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Plagegeister: Krebse und Kleinkrebse
Krebse und Kleinkrebse werden normalerweise oft als Lebendfutter eingesetzt. Jedoch können sie sich auch schnell
zur Plage entwickeln, da sie unter Umständen parasistisch Leben und den Bewohnern des Aquariums schaden.
Hüpferlinge / Cyclops
Unter Hüpferlingen versteht man verschiedene Arten von Ruderfußkrebsen. Unter diesen
Hüpferlingen sind ganz besonders die so genannten Cyclops zu erwähnen, welche ein beliebtes
und gutes Futtermittel darstellen. Sie werden ca. 2 mm groß und sind etwa an den
zwei Eierpaketen zu erkennen, welche die Weibchen tragen, sowie an der ruckartigen bzw.
hüpfenden Fortbewegung. Die Färbung ist weißlich bis gelborange.
Hüpferlinge / Cyclops unter dem Lupenobjektiv (Abbildungsmaßstab 5:1).
Das Bild wurde uns freundlicherweise von natur-im-detail.de zu Verfügung gestellt.
Cyclops etc. tauchen sehr selten im Aquarium auf, vor allem weil sie ein perfektes Futter für
Fische darstellen, welche diese auch gierig fressen und jagen. In Aquarien ohne
Fressfeinde (z.B. Garnelenaquarien) kann es aber zur Vermehrung und Einnistung dieser Tiere
kommen, was aber noch lange nicht zur Plage wird. Ins Aquarium kommen sie durch die Verfütterung
von Lebendfutter, vorallem wenn man sich selbst das Lebendfutter fängt. Bei eingeschweißter
Ware aus dem Zoohandel muss man das nicht befürchten.
Das Problem: Manche Hüpferlinge leben parasitisch, können also den Bewohnern des Aquariums
schaden. Größere Fische tragen meistens keinen Schaden davon, jedoch können vor allem
Jungfische geschädigt werden.
Da Cyclops aber ein nicht zu verachtendes Futtermittel sind, sollte man auf Frostfutter
zurückgreifen, das im Handel erhältlich ist. Zwar bietet Lebendfutter einen Anreiz auf
Jagd bei den Fischen, die Gefahr einer Einschleppung ungewollter Kleinsttierschen ist aber
zu groß.
Ein Text von Blacky
Muschelkrebse
Muschelkrebs. Das Bild basiert auf einer Abbildung in der Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
Muschelkrebse, auch unter dem Namen Ostrakoden (Lat.: Ostracoda) bekannt, sind kleine Krebse,
die eine Länge von 0,5 mm bis zu 3 cm erreichen (die Muschelkrebse im Aquarium
erreichen meistens nur eine geringere Größe). Sie bewohnen alle Gewässertypen, z.B. von der
Tiefsee bis hin zu Brackwasser. Heutzutage sind ca. 15.000 lebende Arten bekannt. Alle Arten
ernähren sich von Algen, kleinen Tieren (Fischbrut), toten Fischen oder Futterresten.
Meistens schwimmen sie nicht, sondern bewegen sich kriechend am Boden fort.
Körperbau:
Der Weichkörper der Muschelkrebse, der seitlich abgeflacht ist, ist von zwei festen Schalen
umgeben, die ihnen ein muschelähnliches Aussehen verschafft. Diese beiden Schalen werden
durch ein elastisches Band zusammengehalten. Muschelkrebse besitzen sieben Extremitäten,
unter anderem ein kurzes und ein langes Antennenpaar, das ihnen zu Fortbewegung dient.
Durch diese Antennen können sie sich gleichmäßig oder schnell bewegen.
Lebensweise:
Meistens schwimmen Muschelkrebse nicht, sondern bewegen sich kriechend am Boden fort, wobei
sich manche Arten auch um Boden eingraben um dort nach Nahrungsresten zu suchen.
Fortpflanzung:
Muschelkrebse sind meist getrennt geschlechtlich und geben ihre Eier frei ins Wasser ab.
Nach 6-8 Häutungen ist das Tier ausgewachsen. Muschelkrebse vermehren sich sehr schnell und
entwickeln sich so sehr schnell zu einer Plage im Aquarium!
Bekämpfung/Beseitigung der Plage:
Die unterschiedlichen Beseitigungsarten sind nicht immer effizient, benötigen einen
unterschiedlichen Aufwand und sind mehr oder weniger effektiv. Wichtig: Muschelkrebse sind
nicht leicht zu bekämpfen, da sie bei Gefahr die Schalen schließen können um sich so vor
verschiedenen Medikamenten und Austrocknen zu schützen!
Nachfolgend sind einige weniger effektive Bekämpfungsmethoden aufgeführt, die aber
nicht die gesamte Plage beseitigen:
- Man saugt bei einem Wasserwechsel so viele Muschelkrebse wie möglich ab, da sich am Boden
befinden. Mit einer Mulmglocke kann man die Arten, die sich im Boden eingraben ebenfalls
eingraben.
- Man tut warmes Salzwasser ins Aquarium. Dies kurbelt den Kreislauf der Muschelkrebse an,
sodass sie sich viel bewegen und das Salz an den Weichkörper gelangt. Diese Methode hat zur
Folge, dass viele Pflanzen sterben. Bevor man sie anwendet sollte man die Fische umsetzten.
Ein weiterer Nachteil dieser Methode ist, dass die Eier der Muschelkrebse überleben und so die
Plage wieder entsteht.
- Man lockt die Muschelkrebse mit Futter an und fängt einen großen Teil mit dem Kescher raus.
Anschließend lässt man das Becken eine Zeit lang ohne Technik laufen, sodass die Restlichen
aufgrund Sauerstoffmangels sterben. Bei dieser Methode sollte man ebenfalls (logischerweise)
die Fische vorher umsetzten.
- Man setzt das Mittel eSHa 2000 an. Hierbei sollte man darauf achten, dass die Dosis
nicht zu hoch ist. Eine normale Dosis reicht meistens aus!
- Man verwendet Schneckenmittel, das die Muschelkrebse ebenfalls tötet.
Vorbeugung:
Am besten ist es jedoch, wenn man von Anfang an der Plage vorbeugt, da sie nicht so leicht
zu entfernen ist. Man beugt vor, indem man darauf achtet nicht zu viel zu füttern, so dass
keine Futterreste am Boden bleiben, wovon sich Muschelkrebse ernähren. Notfalls sollte man
überschüssiges Nahrungsreste einfach vom Boden absaugen.
Ein Text von Sveny
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Plagegeister » Krebse und Kleinkrebse
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22.03.23 | 20:01 Uhr
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