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Fische | 29.03.07, 20:19

Warum ich von Sumatrabarben abrate

Sie sind beliebt und außerordentlich schön. Trotzdem gibt es einige Gründe, die gegen die Haltung von Sumatrabarben sprechen...

Ein Artikel von joe.

Warum ich von Sumatrabarben abrate
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Warum ich von Sumatrabarben abrate

Vor einigen Jahren besuchte ich mal wieder den hervorragenden Aquarienfachmann Jens Gottwald in Garbsen und fragte ihn, ob er in seinem Ladengeschäft auch gute Sumatrabarben im Angebot habe. Antwort: "Nein, mit denen hat das keinen Sinn, die verkaufe ich grundsätzlich nicht."

Das mochte ich nicht glauben, und ein Schwarm von 15 jungen Sumatrabarben zog trotz dieser Warnung in mein 650l Asienbecken ein. Ein toller Anblick, wenn sie in voller Farbe durchs Becken zogen. Und auch die oft beschriebene Flossenknabberei an anderen Fischen fand nicht statt. Im Gegenteil: Ich hielt sie problemlos mit Fadenfischen und Makropoden zusammen. Keine Flosse wurde angeknabbert. Also was sollte das Problem sein?

Das zeigte sich im Laufe der Zeit immer deutlicher:

1
Sumatrabarben sind extrem empfindlich gegen Hautparasiten. Selbst wenn andere Fische keine Symptome zeigen, neigen sie zu diversen Hautproblemen, die behandelt werden müssen.

2
Sie beschäftigen sich ständig mit Rangordnungsproblemen in ihrer Gruppe. Ihre latente Aggressivität richtet sich also entweder gegen andere Fische , wie so oft beschrieben (mein 650er war groß genug, das zu verhindern), oder sie gehen dazu über sich selber das Leben zur Hölle zu machen, egal wie groß das Becken oder die Gruppe ist.

3
Ab und zu kann man beobachten, wie einzelne Tiere ein Verhalten zeigen, dass man sonst nur aus Korallenriffen kennt. Ein Tier steht mit gesenktem Kopf vor den anderen und fordert sie zum "Putzen" auf, was sich niedlich anhört, aber sehr unschön ist. Die Tiere weiden offenbar Parasiten oder Schleimhautteile von ihren Artgenossen ab, so können kleine Wunden entstehen. Diese Wunden werden dann von den Schwarmmitgliedern regelrecht offengehalten, bis tiefgehende Verletzungen entstehen, die nicht mehr heilen. Trotzdem fordern die befallenen Fische ihre Schwarmmitglieder weiterhin zu Putzen auf , die das auch begierig tun.

4
Auch wenn optimale Wasserbedingungen herrschten, keine Fischkrankheit sichtbar war und alle anderen Fische völlig beschwerdefrei waren - irgendein Problem mit den Sumatrabarben gabs immer. Im Schwarm zeigten sich rangniedere Tiere mit beschädigten Schwanzflossen und durchaus ranghohe mit offenen Wunden. Nach langer Zeit der Herumexperimentierens habe ich mich dann entschlossen, diese schönen Fische nicht mehr zu halten und sie abgegeben. Es scheint ein Verhalten zu sein, dass wir noch nicht verstehen, das noch weitgehend ungeklärt ist. Warum diese Aggression gegen über anderen Fischen oder im eigenen Schwarm ?

Ich denke, das Problem liegt nicht bei den Fischen. Eine Art, die sich in der Evolution erfolgreich entwickelt und überlebt hat, ist sicherlich auch mit ihrem Verhalten im natürlichen Biotop erfolgreich und sinnvoll angepasst. Vielleicht haben nur wir Aquarianer noch nicht endgültig verstanden, was die Tiere zu diesem Verhalten treibt.

Fazit:
Man wird mit Sumatrabarben nur selten ein wirklich harmonisches Bild erzeugen können, wo die Tiere sich bis ins hohe Alter wohlfühlen und ohne Schäden gedeihen. Besonders Anfängern rate ich deshalb von diesen Fischen
ab. Ich glaube, Jens Gottwald hatte recht...

Bildquelle:

Das Bild basiert auf einem Bild aus der freien Mediendatenbank Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In Commons ist der Urheber des Bildes verfügbar. Direktlink zum Bild in Commons: [link]

Durchschnittliche Bewertung: 9.2 von 10 Punkten - 6 Stimmen

Kommentare

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Sumas...

