Wirbellose/Amphibien | 09.07.06, 10:03

Die Apfelschnecke

Putzhelfer und interessantes Tier!

Ein Artikel von betzbauer.

Apfelschneckengelege

Apfelschnecken sind nicht nur nützliche Putzhelfer, sondern auch interessante Tiere. Es lohnt sich durchaus, ihre Lebens- und Vermehrungsweise zu beobachten. Die Apfelschnecke hat ihren Populärnamen durch ihre Form und Größe bekommen, auch wenn sie nicht so groß ist wie ein Apfel. Es gibt sie in verschiedenen Farben wie z.B. leuchtentes Gelb, braun, blau usw..

Die Apfelschnecke ist eine Süßwasserkugelschnecke aus der Gattung der Monotocardia. Sie kann bis zu 6cm groß werden und lebt ursprünglich in Südamerika und im südlichen Asien. Der wissenschafliche Name lautet Ampullarius australis, wobei man den Artnamen meist mit einem Fragezeichen versieht, weil sie sich womöglich um mehrere Arten handelt. Der Gattungsname bezieht sich auf die bauchige Form der Schneckenhäuser.

Das Schneckenhaus:
Das Schneckenhaus schützt den Eingeweidesack und enthält die Mantelhöhle, aber auch Kopf und Kriechfuß können darin verschwinden. Seitlich befindet sich ein Deckel für die Gehäuseöffnung. Das Kalkgehäuse ist groß, rund und meistens gelb-braun, braun oder braunrot gestreift. Zu den getigerten sage ch immer Puddingschnecke da sie wie Vanille-schokopudding aussehen. Im Aquariumhandel wird aber auch eine dekorative gelbe (manchmal weiße) Apfelschnecke angeboten.

Tasten und fressen:
Die vier langen, paarig angeordneten Fühler können in alle Richtungen vorgestreckt und blitzschnell eingezogen werden. Mit den oberen, längeren Fühlern tasten sich die Apfelschnecken voraus und mit den kürzeren spüren sie Nahrung auf. Die kleinen Augen sitzen über diesen Fühlern auf kurzen Stielen. Die Maulöffnung ist klein und rund, doch wirkt die Raspelzunge wie eine Fräse. Die zahlreichen Zähnchen nutzen sich bei der Nahrungaufnachme zwar ab, werden aber regelmäßig durch neue ersetzt.

Nützliche Allesfresser:
Solange sie ausreichend ernährt werden, behelligen sie höhere Pflanzen nicht und raspeln lediglich feine Algenabläge ab. Als Grundnahrung kann man Futtertabletten, gebrühten oder gefrohrenen Salat und Futter auf tierischer Basis (Frostfutter, Fleisch, Fisch) reichen. Nebenbei beseitigen sie Futterreste und verwerten sogar Fischkot. Angeblich vertilgen sie auch Scheibenwürmer (Planarien).

Geschicklichkeit:
Apfelschnecken sind sehr geschickt, dass sie sogar von der Wasseroberfläche fressen können. In ihrem Gehäuse speichern sie Luft und bilden, in Rückenlage schwimmend, mit dem Fuß und mit Hilfe abgesonderten Schleimes eine Art Trichter, über den das Futter zum Maul gleitet, weil es durch die Oberflächenspannung festgehalten wird.

Wasserpflege:
Als starle Fresser muss man sie beim Besatz des Aquariums wie einen fingerlangen Fisch berücksichtigen. Ihr SToffwechsel ist erheblich, sie belasten das Wasser und sollten deshalb nur in geringer Stückzahl gehalten werden. Tote Schnecken müssen umgehend enfernt werden, da sie das Wasser verderben würden.

Ansprüche:
Apfelschnecken sind äußerst genügsam, doch in saurem und zu weichem Wasser wird ihr Gehäuse fleckig und porös. Auch müssen sie warm gehalten werden (18-24°C), was übrigens auch für den über Wasser befindlichen Luftraum gilt. Schließlich ist dies ihre Atemluft, und zudem klettern sie nachts gern über die Wasserlinie. Vergessen sie nicht, ein Aquariummit Apfelschnecken immer gut abzudecken, da sie sonst herauskriechen und vertrocknen.

Zucht/Vermehrung:
Apfelschnecken sind keine Zwitter. Zur Zucht benötigt man alle zwei Geschlechter und es muss zu einer Begattung kommen. Die Partner kriechen zusammen hoch und das Männchen führt seine Begattungsorgane in das Weibchen ein.

Eiablage:
Die Gelege werden im feuchten Luftraum an einer warmen Stelle abgelegt. Die Schnecken laichen in Rückenlage während sie die Eier über eine Art Rinne auf der Oberseite des Schneckenfußes zum Substrat transportieren. So entsteht eine Gelegetraube aus bis zu 200 Eiern.

Atemorgane:
Die AS besitzt eine Besonderheit, nämlich zwei Atemorgane.
Auf der rechten Seite eine Kiemenhöhle und links eine Lüngenhöhle! Durch diese beiden Atemorgane kann die Schnecke auch an Land gehen. Die Lungenhöhle der Apfelschnecke verfügt über eine Art biegsame Röhre, die mehrere Zentimeter bis zur Wasseroberfläche hinausgefahren werden
kann. Mit ihren vier Fühlern tastet sich die Apfelschnecke voran, die zwei kurzen Fühler dienen zur Nahrungsaufnahme, die zwei
anderen sind zur Orientierung. Die Augen sitzen auf kurzen Stielen direkt über den Fühlern. Auf der unteren Seite des Kopfes
ist die Mundöffnung, welche mit vielen kleinen Zähnchen bestückt ist.
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Patrick Stigler

Wenn ihr Rechtschreibfehler findet sagt ihr es bitte ich werde sie korigieren.

DANKE

Bildquelle: Sabine Lorenz

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