Aquarieneinrichtung | 31.07.09, 18:13

Mopani - knorrige Dekoration für Vivarien

Aquariendekoration ist ein spannendes Thema. Nach geeigneten Stücken suchen, das Becken aufpeppen, Blickfänge schaffen, eine eigene Traumwelt erstellen. Wurzelholz ist hier eine Option. Wir kennen Savannen-, Moorkien- und Mopaniwurzeln. Das Mopani, meinen Namensgeber, möchte ich nun gerne kurz vorstellen. Viel Spaß beim Lesen!

Ein Artikel von Mopani.

Die dunkle Seite der Mopaniwurzel.

Herkunft:
Das in der Aquaristik eingesetzte Mopaniholz stammt vom Mopanebaum, der den wissenschaftlichen Namen Colophospermum mopane trägt.Es gibt nur diese Art in der Gattung Clophospermum, sie ist also monotypisch. Deren Name ist übrigens Griechisch und bedeutet "ölige Samen", was durch das klebrige Harz bergündet wird. Daher rührt auch der Terpentingeruch der Samen.

Der Mopane ist in Südafrika verbreitet, also Simbabwe, Mosambik, Botswana, Sambia, Namibia, Angola, Malawi. Bei schlankerem Wuchs können ganze Waldungen entstehen. Es gibt auch ein Gebiet namens Mopani bei Limpopo in Südafrika.

Die Pflanze kann zwischen 4 und 18 Metern groß werden. Bei kleinerem Wuchs sind es wohl eher Sträucher. In heißem Klima auf dünnen Böden mit hohem Kalkgehalt, die somit schlecht entwässern, wachsen die Mopanes am besten.

Die Blätter sind wertvolle Nahrung für Insekten, Nashörner, Giraffen, Elefanten, etc. Doch der Baum weiß sich interessanterweise zu wehren: Er kann bittere Gerbstoffe (Corilagin) abgeben,die die ungebetenen Essensgäste verjagen,andere Bäume werden durch Geruchsstoffe gewarnt. All dies geschieht innerhalb von etwa 10-20 Minuten-richtiggehend effektiv! Das Holz wird als Brennholz verwendet,auch Zäune und andere Aufbauten werden mit dem Holz errichtet.Die Beschaffenheit prädestiniert das Holz geradezu hierfür. Auch die Rinde kann man gebrauchen,etwa zur Dentalreinigung.

Die Wurzeln trocknen in der Steppe unter der brennenden Sonne aus. Dadurch bleicht die der Sonne ausgesetzten Seite .Später werden sich europäische Aquarianer über die hübsche dunkel-helle Färbung freuen. Die Stücke werden,wenn sie hierfür verwendet werden sollen, einfach aufgesammelt, weshalb dies zumeist keine Umweltzerstörung ist. Meist sind sie sandgestrahlt erhältlich, um die oft verwachsene Oberfläche zusätzlich zu glätten und zu reinigen.

Bei uns kosten die Stücke im Handel folgende Summen (Hornbach / Stand: 30.07.2009 / normaler Preis):

- Stück mit 22-25 cm: 2,65 Euro
- Stück 28-32 cm: 5,50 Euro
- Stück 42-45 cm: 10,95 Euro

Manchmal findet man auch Kilogrammpreise(Zoo&Co / 30.07.2009 / normaler Preis):

- pro Kilogramm: 6,99 Euro

Beide Produkte sandgestrahlt.

Beschaffenheit und Verwendung:
Mopani ist das härteste für die Aquaristik verwendete Holz, auch in ganz Südafrika findet man keine härtere Sorte.daher wird Mopani auch Eisenholz genannt. Die im Handel angebotenenen Savannenwurzeln scheinen ebenfalls Mopani zu sein.

Durch diese Härte sind sie für Harnisch- und Saugwelse, als Teil ihrer Nahrung Holz abraspeln, um Cellulose zu gewinnen, ungeeignet! Bitte hier auf weichere Arten zurückgreifen.

Die Wurzeln sind meist sehr verwachsen, mit knorrigen Auswüchsen und gebogenen Formen. Dies kann hervorragende Versteckmöglichkeiten hervorbringen. Durch die oben beschriebene Ausbleichung einer Seite ist die eine Seite sandfarben, die andere dunkelbraun bis schwarz. Im Wasser dunkelt das Holz meist etwas aus. Ein echter Blickfang!

Des Weiteren hat es ein ziemlich hohes Gewicht, so dass es im Wasser sofort sinkt. Ein Vorteil gegenüber Moorkienwurzeln. Mopaniwurzeln enthalten Gerbstoffe, welche sie im Wasser einige Zeit lang abgeben können. So färbt sich das Wasser leicht bräunlich und wird etwas angesäuert. Will man dies verhindern, muss man über Aktivkohle filtern, regelmäßig wasserwechseln oder das Stück lange genug wässern. Doch diese Stoffe schaden nicht, im Gegenteil: Weichwasserfische fühlen sich damit besonders wohl.

Wirbellosenhalter hegen manchmal schwere Vorwürfe gegen diese Sorte: Eventuell enthaltene Schwermetalleinschlüsse können besonders für diese tödlich sein. Dies stimmt manchmal, je nach genauem Herkunftsgebiet des Holzes. Denn in Afrika findet man stellenweise Kupfer- oder ähnliche Minen.

Einsatz:
Jetzt wird es konkret: Beim Kauf kann man nicht viel falsch machen. Der Zoofachhändler sollte seine Holzstücke einigermaßen sauber lagern, sonst ist das Mopani eher unempfindlich. Nur ein Tipp: Es lohnt sich, zum Aussuchen des Eisenholzes Zeit aufzuwenden. Suchen Sie sich eine glatte Fläche und prüfen sie dort Stabilität und Wirkung der Aufbauten, Harmonie in Form und Farbe. Es lohnt sich sicher auch, öfter zu kommen oder bei mehreren Händlern zu suchen. Viel Glück!

Bevor man die Wurzeln an ihren zugedachten Platz im Becken setzt, sollte man sie unter fließendem Wasser abspülen, um Staub und andere Verschmutzungen zu entfernen. Eine zweckentfremdete Zahnbürste tut hier gute Dienste. Wenn man das Stück etwa aus einem anderen Aquarium bekommen hat, sollte man die Bakterien aus diesem erst abtöten. Hierfür nimmt man einen geeignet großen Topf, füllt ihn mit Wasser und der Wurzel und erhitzt dies dann. Sprudelnd kochendes, heißes Wasser soll die Wurzel durch und durch abbrühen. Hier erkennt man dann die Gerbstoffeinschlüsse: Das Wasser färbt sich dunkelbraun.
Anschließend wiederholt man am besten die vorher beschriebene Prozedur. So kann man die Mopanis guten Gewissens ins Aquarium stecken. Da kann man sie dann vorerst auch lassen, denn das Holz ist sehr langlebig.

Mopaniwurzeln sind tolle Blickfänge. Sie sind fast immer wunderbar verwachsen und der perfekte Ort für Aufsitzerpflanzen wie Anubias nana. Ich wünsche viel Spaß mit meinen Namenspaten. Einfach die Kreativität spielen lassen und verschiedene Konstellationen ausprobieren.

Fischige Grüße von Holzkopf Mopani!

Bildquelle: Unbenutzte Wurzel von Mopani

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