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Sonstige | 07.10.10, 08:50

Umzug mit Aquarien

Kleine Aquarien sind leicht umzuziehen, größere und mehrere auch, es ist nur etwas mehr arbeit, aber wenn man sich der Aufgabe bewusst ist, sollte es kein Problem sein, alle Fische heile an den neuen Standort zu verbringen.

Ein Artikel von MistaBreed.

Ein Umzug mit mehreren Aquarien ist nicht unmöglich, es ist lediglich etwas Arbeit.

Kleinere Becken, so ca bis 100L sind relativ leicht umzuziehen.
Dort würde ich den Wasserstand absenken, bis es in einem tragbaren Gewichtsrahmen ist (evtl. mit 2 oder mehr Leuten auf einem stabilen Brett tragen). Ist in sofern kein Problem, da man damit überall durch Türen und um Kurven kommt.
Dann gilt es noch zu beachten, das man nicht unnötig viel rumschwappt mit den Fischen, welche ich in dem Becken lassen würde. Es bietet sich an, ein Handtuch bzw. eine Decke über das Aquarium zu legen und somit abzudunkeln, das schont die Fische. Sicherlich ist das eine unentspannte Prozedur für die Fische, aber ich denke das rauskeschern und in Eimern zwischenlagern mindestens genauso stressig wäre. Steigungen und enge Treppenhäuser ohne Lift erschweren die Prozedur natürlich und man muss abwägen, ob es nicht vielleicht doch vorteilhafter ist, alles aus dem Becken zu nehmen, vor allem schwere Steine neigen dazu, der Schwerkraft nachzugeben und so manche AQ-Scheibe hält so einer Belastung nicht stand.

Größere Becken (bis ca 500L) sind dahingegen schon etwas komplizierter und etwas mehr arbeit. Wenn man denn mehrere davon hat, so kann man diese zusammenlegen und einzeln umziehen (1) oder die Fische auslagern und beide/mehrere umziehen (2).

Beide Wege haben einige Vor- als auch Nachteile...

Grundsätzlicher Bedarf: Viele Eimer mit Deckel (für den Fischtransport), stabile Baustelleneimer (für den schweren Kies), zusätzliche Wannen für das Dekozeug, viele Decken (für den Beckentransport), stabiles Brett (Arbeitsplatte für den Beckentransport), normale AQ-Ausstattung (Kescher, Schlauch, Schüsseln, Lappen)
eckige Tupperdosen haben sich als ideale Kies-Schippe erwiesen

Zuerst zum ersten Weg (1):
Vorraussetzung dafür ist, das man Fische pflegt, die sich miteinander für kurze Zeit vertragen, sowohl vom Verhalten als auch von den Wasserwerten.
Man fischt alle Pflanzen und Dekogegenstände aus dem Becken A und gibt einige (wenn nicht alle) in Becken B damit dort auf jedenfall genug Versteckmöglichkeiten gegeben sind. Es erleichtert ungemein das einfangen der Fische in Becken A, welche dann auch rübergesetzt werden.
Sind alle Fische im Becken B, so kann mit dem entleeren von Becken A begonnen werden, es empfiehlt sich, so viel "altes" Wasser wie möglich mitzunehmen und die Filter auch solange im Becken B weiterzubetreiben, damit die Bakterien geschont werden.
Ist das Wasser entnommen, kann man den Kies rausholen und bei mir hat sich das als Vorteilhaft erwiesen, den Kies nochmal eben in der alten Wohnung kurz durchzuspülen, dann hat man in der neuen Wohnung die Sauerei nicht mehr.
Da das Becken jetzt leer ist (sein sollte) kann man es nun abtransportieren, man sollte unbedingt darauf achten genug (kräftige) Helfer zu haben, denn hat man erstmal das Becken in den Händen, fällt es einem erheblich schwerer Türen zu öffnen oder das Becken auf den Boden zu stellen um den Unterschrank zu holen.
Steht das Becken am neuen Bestimmungsort, so kann man sich jetzt entscheiden, ob man eine Untergrundfilterung einbauen möchte (mehr dazu später), und der Kies kann wieder ins Becken.
Dann wird mit wohltemperiertem Wasser aufgefüllt (höchstens halbvoll), da man ja auch noch "altes" Wasser einfüllen will. Sobald die richtige Temp. erreicht ist (die Zeit kann man dann nutzen, die Fische zu transportieren, es empfiehlt sich, vorher in grosser Zahl Eimer mit Deckel zu besorgen) können auch die Fische schon wieder eingesetzt werden, allerdings sollten auch etliche (wenn nicht alle) Pflanzen und Verstecke sofort mit reingetan werden, damit die Fische sich wohler fühlen.
Jetzt sind alle Fische am neuen Bestimmungsort und das Becken B kann somit entleert und abtransportiert werden. Beim Beckentransport kann man auch nicht genug Decken und Styropor haben, damit nichts zu Bruch geht. Ebenfalls sollten die Becken auf einem stabilen Brett getragen werden, so kann die Bodenplatte keine Punktuelle Belastung bekommen und reissen.
Steht Becken B auch am neuen Ort, so muss man die Fische wieder aufteilen, dazu ist es wieder sehr hilfreich, alle Pflanzen und sonstige Verstecke zu entnehmen. Sind alle Fische in ihrem bestimmten Becken, so kann man sich an die Einrichtung der Becken machen.


