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Zucht | 08.01.08, 19:41

Nachzucht Channa sp. Assam / lal cheng

Was man beim Wasserwechsel so entdecken kann!

-oder-

Weniger ist mehr!

Ein Artikel von Brucki.

Nachzucht Channa sp. Assam / lal cheng
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Nachzucht Channa sp. Assam / lal cheng

Ãœberaschung bei den lal cheng

Rückblende, Ende April 2007

heute habe ich mir fest vorgenommen in allen Becken den längst überfälligen Wasserwechsel durchzuführen, und bei der Gelegenheit gleich mal noch Mulm und evtl. vorhandene Algen abzusaugen.

Um besser in die Arbeit "reinzukommen" hab ich mir erstmal das kleinste Becken ausgesucht. Naja, weniger Arbeit wars deswegen trotzdem nicht. Das 60cm Becken ist nämlich von einer "schönen" Schwarzgrünen Schmiere bedeckt,Blaualgen! Riecht lecker sowas ;-)

Fotos davon erspare ich euch, da kann einem schlecht von werden. Das Zeug hat neben allem schlechten auch ein Gutes: es läßt sich willig absaugen, und den befallenen Pflanzen scheint es auch nicht sehr viel auszumachen, oder sie sind halt sehr robust :mrgreen: Nachdem das Becken nun fertig war,(naja alle Schmuddelecken hab ich nicht wegbekommen, wollte ich auch garnicht) hab ich mich dem nächsten Becken zugewendet.

Diesmal ein 80cm Becken, das sehr stabil läuft, und kaum Algen aufweißt. Ich verdanke das imho dem dichten Riesenvallisnerienbestand, und der Filterung über Aquaclay (ohne hier Werbung machen zu wollen). In diesem Becken hatte ich schon seit zwei Wochen vier Töpfchen Saggitaria pusilla zwischengelagert von denen ich prompt drei einpflanzte, allerdings erst nachdem ich ein paar Vallisnerien entfernt hatte :mrgreen:

Topf Nummer vier und die Vallis pflanzte ich ins 60er Becken, dje mehr Pflanzen desto weniger Algen. Als nun beide Becken fertig waren viel mein Blick auf die Fensterbank, wo ein Topf Salvinia natans aus dem Gartencenter auf seinen Einsatz im Becken wartete, und das auch schon eine Woche lang. Ein prüfender Blick, das Zeug sah noch gut aus, und ich habe einige Pflanzen ins 80er Becken zum Schwimmen gesetzt. Etwas Schwimmpflanzen könnten dem kleinen Becken auch nicht schaden, und schwupps hatte das kleine Becken auch was für "oben".

Nachdem ich nun die Eimer aus der Küche weggeräumt hatte sah ich nochmal im kleinen Becken nach dem Schwimmfarn, und erblickte zwei kleine Fischlein. "Oh neee" sagte ich laut, "jetzt hab ich mir auch noch Goldfischlarven eingeschleppt".

Allerdings hatten die kleinen Fischlein eine mir irgendwie Bekannte Kommaform, und waren zudem gestreift. So sieht kein Goldi aus, und im Salviniatopf war auch kein weiterer Fisch zu entdecken. War auch nie einer drin. Und es sind nicht nur zwei.
Den großen Rest endteckte meine Freundin, die ich natürlich sofort zum channanachwuchs (ja darum geht es nämlich in diesem Bericht) gerufen habe, in der hinteren linken Ecke. Das Elternpaar mit viielen kleinen dick- und rosabäuchigen, 1cm kleinen Channababys.

Papa mit Nachwuchs in der Brutecke:
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Die Jungtiere alleine:
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Die Kinderstube wäre unentdeckt geblieben hätte ich nicht vorher die Seitenscheibe von den dicksten Verkrustungen befreit, naja nicht richtig, ich hab nur den übelsten Teil abbekommen. Glücklicherweise war ich nicht so gründlich, sonst hätte ich wohl die Brut mit dem Dreck abgesaugt.

