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Pflanzen | 23.08.09, 23:05

Aquarienpflanzen richtig düngen

Für einen üppigen Pflanzenwuchs muss man bestimmte Faktoren, wie Licht, Wärme, Bodengrund, Wasserwerte oder den CO2-Gehalt beachten. Doch auch die Düngung kann eine große Rolle bei der Versorgung der Pflanzen mit überlebenswichtigen Nährstoffen spielen. In diesem Artikel beschreibe ich die Grundlagen, wie, womit und in welcher Menge die Pflanzen richtig gedüngt werden sollten. Ob überhaupt gedüngt werden soll, muss jeder für sich entscheiden und steht hier außer Debatte. Hat man sich doch für das Düngen entschieden, so geht es hier weiter...

Ein Artikel von WiscMic.

Aquarienpflanzen richtig düngen
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Dünger zum Einmischen in den Bodengrund


Inhalt:

- Arten der Düngung

- Die richtige Dosierung

- Teildüngung

- Zusammfassung




Arten der Düngung

Im Gegensatz zu unseren Zimmer- oder Gartenpflanzen beziehen Wasserpflanzen ihre Nährstoffe nicht nur aus dem Boden. Es gibt verschiedene Methoden der Düngung, denn Wasserpflanzen entziehen zum einen dem Bodengrund Nährstoffe - viele Arten nehmen aber auch Nährstoffe überwiegend über die Blätter, also direkt aus dem Wasser, auf! Diesbezüglich muss die Düngung den Pflanzen angepasst werden. Unterschieden wird demnach in Bodengrund- und Flüssigdüngung. Welche Methode sich für welche Pflanze eignet muss natürlich vor dem Kauf sorgfältig recherchiert werden.

Bodengrunddüngung: Die Wurzeln von Pflanzen haben unterschiedliche Aufgaben. So festigen diese zum Beispiel den Halt der Pflanze und entziehen dem Bodengrund eine Vielzahl von Nährstoffen. In der Natur gelangen Pflanzenreste und andere Abfallstoffe in den Bodengrund. Durch Zersetzung dieser Naturabfälle entstehen neue Nährstoffe, die den Pflanzen wieder zur Verfügung stehen. Ein solcher Kreislauf fehlt jedoch in dieser Form im Aquarium und mit der Zeit fehlen den Pflanzen die Nährstoffe. Zwar gelangen durch Wasserwechsel oder Absterben alter Blätter immer wieder Nährstofe in den Boden und in das Wasser, diese Mengen reichen aber bei einem stark bepflanzten Becken bei weitem nicht aus. Daher muss gedüngt werden.

- Dem Bodengrund wird zusätzlich Dünger hinzugefügt und gut durchgemischt, damit sich dieser gleichmäßig verteilt. Bei einer Neueinrichtung eines Aquariums ist es nicht zwingend erforderlich zusätzlich zu Düngen, da der Bodengrund am Anfang ansich noch viele Nährstoffe bieten kann. Jedoch erweist sich der Dünger mit der Zeit doch als vorteilhaft, da dieser über einen viel längeren Zeitraum die Pflanzen mit den notwendigen Nährstoffen versorgen kann. Viele Herstellen haben sogar bereits angereicherte Erde im Sortiment.

- Da mit der Zeit die Nährstoffversorgung aus dem Bodengrund nachlässt, bei Bedarf nachgedüngt werden. Dazu gibt es von vielen Herstellern Dünger in Form von Tabletten oder kleinen Kugeln, die direkt an der Pflanze in den Grund gedrückt werden. Damit wird die weitere Versorgung mit notwendigen Nährstoffen gewährleistet.

Flüssigdüngung: Viele Wasserpflanzen nehmen die Nährstoffe über die Blätter auf. Für manche Arten (z.B: Echinodorus parviflorus oder Hygrophila polysperma) reicht es sogar aus, diese ausschließlich nur mit Flüssigdünger zu versorgen. Der Flüssigdünger wird einfach in regelmäßigen Abständen dem Wasser hinzugefügt. Hauptbestandteil von Flüssigdüngern ist Eisen, dass die Bildung von Chlorophyll fördert. Chlorophyll verleit den Pflanzen die grüne Farbe und sorgt letztendlich für die Photosynthese. Nebenbei enthalten viele Flüssigdünger noch zusätzliche Nährstoffe wie Zink, Magnesium oder Calcium, die das Wachstum fördern. Mangelt es den Pflanzen an Eisen, wird dies am Anfang dadurch deutlich, dass sich die Blätter geld verfärben oder Löcher bekommen. Werden die Symptome ignoriert führt dies zum Absterben der Blätter und dem Stillstand der Photosynthese.


