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Aquarieneinrichtung | 17.01.07, 13:34

Einen Hauch Naturaquaristik im Gesellschaftsbecken

Dieser Artikel soll ein paar Anregungen und Tips geben um in das eigene Gesellschaftsbecken, mit für Naturaquarien untypischem Besatz, dennoch einen kleinen Flair Naturaquaristik hineinzubringen.

Ein Artikel von L134.

Einen Hauch Naturaquaristik im Gesellschaftsbecken
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Mein Aquarium

Wer kennt sie nicht, die Naturaquarien des Takeshi Amano... Rasenbildende Vordergrundpflanzen überziehen die gesamte Bodenfläche... saftig grünes Moos bedeckt eine künstlerisch verzweigte Wurzel...

Wer denkt das alles ist nur in einem Naturaquarium möglich der irrt. Auch für das persönliche Gesellschaftsbecken ist hinsichtlich der Optik eines Naturaquariums einiges drin.

Auch mit Panzerwelsen und selbst einigen pflanzenfreundlichen L - Welsen ist dieser Stil ansatzweise möglich. Wichtigste Vorraussetzungen sind neben der Technik, die richtige Pflanzenwahl. Das ein Aquarium in dem L - Welse artgerecht gepflegt werden sollen, nicht identisch wie ein Naturaquarium aussehen kann versteht sich von selbst. Zu verschieden ist der Kontrast.

Ein stark und vielseitig bepflanztes Aquarium braucht in erster Linie mal Licht, viel Licht. Vier Röhren der T5 - Technologie sind in Naturaquarien wohl Standard, aber auch mit einer 2 x T8 - Beleuchtung verstärkt durch Reflektoren erzielt man für bestimmte Pflanzen bereits ausreichende Lichtintensität. Hinsichtlich der Beleuchtungszeit gilt es das Optimum herauszufinden. In der Anfangszeit nach meiner Umgestaltung brannten die Röhren zwölf Stunden am Stk., erste Algen bildeten sich. Dann schob ich eine Mittagspause ein (6 Stunden Beleuchtung, 2 Std. Pause, 6 Stunden Beleuchtung), die ich mittlerweile auf 5 Std. Beleuchtung, 3 Std. Pasue, 6 Std. Beleuchtung umgestellt habe. Die Algenbildung ist nur ganz leicht an den Anubias vorhanden... Als Hilfe dienen mir wie im richtigen Naturaquarium Otocinclus - Saugwelse, sofern es der Besatz zu läßt wären auch Garnelen möglich wie die Amano Garnele (Caridina japonica). Regelmäßige Wasserwechsel sind hinsichtlich der Algenvorbeugung ebenfalls sehr wichtig! Ich wechsel bei meinen 180 Litern wöchentlich 20 - 30%.

Auch die Düngung spielt selbstverständliche eine wichtige Rolle. Insbesonders eine CO2 - Zufuhr ist von enormer Bedeutung, da dies der elmenentarste Pflanzendünger ist. Mit Eisendünger sollte auch regelmäßig gedüngt werden um Mangelerscheinungen wie gelbe, sich auflösende Blätter zu vermeiden. Pflanzen die ihre Nährstoffe haupsächlich über die Wurzeln aufnehmen (Echinodorus, Cryptocoryne) regelmäßig mit Tablettendünger düngen. Dank guter und kontrollierter Nährstoffzufuhr werden die Pflanze kompakte und kräftiggefärbte Blätter präsentieren!

Wer, wie in meinem Falle, Harnischwelse sein eigen nennen darf benötigt Holzwurzeln, da diese für die Harnischwelse eine wichtige Nahrungsergänzung darstellen. Zudem bieten sie gerade in einem für ihre Verhältnisse relativ stark beleuchtetem Becken ideale Rückzugs- und Abschattungsmöglichkeiten. Hinsichtlich des "Trends zur Naturaquaristik" kommen wir jetzt aber zur dekorativen Wirkung.

Wurzelholz kann im Aquarium vielseitig eingesetzt werden. Es bietet weitere Pflanzfläche die mit Aufsitzerpflanzen genutzt werden kann. Hier kommen alle Microsorium und Anubias Arten in Frage. Entweder werden diese Pflanzen geschickt in Wurzelspalten gesteckt oder bspw. mit Perlonschnur fixiert. Insbesondere der Microsorium pteropus "vindelow" ist eine anspruchslose & sehr dekorative feingefiederte Wasserpflanze. Sie eignet sich ideal für nicht ganz so helle Bereiche im Aquarium, da sie mit sehr wenig Licht auskommt. Ist die Pflanze jedoch viel Licht ausgesetzt bekommt sie einen satten hellgrün Ton. Allerdings ist die Gefahr der Algenbildung auf der Pflanze, bedingt durch die hohe Lichtintensität erfahrungsgemäß dann besonders hoch.

Besonders gut geeignete, auch in Naturaquarien verwendete, Wurzeln sind die schön verweigten Moorwurzeln, die zwar ihren Preis haben, dafür aber excellent wirken! Sie bieten gleich mehrere Möglichkeiten Pflanzen aufzubinden. Sollte ein Wurzelast zu lang sein, dann kürzt man ihn am besten und steckt ihn dekorativ unmittelbar in die Nähe der Wurzel aus dem Kies, so das es den Anschein hat das abgebrochene Stück wächst aus dem Boden heraus und gehört zu der Wurzel.

