Plagegeister: Insekten und Larven
Beim Kauf von Fischen, Pflanzen und Lebendfutter schleppt man sich manchmal auch Insekten und Larven in sein Aquarium ein. Von
vielen Fischen werden sie als nette Abwechslung im Futterplan angesehen. Trotzdem können auch Insekten und Larven sich zur
unerwünschten Plage entwickeln.
Blattläuse
Blattläuse (Aphidoidea) kommen ins Aquarium, indem sie auf Pflanzen sitzend in das Aquarium gebracht werden.
Sie verbreiten sich dann rasend schnell. Sie sitzen meistens auf Schwimmpflanzen, Blättern
oder Blüten oberhalb der Wasseroberfläche, da sie unter Wasser nicht leben können. Sie
halten es allerdings einige Zeit unter Wasser aus. Die Blattläuse lösen sich nur schwer vom
Stängel und sind von einer schillernden Luftschicht überzogen.
Blattläuse auf einem Pflanzenblatt. Bildquelle: Aquarienwelt (link).
Bekämpfung:
Sollten Blattläuse an einer Pflanze im Aquarium auftreten, bestehen zur Bekämpfung grundsätzlich
zwei Möglichkeiten:
- Die erste und schnellste Möglichkeit ist es, die betreffende Pflanze/n abzuschneiden
und sie zu entsorgen. Die ist jedoch bei größerem Befall an mehreren Pflanzen eher nicht von
Vorteil, da dann unter Umständen kaum mehr Pflanzen im Aquarium verbleiben.
- Die zweite Möglichkeit ist, sie ganz einfach an die Fische zu verfüttern. Dazu schneidet man
die Blüte ab und legt sie entweder auf die Wasseroberfläche oder beschwert sie mit einem Stein
damit sie unten bleibt. Wenn sich die Blattläuse lösen lassen könnt ihr sie auch auf die
Wasseroberfläche streuen, denn das ist ein ideales Futter für Labyrinthfische, Beilbäuche und
Schmetterlingsfische. Auch Sumatrabarben lieben Blattläuse. Solange sie mit den Pflanzensäften
keine giftigen Stoffe aufnehmen können, dürft ihr mit ihnen gerne den Speiseplan euerer
Fische bereichern. Sie lassen sich sogar sehr leicht auf Zimmerpflanzen züchten, aber das
nur am Rande.
Eine weitere, jedoch ungeteste Variante ist es, oberhalb der Wasseroberfläche ein Stück
Knoblauch auf die betreffende Pflanze zu legen, so dass die Blattläuse vertrieben werden.
Ein Text von MaaggiMeyer. Quelle: [link]
Libellenlarven
Libellen - "Sommerboten und Sonnenkünder" (H. Löns) - gehören zu den wohl auffälligsten
Gestalten im ganzen Insektenbereich. Die meisten Libellenarten legen ihre Eier frei im Wasser
ab, wo sie (nach wenigen Wochen oder Überwinterung) zunächst als "Vorlarve" aus dem Ei
schlüpfen. Nach höchstens ein paar Minuten ist die "richtige" Larve aus der Vorlarvenhülle
befreit und beginnt ihr Larvenleben, die die längste Zeit des Libellenlebens ausmacht.
Eine Libellenlarve. Bildquelle: Marion (kleiner wels)
Libellenlarven fängt man sich meist mit Lebendfutter oder Zukauf neuer Wasserpflanzen ein.
Meist noch in Form von Eiern, die unbemerkt zwischen Pflanzenwurzeln oder an den Blättern ins
Aquarium geraten. Da die Larven erst nach wenigen Wochen (i.d.R. ca. fünf Wochen) schlüpfen,
ist man häufig sehr überrascht, über das plötzliche Auftachen dieses "unbekannten Objektes".
Das Larvenstadium, in der die Larven im Wasser leben, schwankt erheblich (zwischen drei
Monaten und fünf Jahren!). In der Regel dauert das Larvenleben, in dem das Tier zehn immer
größer werdende Larvenstadien mit immer wieder endenden Häutungen durchläuft, jedoch "nur" ein
bis zwei Jahre.
Kleinlibellenlarven:
Sie sind länglich, schlank und haben sechs Beine. Am Ende ihres Hinterleibes befinden sich
3 blattförmige Schwanzanhänge (Tracheenkiemen), die als Ruder (Schwimmhilfe) dienen und mit
denen Sauerstoff aus dem Wasser aufgenommen wird.
Großlibellenlarven:
Sind viel kürzer, jedoch breiter und insgesamt rundlicher als die Kleinlibellenlarven und
besitzen ebenfalls sechs Beine. Sie haben keine sichtbaren Kiemen, sondern nehmen Sauerstoff
über sogenannte Rektalkiemen auf, die in den Enddarm verlagert sind.
Ausgeklappte Fangmaske mit ihren spitzen Greifzangen.
Lebensweise und Ernährung:
Da Libellenlarven Räuber sind, können sie durchaus junge Fische und ausgewachsene Garnelen
überwältigen, die auch ihre eigene Körpergröße übersteigen können. Kleinlibellenlarven
bevorzugen als Beute kleine Krebse (wie z. B. Bachflohkrebse), Kaulquappen und Mückenlarven
sowie wohl auch Krebs- und Garnelennachwuchs.
Libellenlarven lauern ihrer Beute auf und/oder pirschen sich langsam an sie heran. Sobald ihr
Opfer in greifbarer Nähe ist, fährt die Larve blitzschnell ihre sog. Fangmaske aus, greift
zu und zieht sie wieder zurück. Diese Maske ist die eigenartig umgewandelte Unterlippe. Sie wird in der Ruhephase
zusammengeklappt und bedeckt so die Unterseite des Kopfes.
Bekämpfung:
Libellenlarven kann mein leider nur versuchen herauszufangen, was in einem bepflanzten
Aquarium gar nicht so leicht ist, da sie sich äußerst flink fortbewegen.
Wichtiger Hinweis:
Da Libellenlarven in Deutschland unter Artenschutz stehen, sollte man sie nach dem
Herausfischen in das nächstgelegene Gewässer (Fluß, See, Tümpel) aussetzen!
Ein Text von knutschi83
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