Der Vorteil dieses Weges ist, das man nicht alles an einem Tag schaffen muss, da die Fische ja einigermaßen gut untergebracht sind. So kann man z.B. am neuen Bestimmungsort das Becken schon wieder aufstellen und erstmal über Nacht temperieren lassen. Dann kann man am nächsten Tag mit neuen Kräften fortfahren.
Der Nachteil dieser Methode ist, das sich so eine evtl. Krankheit auf den ganzen Bestand ausbreiten kann, das sich agressive Fische gegenseitig beißen und/oder verletzen und wenn man Fische hat, die von anderen Fischen als Beutetiere angesehen werden, könnten Verluste auftreten.
Ausserdem müssen die Fische bei dieser Methode aus dem einen Becken wieder getrennt und auf die beiden Becken verteilt werde, was sicherlich auch noch etwas stress ist...


Die zweite Methode benötigt einige Eimer mehr, bzw. große Wannen für die Fische und Pflanzen.
Es werden zuerst die Pflanzen mit einigem Wasser in große Wannen ausgelagert, die Dekomaterialien auch, dann können die Fische gefangen werden und je nach Bedürfnissen in Eimer gesetzt werden, man sollte auch in jeden Eimer noch ein paar Pflanzen und Verstecke geben. Ich habe für empfindliche Pflanzen und Fische in die Wanne mit den Pflanzen und dem Dekozeug immer einen Heizstab und mindestens einen Filter mit hineingetan, auf Luftsprudler kann verzichtet werden, wenn man gelegentlich etwas AQ-Wasser nachgiesst.
Sobald alle Fische und Pflanzen untergebracht sind, kann das restliche AQ-Wasser abgelassen werden, es sollte auch bei dieser Methode genug Wasser mit zum neuen Standort transportiert werden, umso angenehmer ist die Umstellung für die Fische.
Dann den Kies aus den Becken holen und der große Vorteil dieser Methode ist, das man mit mehreren Leuten praktisch an "allen Fronten" arbeiten kann und somit doch einiges an Zeit sparen kann um die Fische nur so kurz wie nötig in den Eimern zu hältern.
Sobald die Becken leer sind, können diese abtransportiert werden, auch hier gilt es umsichtig mit ihnen umzugehen, also reichlich mit Decken und Styropor von allen Seiten eindecken und ebenfalls (wenn wegen dem Gewicht möglich) auf einem stabilen, ebenen Holzbrett transportieren.
Sobald die Becken am Bestimmungsort stehen (man sollte schon darauf achten, das sie in der Waage stehen und der Untergrund tragfähig genug ist), kann man den zuvor in der alten Wohnung noch kurz gewaschenen Kies schon wieder hineingeben und solang die AQs nicht unbedingt übereinander stehen, kann man auch hier wieder mit mehreren Leuten arbeiten. Sobald dann das Wasser die richtige Temp hat, kann man beginnen die Fische wieder in ihr jeweiliges Becken zu setzen, man sollte aber dennoch vorher einige Pflanzen und Verstecke zur Verfügung stellen, damit die Fische sich sofort wieder verstecken können (was sie garantiert auch tun/versuchen werden)
Dann geht es ans einrichten.