Bei der restlichen Bepflanzung versuche ich immer die Wurzel "einzurahmen", dies ergibt ein schöneres Gesamtbild welches sehr harmonisch und naturnah wirkt..

Auch Lavasteine können effektiv genutzt werden. Bohrt man in das poröse Gestein Löcher, welche man dann auch mit Depotdünger befüllen kann, lassen sich dort Pflanzen kultivieren die Bodengrund benötigen. Für den betrachter hat es später den Anschein die Pflanzen wachsen aus dem Lavastein heraus. Pogostenum helferi bspw. wächst meines Wissens sogar an dem Gestein fest.

Was die weitere Bepflanzung angeht so gilt es so viel wie mögich boden zu bedecken, gleichzeitig aber auch Platz für Panzerwelse oder L - Welse zu lassen. In meinem Becken habe ich das mit einer Sandstraße gelöst, die abgetrennt ist von zweit länglichen Moorkienwurzeln. Hier toben sich die Panzerwelse aus und finden hier uneingeschränkten Raum zum gründeln. Die Sandstraße wird umrandet durch einen Cryptocorynewald. Die kleine dreieckige Fläche am rechten Beckenrand habe ich mit Sagittaria subulata bepflanzt, welche sich gut vermehrt und entgegen mancher Behauptungen bei mir sehr klein bleibt. Sie ist stabil genug um den Panzer- und L - Welsen bei ihren Streifzügen stand zu halten. Eine absolut empfehlenswerte grasartige Vordergrundpflanze!

Die restliche Vordergrundfläche habe ich mit verschiedene Cryptocorynesorten und Pogostenum helferi bepflanzt. Diese Pflanze gilt als lichthungrig, wächst bei mir aber gut an. Sie sitzt mehr oder weniger direkt im Lichtkegel des vorderen Reflektors. Nach dem Einpflanzen hatte ich noch Zweifel ob sie die Nacht im Boden überstehe würde wenn meine L134 auf Streifzug gehen. So war s nämlich mal bei einem Versuch von Glossostigma elatinoides... Wie ich am nächsten Tag nachhause kam waren alle sorgfältig eingesetzten Pflanzen noch im Bodengrund und bis heute ist keine raus gerupft worden... Insbesondere für den vorderen Bereich an der Glasscheibe eignet sich diese Pflanze, da sie sehr klein bleibt!

Für die Mittel-und Hintergundbepflanzung verwende ich gerne Echinodorus Arten als Blickfang. Sie passen gut unmittelbar hinter Cryptorynen. Selbst wenn sie später ihre posierliche Größe erreichen kommen die Cryptocorynen mit dem etwas "weg genommen" Licht immer noch bestens klar.

Bei der Bepflanzung spiele ich ebenfalls gerne mit Kontrasten, helles Grün einer Echinodorus Bleheri als Gegensatz eine Pflanzstraße Alternanthera reineckii. Die in drei Reihen hintereinander, der Größe aufsteigend und das ganze schräg gepflanzt wird. Auch die Papageinblätter wachsen zufriedenstellend mit T8 - Beleuchtung & Reflektor. Als Kontrast zur A. reineckii, nicht nur hinsichtlich der Fareb sondern auch der Blattform eignet sich eine Ceratopteris thalictroides. Sie besitzt ein feines Blattwerk welches hellgün schimmert und einen idealen Kontrast zur rot - bronze farbenen A. reineckii bildet.

Auch Hygrohila Arten wie C. corymbosa kompakt für den Vordrgrund,oder Hygrophila salicifolia für den Mittelgrund sind sehr schöne Wasserpflanzen. Allerdings etwas anfällig gegenüber der Eisenchlerose, welches sich in gelb gefleckten Blättern äußert.

Absoluter Blickfang ganz im Hintergrund meines Beckens ist derzeit eine mittelgroße Grüne Tigerlotus (Nymphea lotus). Sie ist, mit einem "Respektsabstand", umrandet von Cryptocorynen. Auch hier gilt das gleiche wie bei der Echinodorus da die Tigerlotus mit ihren großen Blättern auch abschattet, was die Cryptocorynen aber nicht im Wachstum behindert. Unter der Tigerlotus, dem schattigstem Bereich des Beckens liegen meine L - Wels Tonröhren verteilt. In dem dunklem abgeschattetem Bereich liegen meine 134er tagsüber in ihren Röhren. In meinem becken sind ebenfalls drei bepflanzte Wurzeln enthalten die viele Unterschlupfmöglichkeiten bieten. Somit habe ich einen Kompromiss gefunden zwischen artgerechter Haltung und einem hauch Naturaquaristik, denn die Bedürfnisse der Tiere stehen immer im Vordergrund...

Bildquelle: Eigenes Foto

Durchschnittliche Bewertung: 10.0 von 10 Punkten - 3 Stimmen

Kommentare

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wow

» Gepostet von Blacky, 17.01.07, 13:36

geil :thumb:


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24.04.24 | 12:35 Uhr

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