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Fische | 23.04.10, 16:30

Grundlagen der L-Wels Haltung

L-Welse werden in der Aquaristik immer beliebter. Sie zeichnen sich durch ihre schöne Zeichnung und das besondere „Etwas“ mancher Arten aus. Doch viele wissen nicht viel über die geheimnisvollen Schönheiten.

Ein Artikel von aquakollege.

Grundlagen der L-Wels Haltung
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L 134; Bildquelle WaaserFlo

Was beudeted die die L-Nummer?
Das L in L-Welse leitet sich von dem Namen Loricariidae ab, dem wissenschaftlichen Namen der Familie der Harnischwelse. Innerhalb der Siluriformes, der Welsartigen, bilden die Harnischwelse die artenreichste Familie.
Man hat die Harnischwelse bisher in fünf Unterfamilien gegliedert:

- die Hypoptopomatinae oder Ohrgitterharnischwelse
- die Loricariinae, zu denen die Hexen-, Stör- und Nadelwelse zählen
- die Hypostominae oder Schilderwelse
- die Ancistrinae oder Harnischwelse im eigentlichen Sinne
- die aquaristisch nicht bedeutende Neoplecostominae

Wissenschaftliche Arbeiten schlagen jedoch einige Änderungen vor!

Herkunft
Unsere L-Welse kommen aus dem neotropischen Raum also Mittel- und Südamerika. Mit ungeahnter Farben-, Formen- und Artenfülle hat man die meisten Welse im riesigen Stromsystem des Rio Negro und dem Rio Orinoko, inklusive deren Nebenarme und Einzugsgebiete, entdeckt.

Kürzel
Viele Fragen werfen die Kürzel zwischen oder hinter dem Gattungsnamen auf:
- sp. oder spec. steht für die lateinische Bezeichnung Species, was nicht anderes als Art bedeutet
- spec. aff. oder cf. bedeutet species affinis bzw. confer. Erstes heißt ähnliche Art. Confer steht für vergleiche. Man weiß also nicht sicher, ob es sich wirklich um diese Art handelt

Das L-Welsaquarium
Im großen und ganzen eignet sich jedes Aquarium zur Haltung von L-Welsen. Man muss natürlich die Endgröße der Tiere berücksichtigen! Da Welse Bodentiere sind, ist natürlich ein große Grundfläche von Vorteil, aber nicht unbedingt notwenig. Im Grunde ist jedes Standardbecken für eine bestimmte Art „einrichtbar“.

Die Einrichtung
Zur Einrichtung sollten auf jeden Fall viele Verstecke, also Höhlen und Steinspalten, gehören. Pflanzen sind nicht immer notwendig, sind aber eine Absicherung, wenn der Filter ausfallen sollte. Viel Wurzelholz ist auch für die meisten Welsarten nicht wegzudenken. Besonders die bekannten Vertreter der Gattungen Panaque und Panapolus sind für ihre „Holzgier“ bekannt.

Die Filterung
Eigentlich ist die Filterung kein großes Problem, wenn man eine Faustregel beachtet: Mehr Strömung bedeutet mehr Sauerstoff, was den Welsen zugute kommt. In deren Heimatbiotopen, dem Rio Xingu oder Rio Tapajòs, herrschen in vielen Abschnitten starke Strömungen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Becken zu filtern:

Mattenfilter: Ein einfacher Filter mit großer Wirkung. In den meisten Welsaquarien ist diese Filtermethode einsetzbar. Bei den größeren Vertretern ist jedoch Vorsicht geboten: Welse können die Filtermatte anknabbern!
Innenfilter bzw. Außenfilter: Natürlich auch geignet! Es empfiehlt sich einen Diffusor an dem Filterauslass zu befestigen. Durch diesen wird mehr Sauerstoff ins Wasser gepumpt.
Andere Filtermethoden: Solange genug Strömung vorhanden und Sauerstoff im Wasser ist, kann man jeden Filter verwenden.

Die richtige Auswahl der L-Welse
Mittlerweile werden viele geeignete und auch ungeeignete Welsarten im Fachhandel angeboten. Besonders beliebt sind die Vertreter der klein bleibenden Gattungen, wie Peckoltia und Hypancistrus.

Doch Achtung: Bestimmte Welse, wie der sehr beliebte L46 Zebra-Harnischwels, haben in ihrer Herkunft ein Ausfuhrverbot! D. h., dass die Regierung es nicht gestattet Tiere zu exportieren, da der Bestand in den Heimatbiotopen bedroht ist. Man muss also auf Nachzuchten zurückgreifen, die meist ihren Preis haben.

Man erkennt einen gesunden Wels daran, dass:
- er einen leicht gerundeten Bauch hat.
- der gewünschte Wels sich nicht immer zurückzieht.
- er keine Schreckfärbung aufweist.

Eine grundlegende Regel ist bei jedem Kauf eines besonderen Fisches, dass man das gewollte Exemplar längere Zeit beobachtet!