Die zweite Methode hat den Vorteil, das man mit mehreren Leuten arbeiten kann, somit Zeit spart.
Und man muss die Fische nur einmal fangen und kann sie dann in das jeweilige Becken geben, ohne sie aus diesem wieder rausfangen zu müssen...


Noch zu beachten:
Grundsätzlich würde ich die Woche vor dem Umzug (egal wie groß die Becken sind) Fische nicht mehr füttern (ausser bei ganz kleinen Jungfischen), da so die Wasserbelastung durch den Fischkot minimiert wird und die Fische wesentlich länger in stehendem Wasser aushalten...
Ausserdem ist es wesentlich schonender für die Fische, wenn man sofort nachdem sie in die Eimer gegeben werden, den Deckel drauflegt, so sind sie wesentlich entspannter und auch die Gefahr des Heraushüpfens wird reduziert.
Ausserdem sollten sämtliche Filter NICHT gereinigt werden, da es sonst am neuen Beckenstandort zu einem Nitritpeak kommen kann, wenn zuviele Bakterien gestorben sind. Daher sollte man die Filter und Pumpen am besten in AQ-Wasser transportieren (Eimer, Wanne, etc.)
Ausserdem sollte man unbedingt RUHE bewahren, es ist niemandem geholfen, wenn der Pfleger in Panik verfällt, dann wird der Fisch meist auch unruhig.
Viel Erfolg beim Umzug!
Ich hoffe, das hilft jemandem hier!
Gruß Thomas

Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise bin ich dankbar!

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Kommentare

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Juhu, es ist mal wieder so weit!

» Gepostet von MistaBreed, 27.04.17, 12:27

Ich ziehe mit mehreren Becken um.
Diesmal das größte zuerst, 200x50x60cm, da können dann die Fische rein und danach folgen die anderen Becken. In dem Zusammenhang fällt mir grade ein, ich hätte ein Becken übrig: 120x60x60cm also ca 432L.
GRATIS an Selbstabholer!
Bis Ende des Monats warte ich wohl noch mitm zerschneiden, dann muss ich ausziehen und das Becken wird dann zerschnitten, definitiv wenn sich bis da hin niemand gemeldet hat!

_________________
Gruß Thomas
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Die Ehre des Fisches ist unantastbar!

Mein Aquarium: [link]


Kommentar

» Gepostet von Wasserfisch, 11.01.11, 07:54

Hi Thomas,
mein Umzug steht an und ich werde einige Tipps von Dir umsetzen.

Das Holzbrett für den 180L-AQ Transport ist besorgt, ebenso Eimer mit Deckel.
Als Wanne habe ich vom Baumarkt ein 60L fassende Klarsichtbox mit Deckel besorgt.
Wobei ich auf die Wannenidee selber kam und gerade eben gelesen habe, dass Du es hier ja auch erwähnst :-)
Na ja, vielleicht war's ganz hinten im Hirn gespeichert....

Die Wanne ist für mich ein Muß, weil die Fische darin unter Umständen ein oder zwei Tage ausharrren müssen, bis der Platz für's AQ endgültig feststeht.

Das 54l werde ich wahrscheinlich tatsächlich komplett transportieren, natürlich mit gesenktem Wasserstand.

_________________
Gruß, Rich


Zum Sprudler

» Gepostet von MistaBreed, 09.10.10, 18:05

Ich habe für empfindliche Pflanzen und Fische in die Wanne mit den Pflanzen und dem Dekozeug immer einen Heizstab und mindestens einen Filter mit hineingetan, auf Luftsprudler kann verzichtet werden, wenn man gelegentlich etwas AQ-Wasser nachgiesst.