» Gepostet von sunniestar79, 03.04.07, 21:03

kann dem ganzen etwas beipflichten, aber auch nicht ganz entsprechen. Ich persönlich halte 17Sumis, Sie geben ein tolles Bild im Becken ab, habe auch keine Probleme mit Flossenknabberei oder sonstigem, weil Sie mit sich selber beschäftigt sind.
Eine Anfälligkeit für Krankheiten kann ich nicht feststellen, bisher sind alle sehr fiedel. Dennoch hatte ich einen Fall, der bis heute nicht geklärt ist. Eines der jüngeren Tiere ist ohne Anzeichen quasi durch gedreht, auf und ab im Becken und dann war es aus? Keinen Schimmer warum...Seitdem ich mein Becken etwas weicher gestaltet habe, haben Sie noch eine intensivere Farbe und sind noch schwimmfreudiger.
Nachteile welche ich aufführen kann sind:
1.) Ihre Launen, wenn Sie nicht wollen, dann sind alle 17 unter der Amazonas und das bleibt dann auch erstmal für unbestimmte Zeit so...
2.) Hat einer Stress, haben alle Stress...Gruppentrieb sage ich nur... hat eine Sumi irgendwie schlechte Laune, dann haben es alle, das zeigt sich dann auch mit Stresszeichen, wie Ängstlichkeit und Blassheit
3.) Ihre Absolute Fresssucht, da können u.U andere Fische mal zu kurz kommen, doch die habe ich nicht im Becken!

dennoch ein schöner FISCH !

_________________
Freue mich über jeden Kommentar zu meinen Becken...
Bild Bild Bild


antwort an Tobi 717

» Gepostet von joe, 03.04.07, 19:27

Hi

Es würde mich echt freuen, wenn die Tiere bei Dir so unproblematisch bleiben. Denn wiegesagt, es sind ja sehr schöne Barben. Ich habe ja in meinem Artikel auch darauf hingewiesen, dass wir nicht wirklich wissen, warum die Tiere sich so und so verhalten.
Aber nachdem ich auch von Fachleuten viele Probleme geschildert bekam , bin ich nach wie vor der Meinung, dass zumindest ein Problembewußtsein da sein sollte, wenn man sich diese Fische anschafft...

Gruss, Joe

_________________
jk


völliges Unverständnis

» Gepostet von Tobi717, 03.04.07, 10:27

Hallo !!

Ich bezeichne mich selbst noch als relativen Anfänger, habe mein erstes Aquarium seit September 2006 (240 Liter). Halte unter anderem auch einen kleinen Schwarm von sieben Sumatrabarben, zusammen mit anderen Barben und Welsen, sowie auch Schnecken und Garnelen.

Ich habe mit den Sumis absolut gar kein Problem. Ihr Verhalten ist insgesamt absolut friedlich, sowohl untereinander als auch zu den anderen Arten.

Ich hatte noch nicht eine einzige Krankheit bei denen, auch beißen (oder knabbern) sie sich keinerlei Wunden.
Selbstverständlich gibt es hier und da mal ein paar kleine "Verfolgungsjagden", aber nicht mehr als bei allen anderen Fischen auch, wie z.B. den Odessabarben oder den Purpurköpfen.

Also dieses völlige Abraten kann ich nicht verstehen. Ich bin auch viel zu wenig Profi, um abschätzen zu können, warum sie sich bei dem anderen "unschön" verhalten und bei anderen ganz problemlos.

Dennoch soll diese Warnung von joe nicht ungehört bleiben, vielleicht hat ja ein anderer Anfänger mehr Pech als ich...

Gruß !
Tobi


Sumatrabarben

» Gepostet von Glaswels, 01.04.07, 09:06

Moin,Moin grins

Der Beitrag war sehr interressant;hätte nie gedacht das
die so schwierig zu halten sind...hatte damals selber welche
und denen ging es Prächtig; naja hatte auch ein Artenbecken mit wenigen Tieren und sehr groß.

MFG Glaswels :fisch:

_________________
Der Ozean ist gefährlich!
Schützt die Glaswelse....grins


Moin

» Gepostet von Blacky, 31.03.07, 10:17

ich finde den artikel ok, aber abraten finde ich etwas- naja ich würde es eher "nicht zu empfehlen" nennen;)


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29.04.24 | 09:48 Uhr

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