Krankheiten: Samtkrankheit
Die Samtkrankheit ist auch unter der Bezeichnung Oodinium bekannt.
Ausgelöst wird sie von dem Erreger Piscinoodinium. Dies ist ein Dinoflagellat -
ein einzelliger Algenstamm - welcher eine Größe von 0,1 bis 0,3 mm erreichen kann. Diese
erzeugen auf der Fischhaut einen samtigen Belag, der viel feiner ist als bei der
Weißpünktchenkrankheit.
Mit Samtkrankheit befallener Fisch Bildquelle: Aquarien- und Terrarienverein "STICHLING" e.V. 1922, Göttingen [link]
Aus dem Buch "Gesunde Zierfische - Grundlagen - Vorbeugung - Heilung", erschienen im Tetra-Verlag.
Symptome und Diagnose
Die befallenen Fische sind von einem feinen, samtigen Goldstaub überzogen. Dieser ist
nicht so leicht zu erkennen. Am besten gelingt es nachts mit Hilfe einer Taschenlampe. Die
Fische sondern zudem verstärkt Schleim ab und die Schleimhaut kann sich sogar ganz lösen.
Stark erkrankte Fische bekommen einen dunklen Kopf und Rücken und sind nach Luft schnappend
und auf der Seite liegend am Boden anzutreffen.
Wie bei anderen Erkrankungen üblich zeigen die befallenen Fische ein auffälliges
Verhalten. Sie schnappen verstärkt nach Luft, fressen nicht mehr, magern ab, klemmen die
Flossen und verstecken sich.
Ursachen
Die Erreger krallen sich mit Plasmafäden in der Haut des Fisches fest. Sie können durch
den Mund und den Darm auch in den Körper gelangen und dort Organe befallen. Dabei wird die
Haut des Fisches stark geschädigt. In den entstehenden Wunden können sich wiederum Bakterien
festsetzen, so dass sich ganze Hautfetzen ablösen können. Da der Erreger eine Alge ist
und somit Chloroplasten besitzt, färben sich entsprechende Hautpartien grünlich bis
bräunlich. Desweiteren nimmt der Erreger auch Nähstoffe aus der Fischhaut auf.
Die Erkrankung kann sich über mehrere Wochen hinziehen bis die gesamte Haut des
Fisches befallen ist. Diese löst sich nach und nach ab und der Fisch stirbt langsam.
Vor allem jüngere Tiere sterben bereits vorher in Folge von bakteriellen Infektionen
in den Wunden. Besonders schwerwiegend ist ein Befall der Kiemen, da es dafür keine
äußeren Anzeichen gibt.
Behandlungsmöglichkeiten
Bei der Samtkrankheit hat sich eine Bahndlung mit Salzbädern verbunden mit einer
Temperaturerhöhung als nützlich erwiesen. Man sollte befallene Fische in ein separates
Becken setzten und die Temperatur auf etwa 30° C einstellen (soforn die Art eine so hohe
Temperatur verträgt). Dann gibt man Salz in das Wasser, etwa 2 bis 5 mg pro Liter. Es
ist sinnvoll das Becken abzudunkeln, da dann die Photosynthese der Erreger gestört wird.
Daneben gibt es einige Heilmittel aus dem Fachhandel. Diese enthalten in der
Regel Kupfer und wirken sich daher schädlich auf andere Aquarienbewohner wie Schnecken,
Garnelen oder Welse aus. Daher sollte man gegebenenfalls auf Medikamente die
Malachitgrün enthalten ausweichen. Einige bekannte Medikamente gegen Samtkrankheit:
- Amtra medic 5 (Amino-5-nitrothiazol)
- Aquarium Münster odimor (Kupfersulfat)
- Aquarium Münster odimor p (Kupfersulfat)
- JBL Oodinol
- Sera oodinopur (Kupfersulfat, Kupferchlorid)
- Tetra ContraIck (Malachitgrün)
Wie bei den meisten Krankheiten werden auch die Erreger der Samtkrankheit hauptsächlich von
neuen Fischen in das Aquarium eingeschleppt.
Weiterführende Informationen
Ein Text von Sebastian.
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