Krankheiten: Kiemenwürmer
Kiemenwürmer oder auch Kiemensaugwürmer (Dactylogyrus und Tetraonchus)
gehören der Gattung Hakensaugwürmen an und sind kleine mit Haken besetzte Würmer. Sie
nisten sich in den Kiemen aber auch auf der Haut der Fische ein und führen bei starkem
Befall zum Tode, da sie nach dem erfolgreichen Einnisten beginnen die Schleimhäute und
Kiemengewebe zu zerfressen.
Fisch mit Kiemenwurmbefall Bildquelle: JBL Online Hospital [link]
Kiemenwürmer können ca. 0,1-1 mm groß werden und sind unter einem Mikroskop schon bei
geringer Vergrößerung sichtbar. Sie sind Eierleger, die Eier sinken nach der Ablage auf den
Grund des Aquariums und warten nach dem Schlüpfen auch dort auf neue Wirte. Die Würmer
selber sterben nach der Eiablage. Ein Wurm, der keinen Wirt findet kann ca. je nach
Temperatur und Art zwischen 2 und 14 Tage überleben.
Symptome und Diagnose
Bei befallen Tieren zeigen sich Trübungen der Haut und Verfärbungen der Kiemen, welche von
schwachen rosa bis hin zu ausgeblichenen Gelbton gehen können. Die Kiemendeckel stehen
ab, können aber auch komplett geschlossen bleiben. Es sind in den Kiemen kleine Punkte oder
gar Fäden zu sehen.
Die Fische schwimmen unruhiger, schießend und schreckhafter durch das Wasser. Ständiges
scheuern, evtl. auch ein stetiges gegen die Strömung schwimmen ist zu beobachten. Bei
starkem Befall atmen die Fische sehr schwerfällig, liegen am Boden oder schwimmen oft an
die Oberfläche um Luft zu holen.
Ursachen
Kiemenwürmer sind ein eingeschlepptes Problem, welches man sich mit neuen Fischen,
speziell Wildfängen aber auch mit neuen Pflanzen einfangen kann, auf denen bereits gelegte
Eier liegen.
Behandlungsmöglichkeiten
Bei leichtem Befall können kurze Kochsalzbäder von ca. 10-15 Min angewandt werden,
damit es zu einer kurzzeitigen Abschwellung der Kiemendeckel kommt. Bei stärkerem Befall hat
sich auch eine Behandlung mit Formalin bewährt.Da Kiemenwürmer eine nicht so lange Überlebenschance haben, kann man, wenn man die
Möglichkeit dazu hat, die Fische umsetzen, und separat in einem Quarantänebecken behandeln,
somit ist nach einigen Tagen das Hauptbecken wieder wurmfrei.
Wichtig: Von einer Temperaturerhöhung sollte bei Kiemenwürmern abgesehen werden, da die
Tiere durch die geschwollenen Kiemen auch so schon schlecht Luft bekommen.
Erfolgschancen
Die Erfolgschancen sind vom Befall und allgemeinen Befinden der Fische abhängig. Früh
behandelt sind sie noch gut zu heilen. Bei Jungfischen jedoch sind die Heilungschancen
wesentlich geringer als beim ausgewachsenen Fisch.
Vorsorge
Wasserpflege d.h. regelmäßige Teilwasserwechsel, auf einen niedrigen Belastungsgrad des
Wassers achten da Schwächungen zu schnelleren Befall führen können. Pflanzen, wenn sie
aus einem fischbesetzten Aquarium kommen vor dem Einsetzen mit Wasser abspülen evtl.
einige Tage außerhalb des Aquariums in einem extra Becken oder Eimer aufbewahren.
Neu gekaufte Fische in einem Quarantänebecken (falls vorhanden) beobachten.
Weiterführende Informationen
Ein Text von meixon.
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