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Fische: Aschenputtel- Buntbarsch

Auf dieser Seite sehen Sie eine Beschreibung der Fischart "Aschenputtel- Buntbarsch". Fischarten können bei aqua4you von Mitgliedern der Community beschrieben werden. Das Copyright auf Text und Bild liegt - soweit nicht anders genannt - bei den jeweiligen Autoren. Aqua4you kann leider keinerlei Haftung für die fachliche Richtigkeit übernehmen!

Steckbrief

Erstmals zur Datenbank hinzugefügt von aquakollege am 06.08.10.

Aschenputtel- Buntbarsch
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Ein unauffällig gefärbtes Jungtier.

Beckenlänge:150 cm
PH-Wert:6,5 bis 7,5
Wasserhärte:< 10° dGH
Temperatur:26 - 30° C
Name:Aschenputtel- Buntbarsch
Wiss. Name:Teleocichla cinderella
Familie:Cichliden / Buntbarsche
Herkunft:Rio Tocantins und Rio Araguaia in Pará (Brasilien)
Größe:bis 14 cm
Ernährung:Frost- und Lebendfutter, kein Trockenfutter!

Der Teleocichla cinderella, 1988 von Kullander beschrieben und benannt, gehört zu einer Buntbarsch-Unterfamilie zu der die Gattung nicht richtig passen mag. Die nächsten Verwandten sind nämlich die Vertreter der durchgehend großwüchsigen Gattung Cichla (räuberische Fische mit einem sehr barschartigen Körperbau und einer Art bis zu 90 cm Länge) sowie die Hechtbuntbarsche der Gattung Crenicichla (äußerst aggressive Raubfische mit einem gestreckten Körperbau und hechtähnlichen Kopf, die Größen variieren stark - 11 bis 60 cm). Innerhalb der eigenen Gattung aber ist der "Aschenputtelbuntbarsch" einer der größeren Vertreter mit 14 cm langen Männchen, wobei die Weibchen etwas kleiner um die 8 bis 10 cm bleiben.

Etymologie
Der Artname leitet sich, wie unschwer zu erkennen ist, vom Märchen um das Aschenputtel (auch Cinderella genannt) ab. In diesem Märchen geht es um eine Halbwaise, die bei ihrer Stiefmutter und -schwestern lebt. Sie ist sehr unauffällig und muss alle Hausarbeiten übernehmen. Aber als der König zu einem Fest aufruft an dem alle Mädchen erscheinen sollen, verwandelt sich das unscheinbare Aschenputtel durch Zauberei in eine schöne Frau.
Dass sich dieser Buntbarsch ebenfalls während der Balzzeit "in Schale" wirft, ansonsten aber eher aschgrau wirkt scheint Kullander zu dieser Namenswahl bewogen zu haben.

Erscheinung und Geschlechtsunterschiede
Die meiste Zeit des Jahres hindurch sind diese Buntbarsche eher grau, teilweise auch graugelb und zeigen ein deutliches dunkleres Fleckenmuster entlang des Körpers und besitzen einen weißen Flossensaum. Der Körperbau ist langgestreckt und relativ schlank. Die Augen und die Lippen sind relativ groß, letztere wirken fleischig. Weibchen sind deutlich kleiner als die Männchen und beanspruchen während der normalen Aktivitäten auch kein Revier. Ingesamt ist die Art innerartlich sehr friedlich, Reviere und vor allem Jungtiere werden aber trotzdem energisch verteidigt. Während des Imponierens färbt sich das Männchen kräftig gelb, Brauch- After- und Schwanzflosse werden blaugrün und am Saum der grün-gelben Rückenflosse erscheint ein rotes Band. Die Fleckenfärbung verschwindet hierbei ([link] Bild eines Männchens in Imponierfärbung). Das Weibchen zeigt eine ähnliche Färbung, allerdings weniger kräftig und mit deutlich sichtbarem Fleckenmuster in einem dunklen Ton.