Channababys, kein Wunder das der dritte im Bunde seit Wochen mehr als sonst verprügelt wird, und das die Eltern vor kurzer Zeit beide auch ziemlich gerupft waren ist nun auch geklärt. Nicht der "Onkel" war das, sonder das Paar hat wohl etwas rauhere Sexpraktiken angewandt :mrgreen: Ich hatte nicht mit einer Verpaarung gerechnet, die Tiere schienen mir noch zu jung, und das Becken sollte nur als Aufzuchtbecken dienen. Tja das war es dann ja auch ;-) aber nicht nur für drei sondern gleich für ca. siebzig kleine Channas.

Die Jungen ein paar Tage später, langsam werden sie immer mutiger:
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Die lal cheng sind Nähreiverfütterer, das heißt die Babys werden von der Mutter mit speziellen Eiern gefüttert. Diese sinken zu Boden, im Gegensatz zu Eiern die der Vermehrung dienen. Diese enthalten ein Öltröpfchen und steigen zur Wasseroberfläche wo sie vom Männchen eingesammelt werden. Diese Fütterung konnte ich beobachten, aber leider nicht im Bild festhalten. Zum Kreis gekrümmt drehte sich die Mutter langsam über der Jungfischecke,gab die Nähreier ab
und die Babys jagten wie die Wilden den Eiern nach. Nachdem sie sich etwas beruhigt hatten (alles uffjefressen) sah man deutlich die runden Bäuchlein !!
Mutter mit Jungen:

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Die jungen wuchsen in der ersten Zeit sehr schnell, das lag an der "Doppelfütterung" durch die Mutter und mich. Nachdem die Mutter die Nähreifütterung eingestellt hatte, und die Jungen groß genug waren um Mückenlarven zu fressen verlangsamte sich das Wachstum, die Jungen traten nun in Futterkonkurrenz zu den Eltern.

Vater mit schon etwas größeren Jungtieren:
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Nach ein paar Monaten, die Jungen waren nun so zwei bis drei Zentimeter lang begannen die Eltern die Jungen zu vertreiben. Gefressen wurden die kleinen jedoch nicht, nur verjagt. Sie flüchteten auf die Schwimmpflanzen und unter die Wurzeln.

Papa und die kleinen kurz vor der Trennung:
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Die ganze Familie
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Nun war es Zeit die Eltern aus dem Becken zu fangen und in ein anderes Becken zu überführen. Das gieng recht gut, trotz der dichten Bepflanzung und der Wurzeln.

Die Eltern im Eimer, man erkennt gut den breiteren Kopf des Männchens (unten):
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Nun haben die Kleinen das Becken für sich, und kommen der Erwachsenenfärbung immer näher:
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Die Eltern haben den Beckenwechsel gut überstanden, auch wenn ein paar kleine, aber harmlose Blessuren davongetragen wurden. Channa sind gegen kleine Verletzungen gut gewappnet, und regenerieren sehr schenell Kratzer,fehlende Schuppen,abgebissene Flossenstücke,etc

Hier das Männchen, noch in leichter Schreckfärbung und etwas zerzaust:
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Das Paar erkundet die neue Umgebung:
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Nach ein paar Tagen im neuen Becken stellte das Männchen die Nahrungsaufnahme ein.Den Grund kann man hier sehr gut sehen:
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Er brütet !! Das ist für diese Art sehr ungewöhnlich, so kurz nach der ersten Brut gleich wieder ein Ansatz. Normalerweise brütet diese Art nur einmal im Jahr. Die Maulbrutpflege verlief gut bis zum Schlupf der Larven. Leider wurde aus dem Wurf trotzdem nichts, ich vermute die im Becken anwesenden Ancistren haben nachts die Jungen aus der "Babygrube" stibitzt.

LG Brucki

Bildquelle: Brucki

Durchschnittliche Bewertung: 10.0 von 10 Punkten - 3 Stimmen

Kommentare

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Klasse!

» Gepostet von Pete, 08.01.08, 20:40

Toll gemacht und schöne Bilder.
Ein sehr interessanter Artikel über eine Fischart, die ich bisher noch nicht mal kannte :thumb:

_________________
Gruß, Peter

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Super-interessant !

» Gepostet von joe, 08.01.08, 20:08

Klasse Artikel, Super- Bilder, was will man mehr?
Gruss, Joe

_________________
jk


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