Der richtige Wels im richtigen Becken
Mittlerweile gibt es viele Foren und Internetplattformen, an denen man sichorientieren kann, z.B. [link] und [link]

Bild
junge L 260; Bildquelle Conny 13 (mit Genehmigung)

Das richtige Futter für die Welse
Es werden sehr viele Futtersorten angeboten. Viele davon eignen sich gut zur Verfütterung. Man muss/sollte die Welse dennoch gezielt füttern. Sie sind ja keine Resteesser oder Putzerfische, wie sie häufig von Neulingen bezeichnet werden. Es gilt: Verschiedene Gattungen, verschiedene Futtersorten! Welse aus der Gattungen der Hypancistren benötigen besonders einen tierischen Anteil am Futter, andere Gattungen einen pflanzlichen. In den Internetseiten erfährt man mittlerweile sehr viel über das passnede und zugleich unpassend eFutter für unsere Welse. Man fragt am besten vor dem Kauf nach dem richtigen Futter für die jeweilige Art.

Die Zucht von L-Welsen
Es empfiehlt sich Welse nachzuzüchten, damit das Angebot aufrecht erhalten wird und nicht Welse aus der Natur entnommen werden müssen. Für die Zucht gilt bei den meisten Welsen:

- hohe Temperaturen
- viel Sauerstoff
- geeignete Röhren bzw. Höhlen.
- Eine gut harmonierende Zuchtgruppe

Im Fachhandel werden viele Höhlen angeboten. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Farben. Man sollte beim Kauf eine Formel zur Hand nehmen (alle Werte gelten für ein ausgewachsenes Tier):

Breite: am besten die Körperbreite mit einer abgestreckten Brustflosse.
Höhe: Körperhöhe + ausgestreckter Rückenflosse.
Länge: Länge des ausgewachsenen Männchens + ein Drittel der Größe

Die meisten Welse werden erst sehr spät adult und laichen ebenfalls erst im hohen Alter. Die Stückzahl der Eier ist meist nicht hoch. Am einfachsten zeigt sich die Aufzucht der jungen Welse. Da die Tiere schon einigermaßen Groß sind, ist das füttern kein Problem mehr. Es eignen sich frisch geschlüpfte Salinenkrebse und zerkleinerte Welschips.

In bestimmten Fällen, also wenn nach vielen Jahren noch immer nicht abgelaicht wurde oder keine Anzeichen einer Paarung vorhanden sind, muss man manchmal die Kirschbaum-Methode anwenden. Eine von Prof. Dr. Frank Kirschbaum entwickelte Methode, bei der man Änderungen äußerer Parameter zur Imitation von Regen-/Hochwasser, Absenkung von Leitfähigkeit, Temperatur, pH-Wert, eventuell Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit und des Sauerstoffgehalts, bis hin zur Imitation von Gewittern. Prof. Dr. Kirschbaum hat es mit dieser Methode geschafft, erstmals afrikanische Nilhechte und südamerikanische Messerfische zu vermehren.

Bild
junger L 46; Bildquelle: Diskusman (mit Genehmigung)

Quellen: Abgewandelter Text aus Miniatlas L-Welse L 1 bis L 400; bede-Verlag, 2005

Bildquelle: WasserFlo (mit Genehmigung)

Durchschnittliche Bewertung: 9.0 von 10 Punkten - 2 Stimmen

Kommentare

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Kommentar

» Gepostet von aquakollege, 04.09.10, 09:18

Wenn diese Tiere artgerecht mit vielen Höhlen im Artbecken schwimmen dürfen, dann zeigen sie sich gerne.

Meine L 46 kommen zum Fressen auch am Tag raus. Es geht bei diesen Welsen nicht nnur darum, dass sie teuer sind, sondern um ihre beeindruckendes Verhalten.
Ein weiteres Beispiel ist mein L 200 LoFin. Den kann ich jetzt schon mit der Pinzette füttern. Der ist fast handzahm.

Lg aquakollege

_________________
Bild
Deforestation [link]


L-Welse

» Gepostet von Ramses Zwei, 03.09.10, 23:36

Mal ganz ehrlich,

die meisten Komentare und Artikel beschäftigen sich doch mit dem L-46. Ein wirklich schöner Wels. Aber wann sieht man denn diese Dunkelmänner? Ich denke dass diesen Fischen eine viel zu große Beachtung geschenkt wird. Evt.aus rein kommerziellen Gründen. Sind sie doch sehr teuer. Der L-46 (ca 4-5 cm)wird doch zwischenzeitliche um die € 200 im Fachhandel angeboten. Damit liegen diese Fische über dem Durchschnitt der Diskus. Bei allem Wohlwollen, irgendwo ist Schluss. Ich habe 3 L-Welse L-46 günstig bekommen. Zum Sonderpreis von € 200 für alle drei. Aber wann bekommt man denn diese zu Gesicht. Ein zweites mal würde ich es selbst zu diesem Preis nicht tun. Aber so kann ich halt sagen, ich habe drei Stück. Besitzerstolz. Ich denke man sollte diesen Fischen keine übergroße Beachtung schenken, zumal sie auch sehr bedroht sind und besser in Ruhe gelassen werden sollen.
Gruß
Ramses Zwei
BKN

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BKN


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