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Fische | 17.11.09, 12:48

Sera Nematol gegen Fräskopfwürmer

In diesem Bericht möchte ich meine Erfahrungen mit dem "Medikament" Sera Nematol schildern. Eingesetzt habe ich es gegen die häufig vorkommenden Fräskopfwürmer.

Ein Artikel von WiscMic.

Sera Nematol gegen Fräskopfwürmer
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Sera Nematol (10ml)

Vorgeschichte: Vor knapp einer Woche erwarb ich ein schönes Skalar-Pärchen. Die Tiere hatten keinerlei Anzeichen einer Krankheit, waren sehr agil und gefräßig. Nach einigen Tagen entdeckte ich aber plötzlich bei einem der beiden Skalare kleine rote "Fäden", die aus dem After ragten. Ich machte mich daraufhin im Internet etwas schlau und stellte die eindeutige Diagnose fest: Fräskopfwürmer.


Fräskopfwurm: Camallanus cotti ist ein Parasit, der sich im Darmtrakt der Fische aufhällt. Im Larvenstadium sieht man dem Fisch noch nichts an, der Wurm kann sich ungehindert bis zum Endstatdium entwickeln. Im Darmtrakt unterbricht er dann die Blutzufuhr und kann sogar unter Umständen die Darmwand durchbrechen, um im Inneren des Fischkörpers weiter zu schmarotzen. Der Fisch verkümmert, neigt zu weiteren Sekundärinfektionen im Darm und stirbt letztendlich. Die aus dem After ragendenen roten Fäden sind ein deutliches Zeichen für einen Befall mit Camellanus cotti, da dieser als einziger Darmparasit rötlich, und somit klar zu erkennen ist. Tükisch bei diesem Wurm ist, dass kein Wirt benötigt wird und die Fische sich gegenseitig durch Ausscheiden von Kot anstecken können und somit in kurzer Zeit der gasamte Bestand davon betroffen sein kann.


Heilmittel: Nachdem die Diagnose nun eindeutig fest stand, ging es darum ein taugliches Heilmittel gegen diese Schmarotzer zu finden. Häufige Begriffe, die dabei gefallen sind: Levamisol und unter anderem auch Sera Nematol. Im Internet findet man bereits einige Erfahrungsberichte über erfolgreiche Behadnlungen mit Levamisol. Dieses Mittel ist jedoch rezeptpflichtig und muss von einem Tierarzt ausgestellt werden. Desweiteren fiel aber auch der Begriff Sera Nematol. Also erkundigte ich mich auf der Herstellerseite über das freikäufliche Mittel. In der Tat gibt der Hersteller an, dass das Mittel zur Bekämpfung von Fräskopfwürmern geeignet sei und so erwarb ich mir 10ml Sera Nematol (11€;), dass für ca. 400 Liter Wasser ausreichen sollte.


Anwendung: Ich entschied mich für keine Einzelbehandlung des befallenen Tieres. Denn man sieht im Anfangsstadium den Fischen nicht an, ob diese befallen sind oder nicht. Zudem legen die Fräskopfwürmer bis zu 100 Larven täglich ab, die dann von den anderen Fischen aufgenommen werden. Es könnte also sein, dass sich bereits weitere Fische infiziert haben oder zumindest, dass sich Larven auf dem Bodengrund befinden. Um den Parasiten also vollständig in allen Lagen bekämpfen zu können, wendete ich das Mittel auf das ganze Aquarium an.

1. Tag

15:00 Uhr: Auf 240 Liter Wasser gab ich 6ml (1ml auf 40 Liter Wasser) Sera Nematol bei und rührte es mit einem Löffel gut ein. Die Abdeckung lies ich offen, das Becken sollte gut belüftet sein, da das Mittel offenbar sauerstoffzerrend ist. Die Strömung richtete ich so aus, dass sich möglichst viel von der Wasseroberfläche bewergte. Die Beleuchtung wurde ausgeschaltet.

22:00 Uhr: Fische wurden nicht gefüttert und verhielten sich noch ganz normal, keine Wirkung zu beobachten.

2. Tag

6:00 Uhr: Alle Fische scheinen wohlauf zu sein. Beleuchtung bleibt weiterhin ausgeschaltet und die Abdeckung wird offen gelassen.

17:00 Uhr: Das Wasser hat sich etwas gertrübt und an der Wasseroberfläche hat sich eine Art Film gesammelt, der die Belüftung behinderte. Die Fische wirkten benommen, versteckten sich. Ich setzte daraufhin meine Membranpumpe (entgegen einer Behauptung aus dem Internet) in Betrieb und belüftete so noch zusätzlich das Becken. Zudem machte ich wieder die Beleuchtung an, sodass die Pflanzen nun auch wieder vermehrt Sauerstoff produzieren konnten. In der Tat, bereits wenige Minuten später verhielten sich die Fische wieder normal und ich konnte den befallenen Skalar wieder genauer beobachten: Die kleinen Würmchen waren immer noch da, allerdings weniger als vorher und manche waren nicht mehr so rötlich wie am Tag zuvor. Ein erster Erfolg?