Die richtige Dosierung

Die Hersteller geben einen festen Wert für die Dosierung der Pflanzen an. So z.B bei einem Flüssigdünger: 5ml auf 20 Liter Wasser pro Woche. Dies sind jedoch nur Werte an denen man sich in etwa orientieren kann. Denn es gibt schnell und langsam wachsende Pflanzen und danach sollte die Dosierung ausgerichtet werden.

- Schnell wachsende Pflanzen verbrauchen natürlich mehr Nährstoffe um schneller wachsen zu können - haben aber auch den Vorteil, dass unerwünschte Stoffe, wie Nitrat besser bzw. schneller abgebaut werden. Dies erhöht das Wohlbefinden der Fische und senkt den Algendwachstum. Deswegen sind diese Pflanzen gerade bei der Neueinrichtung eines Aquariums zu empfehlen.

- Langsam wachsende Pflanzen benötigen nicht so viele Nährstoffe, bauen dafür aber auch weniger von den schädlichen Stoffen ab. Daher sollten solche Pflanzen erst mit der Zeit - in ein gut eingefahrenes Aquarium - eingesetzt werden. Rötliche Pflanzen gehören meist zu den langsam wachsenden.

Bei Überdosierung von Dünger werden nicht alle Nährstoffe direkt von den Pflanzen verbraucht. Davon profitieren die Algen und es kommt zu einem vermehrten Algenwachstum! Auch der vom Hersteller angegebene Wert könnte zu so einer Algenbildung führen, wenn z.B. fast ausschließlich langsam wachsende Pflanzen gepflegt werden. Nun, wie findet man also die richtige Dosierung heraus?

Weniger ist oft mehr: Empfehlenswert ist es bei der ersten Dosierung nicht gleich zu übertreiben sondern nur die Hälfte (wenn nicht sogar weniger) der vom Hersteller angegeben Dosierung zu benutzen! Nach und nach - die Pflanzen und Algen immer im Auge behaltend - kann die Dosierung von Woche zu Woche erhöht werden. Hat man viele schnellwachsende Pflanzen, dann kann die Dosierung über der vom Hersteller empfohlenen Menge liegen.


Teildüngung

Bei einer wöchentlichen Düngung mit Flüssigdünger kann schnell ein Überangob an Nährstoffen entstehen. Die Nährstoffe können nicht sofort von den Pflanzen aufgebraucht werden und dies könnte zu einer Vermehrung von unerwünschten Algen führen. Deswegen ist eine Teildüngung einer wöchentlichen Dosierung vorzuziehen. Die wöchentliche Menge wird dabei durch sieben Tage geteilt und statt wöchentlich nun täglich dem Wasser in kleinen Mengen hinzugefügt.


Zusammenfassung

- Bodengrunddüngung: Fertiggemischter Bodengrund mit Nährstoffbasis oder Sticks zum selbsteinmischen in den Bodengrund
- Nachdosierung: Düngekugeln oder -tabletten zum Eindrücken in die Pflanzenwurzeln
- Flüssigdüngung: Wasserpflanzenflüssigdünger mit Eisen und weiteren Mineralen und Spurenelementen

Vor dem Kauf sollte man sich über die Ansprüche der gewünschten Pflanzen stets sorgfältig informieren und bei der Düngung immer daran denken, dass weniger oft mehr ist! Auch ist darauf zu achten, wie die Pflanzen den Dünger aufnehmen. Über die Blätter, über die Wurzel oder über beides...

Bildquelle: WiscMic

Durchschnittliche Bewertung: 9.5 von 10 Punkten - 2 Stimmen

Kommentare

Hier können Community-Mitglieder Kommentare verfassen.

Kommentar

» Gepostet von pichanmic, 17.04.11, 17:53

echt super der Artikel.und super verständlich für jeden . solche Artikel sind supi


Kommentar

» Gepostet von multikulti, 25.05.10, 22:47

:thumb:
danke für diesen super Artikel

[link]
mein Becken

_________________


Kommentar

» Gepostet von Wiesele, 07.04.10, 16:25

Ich find den Artikel auch super
Ich hab voll Probleme, meine Pflanzen in den Griff zu kriegen, und leider keinen, der mir wirklich Tipps geben kann.
Hoffe dass mir der Artikel hilft, endlich ein schön bepflanztes, gesundes Aquarium zu pflegen =)

DANKE :thumb:


Guter Artikel!

» Gepostet von GuppyFan, 27.12.09, 17:17

Hallöchen!

Von meiner Seite gibt es ein Kompliment an den Schreiber des Artikels. Wirklich sehr ausführlich geschrieben und verständlich formuliert; mir persönlich hat das Lesen des Artikels sehr geholfen, wie ich mir die perfekte Düngung für mein Aquarium erarbeiten und bei den Pflanzen guten Wuchs erzielen kann. Sehr gut!

GlG,
Lisa

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Sometimes I wish that I could freeze the picture and save it from the funny tricks of time.
(ABBA, "Slipping though my Fingers";)


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