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Wirbellose/Amphibien | 11.10.05, 21:42

Allgemeines zu Süßwasserkrebsen

Da Süßwasserkrebse mehr und mehr in den Zoogeschäften zu finden sind will ich euch nun das allgemeine zu diesen Tieren näher bringen!

Ein Bericht "Süßwasserkrebse im Aquarium" und weitere folgen, würde in einen Artikel gepackt aber zu viel werden!

Ein Artikel von manu1428.

Allgemeines zu Süßwasserkrebsen
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Ein Procambarus clarkii bei dem man schön die Einteilung des Carapax sieht!

Verbreitung

Es gibt Weltweit mehr als 500 Flußkrebsarten, die meisten davon leben in Nordamerika und Australien.

Eigentlich ist die Bezeichnung Flußkrebs nur für 3 Arten der Decapoda richtig:

Auf der nördlichen Halbkugel für die Astacidae und Cambariadae.

und auf der südlichen Halbkugel für die Parastacidae.

Die Astacidae sind die in Europa vertretenen Arten, kommen aber auch im westen Amerikas vor. Sie sind die am besten erforschte Art, manche von ihnen besiedeln sogar Brackwasser.

Die Cambariadae besiedeln den Osten der USA bis in den Süden Mexikos, dann noch Japan, Russland und China.
Sie sind wohl die Art mit der größten Vielfalt, zu ihr gehört auch der kleinste bekannte Flußkrebs der Cambabrellus diminutus der eine Carapaxlänge von nur 13mm aufbringt.

Die Parastacidae sind an stärksten in Australien verbreitet, kommen aber auch in Neuseeland, Neuguinea, Madagaskar und Südamerika vor.
Zu ihnen zählt nicht nur der größte Flußkrebs, sondern auch der größte Süßwasserwirbellose, der Astacopsis gouldi der stattliche 4,5kg auf die Waage bringt.

Im Südosten der USA besteht die größte Artenvielfalt, dort leben alleine ca. 80% der Cambariadae.

In Afrika und Indien gab es keine natürliche Vorkommen, doch der Mensch hat dort den Procambarus clarkii eigeführt und dort heimisch gemacht.

Die Astacidae leben sochon seit mindestens 285 Millionen Jahren, da eine versteinerte Schere dieser Art in der Antarktis gefunden wurde.

Morphologie

Man kann, von oben gesehen den Körper (Carapax) der Flußkrebse leicht in zwei Teile gliedern:

das Kopfbruststück (Cephalothorax)

und den Hinterleib (Abdomen oder richtigerweise Pleon).

Der Sinneswahrnehmung dienen folgende Gliedmaßen:

Die von einander unabhängigen Stielaugen die einen Blickwinkel von 360° erlauben,

die langen Antennen dienen als Tastorgane,

an den kurzen Antennen hängt das Gleichgewichtsorgan.
Dieses sackförmige Organ hat an der innenseite feine Härchen, in denen ein kleines korn (meisten ein Sandkorn) liegt, das über das von der Schwehrkraft angezogene Sandkorn, die momentane Lage anzeigt.

Die wohl auffälligsten Gliedmaßen des Krebses sind die Scheren, sie erfüllen mehrere Aufgaben:

Sie dienen zum Bau von Höhlen und Gängen,

als Kommunikationsmittel,

als waffe für Angriff und die Verteidigung,

zum festhalten der Beute

und zum fixieren des Weibchens bei der Paarung.

Die restlichen vier Schreitbeinpaare sind kleiner und schmaler als die Scheren, die ersten beiden Paare haben ebenfalls eine kleine Schere ausgebildet, die letzten beiden einen spitzen Dorn.

Die inneren Orgene :

Sie haben ein muskulöses, fünfeckiges Herz, das den offenen Blutkreislauf in Gang hält.

Das Blut ist fast farblos.

Sie haben einen zweigetielten Magen, der vordere Teil ist der Kaumagen, er dient zur Zerkleinerung der Nahrung.
Dann kommt die Mitteldarmdrüse, sie nimmt die Nährstoffe auf.
der Enddarm scheidet die unverdauten Reste aus.
Der After leigt am Ende des Schwanzes unter den "Fäscher (Telson)" anfang.

Die Kiemen liegen seitlich unter dem Brustpanzer und sind von unten nach oben gerichtet.
Da die Kiemenstruktur bei Krebsen sehr grob ist, funktionieren sie auch außerhalb des Wassers.

Bei feuchtem Wetter können sie sogar mehrere Wochen außerhalb des Wassers überleben und sich über Land vortbewegen.

So, ich hoffe euch gefällt die kurze Übersicht, weitere Artikel zu dem Thema werden folgen!

Ich empfehle das Buch "Süßwasserkrebse aus aller Welt" von Chris Lukhaub für alle die das Thema interessiert!!!

Bildquelle: Mein 240L AQ

Durchschnittliche Bewertung: noch nicht bewertet

Kommentare

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Allgemeines zu Süßwasserkrebsen

» Gepostet von miss_fish, 31.03.06, 17:15

Vielen Dank für diesen echt gelungenen Beitrag!

Ich weiß jetzt mehr über meinen Krebs. Es ist wirklich erstaunlich, dass sie auch ohne Wasser eine Zeit lang überleben können. Das Buch, das du vorgeschlagen hast, werd ich mir auch zulegen.

Nochmals vielen Dank und noch viel Glück bei deiner Zucht!


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