3. Tag

6:00 Uhr: Eigentlich wollte ich die "Kur" bis 15 Uhr noch durchziehen, doch die Fische wirkten wieder sehr benommen und das Wasser hatte sich wieder ein Stückchen getrübt. Es war also soweit, 80% Wasserwechsel. Nach dem Wasserwechsel konnte ich die Fische wieder beobachten. Alle waren wieder wohlauf und gefräßig wie nie zuvor! Und siehe da, beim vorher sichbar befallenen Skalar konnte ich keinen Wurmbefall mehr feststellen.

Ich werde diesen Bericht in den kommenden Tagen und Wochen weiter aktualisieren und euch über den derzeitigen Zustand der Tiere auf dem Laufenden halten. Vorsorglich werde ich in 3 oder 4 Wochen diese Kur wiederholen, um den Camallanus cotti-Bestand entgültig zu vernichten. 4ml Sera Nematol habe ich ja noch über, das reicht für 160 Liter Wasser. Werde also etwas Wasser für die 48h ablassen müssen.


Nebenwirkungen: Wie ich bereits beschrieben habe, sollte das Becken auf jeden Fall gut belüftet und die Wasseroberfläche möglichst großflächig in Bewegung sein. Desweiteren ist mir aufgefallen, dass meine Pflanzen etwas transparenter, löchriger geworden sind. Ob es direkt etwas mit Sera Nematol oder mit dem Ausschalten der Beleuchtung zu tun hat, kann ich leider noch nicht sagen. Auf keinen Fall überdosieren! Die Packung enthällt einen kleinen Messbecher (siehe Foto) zum sicheren dosieren.


Fazit: Natürlich möchte ich heir keine Werbung für dieses Mittel machen. Aber es scheint in der Tat eine Alternative zu Levamisol zu sein. Zumindest zur Zeit kann ich behaupten, dass die Fische nicht mehr mit Fräskopfwürmern befallen sind. Ich bin gespannt, ob es auch dabei bleibt.


Updates: Nach einer Woche ist nichts mehr von den Würmern zu sehen. Einige Tage ragte noch ein abgestorbener Wurm aus dem After des Skalars. Irgendwann war aber auch der weg. Alle Fische sind wohlauf.

Zwei Wochen sind jetzt um. Von Würmern nichts weit und breit zu sehen. In einer Woche wird noch eine Nachbehandlung erfolgen um eventuell geschlüpfte Larven zu beseitigen.

Auch nach nun zwei Monaten gibt es keinerlei Anzeichen auf einen Befall der roten Parasiten.


Bildquelle: Wiscmic

Durchschnittliche Bewertung: 10.0 von 10 Punkten - 1 Stimmen

Kommentare

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Kommentar

» Gepostet von WiscMic, 24.05.10, 23:21

Hallo Kia,

sind nur die befallenen Fische gestorben, oder die, die eigentlich gesund waren?

Offenbar sind die Würmer bei dir immer wieder gekommen, eventuell aus abgelegten Eiern geschlüpft!?! Hast du eine Nachbehandlung durchgeführt?


Kommentar

» Gepostet von Blutsalmler14, 24.05.10, 20:08

wirklich guter Artikel :thumb:

meine Fische hatten mehrere male Fräskopfwürmer
leider verstarben nach jeder Behandlung ungefähr 3 Tiere :heul:

_________________


Levamisol

» Gepostet von Matti, 17.11.09, 15:11

Vorab muss ich sagen, dass du einen guten Artikel verfasst hast!
Kosten sind ja auch überschaubar.
Über die Langzeitwirkung würde ich mich dann auch noch freuen, da ich auch das ein oder andere Mal meine gelesen zu haben, dass die Eier/Larven am Boden recht resistent gegen das Mittel sein sollen.

Das bringt mich zur Ãœberschrift meines Kommentars.
Ich habe mich damals für Levamisol entschieden, weil dies Mittel wohl geeigneter sein soll auch die "Viecher" am/im Bodengrund mit zu erwischen.

Es war auch kein Problem, das Levamisol beim Tierarzt zu bekommen. Ich musste nur glaubhaft versichern, dass ich keine Nutztiere behandel wollte.

Bei mir hat Levamisol super geholfen, soweit ich mich entsinne hatte ich keine Ausfälle bei meinen Lieblingen und auch nie wieder Probs. mit den Fräskopfwürmern.

MfG

Matti

_________________
MfG Matti
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Südamerika Becken: [link]
Gesellschaftsbecken 112 Liter [link]
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