Herkunft
Vertreter der Gattung Teleocichla sind wie ihre nahen Verwandten, die Crenicichla, vor allem in Stromschnellen verschiedener Flüsse Amazoniens verbreitet. Bevorzugt scheinen hier Klarwasserflüsse zu werden. Die hier beschriebene Art wurde am unteren Tocantins in den Stromschnellen von Tucuruí und Jatobal entdeckt. Diese Stromschnellen sind aber bedingt durch den Tucuruí-Staudamm nicht mehr existent und die Art kommt an dieser Stelle höchstwahrscheinlich nicht mehr vor. Allerdings konnte T. cinderella an weiteren Stellen im Rio Tocantins (bis zur Stadt Imperatriz und im Rio Araguaia bis Sao Bento beobachtet werden.
Am Körperbau erkennt man deutlich, dass es sich bei diesen Cichliden um eine rheophile (=strömungsliebend) Art handelt, da sie eine sehr stromlinienförmige, fast torpedo-artige Form aufweisen. Die Fische leben auch in strömenden Abschnitten der Flüsse, meiden aber richtige Schnellwasserbereiche. Sie bewohnen vor allem Flachwasserbereiche mit Sand- und Geröllboden. Das Wasser am Fundort ist sehr weich, der pH-Wert liegt bei etwa 7,5 und an manchen Stellen hat es Temperaturen von bis zu 32° C.
Diesen Lebensraum teilt sich der Aschenputtelbuntbarsch mit einem anderen Teleocichla, der ihm bis auf den schmaleren Kopf und das regelmäßigere Zeichnungsmuster äußerst ähnlich sieht. Vermutlich haben diese beiden Arten verschiedene Nischen dieses Biotops besetzt und kommen sich deswegen nicht in die Quere.

Pflege und Ernährung
Diese Art zu pflegen benötigt einiges an Aufwand, ist aber an sich gar nichtmal so schwierig. Am besten hält man die Art im Artenaquarium, allenfalls mit friedlichen Harnischwelsen, Panzerwelsen oder Garnelen zusammen.
Auch wenn die Art innerartlich relativ friedlich ist, sollte man sie nicht in zu großen Gruppen pflegen, vor allem Männchen dürfen nicht zuviele gemeinsam in einem Becken leben, da es dann unweigerlich zu Streitigkeiten kommt. In einem Becken mit einer Grundfläche von 120x60 kann man etwa ein Pärchen halten.
Der Bodengrund sollte aus feinem Sand bestehen und es sollte Höhlenaufbauten aus abgerundeten Steinen geben.
Als Flussfische benötigen sie eine relativ hohe Strömung und eine kräftige Filterung. Da sie sehr anfällig für Keimbelastung im Wasser sind, sind regelmäßige Wasserwechsel bei der Pflege unerlässlich. Die Gesamthärte sollte möglichst gring sein, wohingegen der pH-Wert ruhig neutral bis leicht basisisch sein darf. Die Haltungstemperatur sollte nicht zu gering sein, 28° C sollte ein Optimum sein, kleinere Schwankungen nach oben und unten werden natürlich vertragen.
In puncto Ernährung hat man keine großen Probleme. Frost- und Lebendfutter werden fast alle Sorten gierig angenommen. Trockenfutter wird nicht gefressen. Man muss aber sehr darauf achten die Fische abwechslungsreich zu ernähren, da die Art schnell zu Darmverstopfungen neigt, die im schlimmsten Fall tödlich enden.

Zucht
Die Fische zum Balzen zu bringen ist nicht schwer, das machen sie bei geeigneten Bedingungen eigenständig. Der Laich wird sich aber erst entwickeln wenn der pH-Wert bei ca. 6,8 liegt und GH nicht mehr nachweisbar ist. Das Weibchen brütet den Laich in einer Höhle aus und führt die Jungtiere nach ca. einer Woche heraus. Das Männchen wird, entgegen Naturbeobachtungen, offenbar vom Weibchen energisch verscheucht. Die Jungfische werden sehr lange vom Weibchen betreut, etwa 12 Wochen lang. Nach einem Jahr sind diese dann auch geschlechtsreif.

Bildquelle:

Das Bild basiert auf einem Bild aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist der Urheber des Bildes verfügbar. Direktlink zum Bild in der Wikipedia: [link]


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Versionen und Autoren

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18.04.24 | 08:42 Uhr

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