Also ich meinte, wenn man nicht noch mehr reinhängen will, kann man gelegentlich etwas AQ-Wasser nachschütten, hat den gleichen effekt, wenn man allerdings eh länger brauch, empfiehlt es sich auch einen Luftsprudler mit in die jeweilige Wanne zu packen, da sollte wirklich nicht am falschen ende gespart werden.

Das freut mich, wenn ich dir schon ein paar Anregungen geben konnte!

Werd bei gelegenheit auch noch die Latten in den Text einpflegen, wenn du nix dagegen hast!

Gruß Thomas

_________________
Gruß Thomas
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Die Ehre des Fisches ist unantastbar!

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Die Idee mit dem Brett: super!

» Gepostet von Wasserfisch, 09.10.10, 07:08

Hallo Thomas,
da bei mir mittelfristig ein Umzug ansteht, habe ich mich gleich auf Deinen Artikel gestürzt :-)
Gleich vorab: ich bin noch nie mit AQ umgezogen (oder doch, mit einem leeren- das ging allerdings kaputt...).

Ich konnte ein paar gute Tipps mitnehmen.

Besonders die Idee mit dem Holzbrett gefällt mir sehr gut!!!!
Ein Nachbar hatte von einem befreundeten Glaser Gummisauger geliehen. Aber Holzbrett gefällt mir viel besser, da kann man das AQ sogar mal am Strassenrand abstellen oder ähnliches, echt super!
Ich habe mir dazu überlegt: Ich werde unter dem Brett Latten anbringen, die über das Brett herausragen, als Tragegriffe, ähnlich wie bei einer Krankentrage. Bei sehr großem AQ könnte man in der Mitte auch noch Griffe herausragen lassen. Durch die längs laufenden Latten würde das Brett immens stabier werden (steifer), zumindest, wenn man die Latten anständig auf dem Brett befestigt, z. B. mit Spax oder u. U. noch beser: verleimen (sonst bringt es keine zusätzliche Stabilität). Dabei die Latten hochkant anbringen, wegen der Stabilität.
Das Aq kann man dann mit Gurten und ähnlichem auf dem Brett fixieren. :-)

Dass Du allerdings meinst, man könne auf Belüftung verzichten, hingegen betonst Du den Einsatz von Filtern und Heizstäben- das verstehe ich nicht so ganz.
Ich hätte eher belüftet, damit auf jeden Fall Sauerstoff da ist. Wenn man nicht füttert (auch ein super Idee, daran hätte ich nicht gedacht), dann sind die Wasserwerte doch eigentlich gar nicht so ein Thema? Sondern eher der Sauerstoffgehalt?
Hmmmmmmm.
Belüften wäre noch dazu kostengünstiger, wenn ich mir die ganzen Filter und Heizstäbe vorstelle- und die Filter müssten ja auch noch eingelaufen sein (bin nunmal im Schwabenländle gross geworden: spara, spara, Häusle baua...)? grins

Ein Freund hat ein 54L tatsächlich so transportiert, wie Du vorgeschlagen hast, es hat funktioniert. Es stand im Auto auf dem Schoß seiner Freundin.

Auch das versetzte Umziehen zweier AQs gefällt mir. Wenn die Fische sich nicht vertragen, könnte man ja eine wasserströmungsdurchlässige Trennwand improvisieren, z.B. aus Kunsstofffliegengitter oder mittels Plexiglasscheibe (gelocht).
Für die Fische hatte ich eigentlich Klarsichtboxen mit Deckel von Ikea gedacht, aber nach Deinem Artikel fiel mir auf, dass normale Eimer besser sind, da undurchsichtig= dunkler für die Fische.

Also, vielen Dank Thomas!

Artkel sind manchmal besser, als ein Thread, weil die Info komprimiert ist....

Aber direkt vor dem Umzug werde ich bestimmt trotzdem noch dazu posten "Hilfe! Umzug!" ;-)

_________________
Gruß, Rich


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