein durchschnittlicher Tropentag.
Zusätzlich habe ich eine Bodenheizung installiert und eine CO2-Düngung laufen.
Was jetzt genau den erstaunlichen Pflanzenwuchs bei mir auslöst, ist nicht nachweisbar.
Alle 14 Tage habe ich in etwa ein Volumen von fünf Liter Pflanzen, die ich abgeben bzw. entsorgen muss.
Vom Futter her ist Abwechslung geboten.
Mein Fischbesatz tendiert zur Obergrenze.
Beispiel zum Pflanzewuchs:
Mein Tigerlotus bekommt pro Woche durchschnittlich zwei neue Blätter, die Pflanze ist absolut gesund.
Vielleicht spielen alle Faktoren zusammen die entscheidende Rolle.
Gruß ... frarai


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» Gepostet von vEnOm#, 26.09.09, 10:55

Der CO2-Gehalt steigt nachts, da nicht nur die Fische, sondern auch dann die Pflanzen diesen ausatmen und O2 verbrauchen.



Das stimmt.
Fakt ist, dass das Licht 10-14 Stunden am Tag leuchten sollte. Warum und wieso? Weil es bei den meisten Aquarien so läuft und dort der Pflanzenwuchs gut ist (sofern die anderen Werte alle passen). Wer mehr darüber wissen möchte, kann ja recherchieren gehen :)

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» Gepostet von Segelkärpfling, 25.09.09, 18:51

Wann und wie schnell Pflanzen Photosynthese betreiben, darüber streiten sich leider die Experten. Auch, ob eine Mittagspause schädlich ist oder keine Auswirkung hat.
Zum Nährstoffabbau benötigen Pflanzen aber das CO2 und die Energie aus dem (Sonnen-)Licht. Also ohne Licht verbrauchen photosynthesierende Pflanze keine Nährstoffe und verhungern auf kurz oder lang.
Der CO2-Gehalt steigt nachts, da nicht nur die Fische, sondern auch dann die Pflanzen diesen ausatmen und O2 verbrauchen.


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» Gepostet von vEnOm#, 25.09.09, 16:03

Ich find im Internet leider nicht genügend Quellen, um eine gewisse Bestätigung zu haben, wie lang die Pflanzen zur Durchführung der Photosynthese brauchen.
Die Frage die sich mir gerade stellt, nehmen Pflanzen nur während der Photosynthese Nährstoffe auf? Da über Nacht der CO²-Gehalt in Aquarien wieder steigt, könnte man davon ausgehen, aber CO² ist ja nicht gleich Nitrat, Phosphat, o.Ä.
Weiterhin könnte man vermuten, das schnellwachsende Pflanzen die Photosynthese schnell durchführen als langsamwachsende, weil sie eben mehr Nährstoffe aufnehmen.
Alles nur Spekulation, die Informationen fehlen mir hier!

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» Gepostet von Gelöschter User, 25.09.09, 13:51

finde den Artikel gut, nur fehlt die Beleuchtungsdauer bei den Pflanzen /Photosynthese


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24.04.24 | 06:49 Uhr

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